Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit – exakt vor 80 Jahren also. Immer weniger Zeitzeugen können von ihren Erlebnissen berichten, umso wichtiger ist es, immer wieder an die Gräuel des Naziregimes zu erinnern.
Im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurden mehr als eine Million Menschen ermordet. Der Name Auschwitz steht heute symbolisch für den Völkermord an den europäischen Jüdinnen und Juden sowie an den Sinti und Roma im Zweiten Weltkrieg.
Inspiriert von einer italienischen Kampagne gründete sich 2004 die Initiative „!NieWieder“ und setzt sich seitdem für einen jährlichen „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ rund um den 27. Januar ein, der nun zum 21. Mal begangen wird.
Gemeinsam gegen das Vergessen
Die Initiative, die aus Fangruppen und -projekten, antirassistischen Bündnissen, Amateur- und Profivereinen, der DFL und dem DFB sowie zahlreichen Personen und Institutionen aus der Zivilgesellschaft und der politischen Bildungsarbeit besteht, möchte die Fußballfamilie jährlich dazu anregen, der verfolgten Mitglieder zu gedenken und alles dafür zu tun, „dass Auschwitz nie mehr sei!“.
Aktionen beim Heimspiel gegen Bayern München
Der SC Freiburg wird sich daher auch rund um das Heimspiel gegen den FC Bayern München, am 25. Januar 2025, mit verschiedenen Aktionen am Erinnerungstag beteiligen, so wie sich der Verein bereits in den vergangenen Jahren aus Überzeugung beteiligt hat.
Ende des vergangenen Jahres hat der SC Freiburg eine Studie zur Aufarbeitung der NS-Geschichte des Vereins veröffentlicht und als Buch herausgegeben. Anlässlich dieser Veröffentlichung wird es im Stadionvorprogramm ein Gespräch mit den Autoren des Buches „Spielball der Ideologie? Der SC Freiburg in der Zeit des Nationalsozialismus“, Dr. Robert Neisen und Dr. Andreas Lehmann, sowie Gregor Hofmann geben. Hoffmann war Mitglied des Beirats zur NS-Studie des SC Freiburg und ist Autor der 2021 erschienenen NS-Studie beim FC Bayern München.
Stadionmagazin „Heimspiel“ widmet sich dem Thema
Zudem geben Uwe Schellinger, der Archivar des SC Freiburg, und Alexa Gattinger, die Kuratorin des FC Bayern Museums, im „Heimspiel“ Einblicke in die Erinnerungsarbeit im Fußball.
Zum gemeinsamen Gedenken und einem Moment des „Innehaltens” wird vor dem Spiel eine Stadiondurchsage vorgelesen, die alle Fans und Mitglieder daran erinnern soll, wie wichtig der Einsatz und jede einzelne Stimme für eine vielfältige, solidarische und gerechte Gesellschaft ist.
Auch Fangruppen werden aktiv
Doch nicht nur der SC Freiburg engagiert sich, auch die Fans werden anlässlich des Erinnerungstages aktiv. So wird es am Spieltag eine Choreografie und eine Spendenaktion von den Corrillo Ultras geben.
Die Erlöse sollen drei Institutionen zugutekommen, die wertvolle Erinnerungsarbeit leisten und so dafür sorgen, dass aus der Geschichte gelernt werden kann. Mit je einem Drittel der erzielten Summe wird die Arbeit der Gedenkstätte Vulkan im Kinzigtal, die Gedenk- und Bildungsstätte „Das Blaue Haus in Breisach” sowie die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, ein Zusammenschluss ehemaliger NS-Verfolgter, unterstützt.
Außerdem besucht die Supporters Crew Freiburg aus Anlass des Erinnerungstages am 9. Februar die KZ-Gedenkstätte „Vulkan“ in Haslach und lädt alle Interessierten dazu ein, mitzukommen.
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