Seit dem 1. Februar läuft die Bewerbung für den FAIR ways Förderpreis 2021, bei dem gemeinnützige Institutionen in der Region gefördert werden können. Stefan Wölfle von zweimaligen Preisträger SC Lahr spricht im Interview über das Projekt.
Herr Wölfle, ab sofort kann man sich für den FAIR ways Förderpreis 2021 bewerben. Sie haben ihn letztes Jahr für „Gemeinsam am Ball“ erhalten. Was genau ist das?
Stefan Wölfle: Ein Projekt, mit dem wir hier in Lahr in Kitas, Grundschulen sowie zwei weiterführende Schulen gehen – und dort AGs anbieten, die Lust auf Bewegung, Ballspiele und Fußball machen.
Seit wann gibt es das Projekt?
Die Idee hatten wir schon lange. Wir konnten sie aber erst nach der Fusion zweier Lahrer Vereine zum neuen Sportclub Lahr realisieren, die 2015 stattfand. Denn nur ein ausreichend großer Verein war in den Lage, mit Hilfe des Landessportverband Baden-Württemberg und im Rahmen des Bundesfreiwilligendienst (BFD) die dafür nötige Stelle zu schaffen, die es braucht, um die AGs anbieten zu können. Unsere ehrenamtlichen Trainer können das nicht, sie sind zu der Zeit im Beruf.
Welches Ziel verfolgt das Projekt?
Als einer der größten Sportvereine in Lahr hatten wird das Bedürfnis nach einem gesellschaftlichen Engagement, das über unser „Kerngeschäft“ hinausgeht, den leistungsorientierten Wettkampf-Fußball. Wir zielen hier stärker in die Breite, möchten Kinder und Jugendliche allgemein zur Bewegung animieren. Die Resonanz ist sehr positiv. Bei den Kindern, aber auch bei den Lehrerinnen und Erziehern, die die AG-Impulse sehr schätzen.
Und bei Ihren BFDlern?
Die melden zurück, dass sie in dem einen Jahr ihrer Tätigkeit unglaublich viele Erfahrungen machen dürfen, die teilweise bis in die Lehrtätigkeit hineingehen – an den weiterführenden Schulen sind sie auch in den Schulsport eingebunden. Für den jungen Mann, der seit letztem Sommer bei uns ist, ist es Corona bedingt natürlich schwierig, weil Kontakte zu mehreren Kooperationspartnern aufgrund des Infektionsrisikos unmöglich sind. Er ist zur Zeit als „Leihspieler“ bei einer „unserer“ Kitas, wo er in die gesamte Betreuung eingebunden ist – und seine Bewegungskompetenz einbringt.
Ihr Projekt wurde bereits zum zweiten mal mit dem FAIR ways Förderpreis ausgezeichnet, richtig?
Ja. Und dass eine mehrmalige Auszeichnung möglich ist, finde ich großartig. Sie garantiert, dass sinnvolle Projekte kein Strohfeuer bleiben. Denn ohne solche Unterstützungen – wir bekommen sie auch von der Stadt Lahr – würden die Kosten für eine BDF-Stelle unsere Möglichkeiten übersteigen. 7
Interview: Mathias Heybrock