Ein Tag, an dem sich vieles darum drehte, Kinder in Bewegung zu bringen – das war der vergangene Samstag. Los ging es mit dem „6. Tag des Kinderfußballs”, ehe am Nachmittag die Sport-Quartiere Freiburg ihr drittes Netzwerktreffen veranstalteten.
Für die sechste Auflage der Weiterbildung für Kinderfußballtrainer konnten der Südbadische Fußballverband (SBFV) und der SC Freiburg einen echten Hochkaräter gewinnen. Hannes Wolf, beim DFB als Sportdirektor verantwortlich für Nachwuchs, Training und Entwicklung und als Trainer für die U20-Nationalmannschaft der Herren, stellte zunächst im Theorieteil die von ihm mitentwickelte „Trainingsphilosophie Deutschland“ vor. Mit dabei auf dem Podium waren auch Nicolas Höfler aus der Bundesliga-Mannschaft des SC Freiburg, der beim Sport-Club Pate des Kinderfußballs ist, und Christian Reinke, der Sportliche Leiter des SBFV.
Die zentrale Botschaft der dreistündigen Qualifizierungs-Maßnahme in Theorie und Praxis: Durch einen altersgerechten Aufbau und eine entsprechende Begleitung der Spiel- und Übungsformen eine Lern- und Spielumgebung im Training zu schaffen, in der alle Kinder möglichst viel Spaß haben – und bestmöglich gefordert und gefördert werden.
Mehr Nettospielzeit für Kinder
Beim vorgestellten Trainingskonzept des DFB geht es vor allem darum, möglichst viele Kinder Fußball spielen zu lassen und möglichst niemanden außen vor zu lassen. Gleichzeitig ist es sowohl in der Schule als auch im Verein umsetzbar. Und bietet sowohl für den Spitzensport als auch für den Breitensport zahlreiche Vorteile.
Anschließend demonstrierte Wolf seine Trainingsphilosophie mit einigen Freiwilligen aus der Gruppe der knapp 170 Teilnehmer auf dem Kunstrasenplatz der Fußballschule. Viele kleine Spielformen wurden eingeübt, bei denen der Schwerpunkt darauf lag, möglichst viele Spieler/innen aktiv einzubeziehen und damit die Nettospielzeit für alle deutlich zu erhöhen.
Neue Broschüre informiert über Sport-Quartiere Freiburg
Gerade Schulen und Vereinen ermöglicht das Konzept, bis zu 30 Kinder gleichzeitig und deutlich aktiver als bei einem Spiel 11 gegen 11 oder 7 gegen 7 zu beteiligen. Damit hofft der DFB in Schulen und Vereinen einerseits Kinder stärker für Bewegung motivieren zu können und andererseits mehr Talente für den Leistungsbereich zu entwickeln. Weitere Infos dazu gibt es in dem Interview mit Hannes Wolf.
Möglichst viele Kinder in Bewegung zu bringen – das ist auch das Ziel der Sport-Quartiere Freiburg. Entsprechend startete das 3. Netzwerktreffen auch für die Teilnehmer/innen sportlich: Mit zwei Würfen auf einen Basketballkorb konnten die Teilnehmenden Punkte für ihr Sport-Quartier sammeln. Vorgestellt wurde auch die neue Broschüre der Sport-Quartiere, die umfassend über das Projekt informiert.
Netzwerken und Zusammenarbeit intensivieren
Auch bei der Netzwerkveranstaltung im Dreisamstadion spielte Hannes Wolf eine wichtige Rolle. In einem Vortrag stellte er dem Plenum sein Konzept der „Trainingsphilosophie Deutschland“ vor, das bereits in einigen Schulen erfolgreich eingesetzt wird, wie eine Teilnehmerin des Netzwerktreffens berichtete.
In vier Workshops wurden dann aktuelle Themen wie etwa der ab 2026 vom Gesetzgeber vorgeschriebene Ganztag behandelt, der Schulen, Kitas und Vereinen, aber auch andere Institutionen und Unternehmen vor große Herausforderungen stellen dürfte. Zudem gab es aufgrund des Marktplatzcharakters des Netzwerktreffens genügend Gelegenheiten für die Vertreter/innen aus den Freiburger Sport-Quartieren, sich auszutauschen, gemeinsame Projekte zu planen und die Zusammenarbeit zu intensivieren.
Etwas zum Mitnehmen für alle
Anwesend waren auch Vertreter der SG Landwasser, die beim geplanten siebten Sport-Quartier eine wichtige Rolle spielen. Schließlich geht es bei den Sport-Quartieren Freiburg darum, möglichst viele Kinder in Bewegung zu bringen. Und gerade in einem dicht besiedelten Stadtteil wie Landwasser mit vielen kinderreichen Familien soll das neu zu schaffende Sport-Quartier den Kindern helfen, den Weg in den nächstgelegenen Sportverein zu finden.
Gegen 19 Uhr endete eine äußerst anregende und konstruktive Veranstaltung, von der viele Teilnehmende etwas mit nach Hause nehmen konnten. Und wie das Video zeigt, waren das bei weitem nicht nur die gewonnenen Preise bei den durchgeführten Wettbewerben.