Badisches Duell im Dreisamstadion: Die SC-Frauen empfangen am Sonntagnachmittag um 16 Uhr die TSG Hoffenheim zum 15. Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga (live bei MagentaSport).
Zwei schmerzhafte Niederlagen liegen hinter den Bundesliga-Frauen des Sport-Club: Nach dem 4:0-Erfolg im Pokal bei Carl Zeiss Jena musste sich das Team von Theresa Merk zuletzt deutlich mit 1:4 in Frankfurt geschlagen geben und konnte auch nach einem 1:2 in Essen nichts Zählbares einfahren.
„Gegen Essen war es eine sehr schmerzhafte Niederlage, da haben wir einfach unnötig verloren“, ärgert sich Cheftrainerin Theresa Merk. „Wir haben zwei miese Gegentore kassiert und waren vorne nicht effektiv genug. Jetzt haben wir erfahren, wie es ist, wenn man so ein Spiel mal doof verliert.“ Zu lange wollte Merk die Niederlage innerhalb der Mannschaft aber auch nicht thematisieren. „Alle sind ein wenig angefressen, da muss man nicht nochmal draufhauen“, erklärt die Trainerin. „Wir haben das Spiel analysiert und mit den Mädels besprochen, jetzt wollen wir in der nächsten Partie zeigen, dass das eigentlich nicht unser Gesicht ist.“
Es gilt, in den nächsten Wochen wieder zurück zu alter Stärke zu finden. „Wir möchten zeigen, dass wir es anders und besser können“, so Theresa Merk. Der Gegner am Sonntag ist dafür jedoch kein einfacher: Die badische Konkurrenz aus Hoffenheim ist zu Gast im heimischen Dreisamstadion. Im Hinspiel lieferten sich der Sport-Club und die TSG ein sehr enges Duell, das mehr als unglücklich zu Gunsten der Hoffenheimerinnen kippte. Die SC-Frauen führten zunächst 1:0, kurz vor der Halbzeitpause 2:1 – und hielten die Führung bis kurz vor Schluss, ehe die Nordbadenerinnen die Partie noch drehen konnten.
Aktuell trennen die beiden badischen Klubs sieben Punkte: Der Sport-Club könnte mit einem Dreier wieder näher an die TSG rücken, Hoffenheim möchte mit einem Sieg Eintracht Frankfurt den internationalen Startplatz streitig machen. „Hoffenheim ist eine spielstarke und mental starke Mannschaft. Sie sind eiskalt vor dem Tor, nutzen ihre Chancen gut und unterstützen sich auf dem Platz gegenseitig“, sagt Merk zum kommenden Gegner.
Besonders gut dürfte die Freiburger Cheftrainerin am Sonntag die verantwortliche Person an der Seitenlinie kennen: Mit Stephan Lerch trainiert seit dieser Woche Merks ehemaliger Chef die Hoffenheimerinnen. Unter Lerch war Theresa Merk von 2019 bis 2021 Co-Trainerin beim VfL Wolfsburg, weiß daher ganz genau, wie der Neu-Coach der TSG tickt: „Stephan fordert von der Mannschaft, dass sie alles reinhaut, dass sie Vollgas gibt. Er will Fußball spielen lassen und passt daher sehr gut zu Hoffenheim. Sicherlich wird er nicht alles umstellen, das Team war zuletzt ja sehr erfolgreich.“
Die TSG gewann seit der Winterpause unter Interimstrainerin Nadine Rolser alle vier Ligaspiele. „In der Winterpause ist in Hoffenheim viel passiert. Wir waren bislang nah an Hoffenheim dran, dennoch sind sie in einer richtig guten Form und treten mit einem herausragenden Selbstverständnis auf.“ Da gilt es am Sonntag im badischen Duell voll dagegenzuhalten.
Bei jenem Unterfangen können weiterhin Svenja Fölmli, die nach ihrer Knieverletzung pausieren muss, sowie Rafaela Borggräfe, die sich nach Krankheit wieder im Aufbautraining befindet, nicht helfen. Auch Cora Zicai ist mit Leistenproblemen noch keine Option.
Niklas Batsch
Foto: Achim Keller