Mit Selbstvertrauen nach München

Frauen & Mädchen
21.04.2023

Am 18. Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sind die SC-Frauen an diesem Samstagmittag um 13 Uhr beim FC Bayern München zu Gast (live beim MagentaSport sowie im Livestream auf sportschau.de).

Noch tief in der Nacht rissen die Feierlichkeiten des Sport-Club am vergangenen Sonntag bei RB Leipzig nicht ab. Um 20:38 Uhr stand fest: Die SC-Frauen stehen zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte im DFB-Pokalfinale. Nach 2019 fährt der Sport-Club auch in diesem Jahr wieder zum Endspiel nach Köln. Und wieder heißt der Gegner VfL Wolfsburg. Den zehnten Pokalsieg in Folge könnten die Wölfinnen in diesem Jahr holen – doch daran dachte nach dem 1:0-Halbfinalerfolg in Leipzig niemand.

Gegen 6:00 Uhr am nächsten Morgen traf eine gute gelaunte Feiertruppe rund um Theresa Merk wieder am Dreisamstadion ein. „Für die Nerven hätten wir das Spiel natürlich gerne schon in der ersten Halbzeit entschieden. Aber solche Siegen lösen auch wahnsinnige Emotionen aus. Das Spiel hat bei allen Beteiligten eine unfassbare Energie freigesetzt, das ist ein unbeschreibliches Gefühl“, zeigt sich Freiburgs Cheftrainerin auch noch einige Tage später emotional.

„Einige unserer Mädels können nun das Finale nochmal in einer neuen Rolle innerhalb der Mannschaft spielen. Damals waren sie sehr jung, jetzt sind sie Stamm- oder Führungsspielerinnen. Für viele ist das Pokalfinale auch ein kleiner Karrieretraum“, verrät Merk. „Und für mich ist es aus zwei Gründen schön: Ich durfte einerseits das Finale in Köln in zwei Corona-Saisons leider nur ohne Fans erleben. Und andererseits ist es natürlich auch nochmal mehr besonders, das Finale als Cheftrainerin bestreiten zu dürfen.“

Doch auch wenn der Einzug ins Pokalfinale ausgiebig genossen wurde, wartet am morgigen Samstag schon das nächste Pflichtspiel in der Bundesliga auf den SC. „Mit München haben wir einen extrem starken Gegner vor der Brust, die nach ihrem deutlichen Halbfinal-Aus etwas gut machen wollen. Allerdings setzt bei uns so ein Spiel auch Kräfte frei und fördert das Selbstbewusstsein. Dass es aber extrem schwer wird und alles zusammenpassen muss, ist dennoch klar“, schätzt Merk das Aufeinandertreffen mit dem FCB ein.

Die Münchenerinnen konkurrieren derzeit mit den Wölfinnen um den ersten Tabellenplatz und damit um den Meistertitel. Mit einem Sieg würde der FCB wieder an Wolfsburg vorbeiziehen und den Spieltag als Tabellenführer verlassen. Ein Punktverlust gegen den SC könnte zugleich aber wohl die vorzeitige Meisterschaft der zuletzt extrem stabil und effizient auftretenden Wölfinnen bedeuten. So oder so: Die Partie am Samstagmittag hat eine hohe Brisanz.

„Bayern ist vermutlich die spielstärkste Mannschaft der gesamten Liga“, analysiert die Freiburger Cheftrainerin. „Sie agieren extrem variabel, da haben wir uns im Hinspiel recht schwer getan. Ich erhoffe mir, dass wir mutig auftreten, ein gutes Spiel machen und viel von dem mitnehmen, was wir zuletzt gegen Hoffenheim und Leipzig gezeigt haben.“

Gegen Arsenal musste sich der FCB im Viertelfinale aus der Champions League verabschieden, zuletzt besiegte Wolfsburg die Münchenerinnen im Pokalhalbfinale mit 5:0 ebenfalls recht deutlich. „Bayern will sicherlich beweisen, dass sie es besser können als zuletzt“, warnt daher auch Merk. „Das Aus in der Champions League und im Pokal tut ihnen definitiv weh, dennoch haben sie noch das große Ziel, die Meisterschaft zu erreichen, wofür sie alles geben werden.“

Personell muss das Trainerteam um Theresa Merk drei neue Rückschläge der vergangenen Tage hinnehmen: Neben den beiden langzeitverletzten Svenja Fölmli (Knieverletzung) und Rafaela Borggräfe (Krankheit), werden den Freiburgerinnen auch Kapitänin Hasret Kayikci sowie die beiden Flügelspielerin Chiara Bouziane und Lisa Kolb nicht zur Verfügung stehen. Kayikci wird in den kommenden Wochen mit Blinddarm-Problemen ausfallen, Chiara Bouziane und Lisa Kolb sind erkrankt.

Niklas Batsch

Foto: Achim Keller

 

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