Der Südbadische Fußballverband, die Red Sparrows HSG Freiburg und der SC Freiburg haben am vergangenen Mittwoch (29. April 2021) eine weitere Fortbildung aus der Reihe „Mehr als Fußball“ veranstaltet.
Im Zentrum des kostenfreien Online-Angebots stand die Frage: Wie kann Kindersport in Pandemiezeiten in der Schule, im Verein und zu Hause aussehen? Knapp 70 Teilnehmer/innen aus Schulen und Vereinen kamen während der 150-minütigen Fortbildung mächtig ins Schwitzen – aber nur, weil sie sich selbst viel bewegen durften.
Bereits zum zweiten Mal musste die sportartenübergreifende „Mehr-als-Fußball“-Fortbildungsreihe ausschließlich online stattfinden. In Kleingruppen vermittelten Jessica Peter (Red Sparrows HSG Freiburg, Spielerin und Trainerin), Manuel Dick (SC Freiburg, Gesellschaftliches Engagement), Tobias Barth (Südbadischer Fußballverband, Masterplankoordinator) verschiedene Ansätze aus unterschiedlichen Sportarten. Nach dem Leitgedanken „Lernen durch Erleben“ durften die Teilnehmer/innen in den heimischen vier Wänden vieles direkt selbst ausprobieren. Moderiert wurde die Online-Fortbildung von Fridolin Wernick (Südbadischer Fußballverband, Öffentlichkeitsarbeit).
Ballspaziergang, Schulhofspiele, Bewegungspausen: Tobias Barth regte die Lehrerinnen und Lehrer an, den ausfallenden Sportunterricht mit kreativen Angeboten zu ersetzen. Im Austausch zeigte sich, dass es viele gute Alternativen gibt – es aber oft in der Umsetzung hapert. Im Online-Raum von Manuel Dick forderten die Füchsle-Challenges das Geschick aller Beteiligten. Diese spielerischen Bewegungs-Hausaufgaben können den Kindern nicht nur in Pandemiezeiten von der Schule oder vom Verein mitgegeben werden.
Wenn es zurück in die Sporthallen geht, sollte es den Teilnehmenden nicht an Ideen für die Einführung des Handballs in den Unterricht geben. Jessica Peter stellte verschiedene kleine Spiele und Wettkämpfe vor, sodass auch die Grundschüler vielseitig an die Sportart herangeführt werden. Mit der Freiburger Handballschule sowie der Hanniball-Challenge und dem Hanniball-Pass des Deutschen Handball-Bunds gibt es mehrere Möglichkeiten, auch in Corona-Zeiten die Kinder für den Handball zu begeistern und zu vielseitigen Bewegungstalenten auszubilden.
Niklas Ziegler (SC Freiburg, Gesellschaftliches Engagement) schloss den späten Nachmittag mit Tipps & Tricks, wie der Sport für die Wertevermittlung genutzt werden kann: Von Freispielzeiten zu Beginn der Einheiten, klaren Abläufen, festen Ritualen, Reflektionsrunden und gemeinsam vereinbarten Regeln profitieren die Kinder wie auch die Lehrenden. Vereine und Schulen profitieren hingegen von einer Vernetzung untereinander und in ihrer örtlichen Umgebung: Beispielsweise kann eine gemeinsame FSJlerin oder ein FSJler das Training und die Unterrichtseinheiten unterstützen.
Die Resonanz auf die Fortbildung war sehr positiv. Die Rückmeldungen der Teilnehmer/innen über den Chat und die Evaluation hoben den interaktiven Ablauf und die vielen Bewegungsideen für ihre Kinder hervor. Christoph Becker, Lehrer an der Grundschule Mahlberg und Jugendtrainer beim TSV Alemannia Zähringen, meint: „Viele Kinder und Jugendliche bewegen sich zu wenig, weshalb der Spaß an Sport und Bewegung schon in jungen Jahren gefördert werden sollte. Durch die 'Mehr als Fußball'-Fortbildung habe ich viele neue Ideen für meine Arbeit in der Grundschule und meine Tätigkeit als Trainer bekommen. Das abwechslungsreiche Programm mit vielen praktischen Beispielen hat zudem gezeigt, dass auch Erwachsene immer noch viel Spaß an der Bewegung haben können.“
Tobias Barth vom Südbadischer Fußballverband zieht ebenfalls ein positives Fazit: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Lehrer/innen, Mitarbeiter/innen in der Schulkindebetreuung und Kindertrainer/innen sich die Zeit nehmen, bei den "Mehr als Fußball"-Fortbildungen dabei zu sein. Ich denke, dass wir trotz der Umstände eine sehr aktive und zielführende Fortbildung hatten und hoffe, dass die Teilnehmer/innen vieles in die Schule und auf den Platz tragen, sodass so viele Kinder und Jugendliche wie möglich davon profitieren und aktiv sein können.“
Nun liegt es an den Teilnehmer/innen, das Erlebte in die Praxis umzusetzen und die Kinder in Bewegung zu bringen.
von Fridolin Wernick