Die Frauen des SC Freiburg haben am 18. Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga ihre Heimpartie gegen Eintracht Frankfurt mit 0:3 (0:0) verloren.
Freiburgs Cheftrainer Daniel Kraus ging mit drei personellen Änderungen in das Spiel gegen die diesjährigen Pokalfinalistinnen vom Main. Für Lena Nuding stand Elvira Herzog im SC-Gehäuse, Samantha Steuerwald rückte für Greta Stegemann in die erste Elf und Luisa Wensing lief für Lisa Karl auf. Ansonsten vertraute Kraus der Formation, die sich dem amtierenden Meister Wolfsburg am vergangenen Wochenende durch eine leidenschaftlich geführte Partie nur knapp geschlagen geben musste (2:3).
Bei frühsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein im heimischen Möslestadion in Freiburg, entwickelte sich von Beginn an eine muntere Partie mit viel Tempo auf beiden Seiten. Es waren gerade einmal drei Minuten gespielt, da lag der Ball das erste Mal im Netz der Freiburgerinnen. Nach Ballgewinn von Sjoeke Nüsken ging es schnell auf Frankfurter Seite. Die brandgefährliche Laura Freigang zog aus aussichtsreicher Position ab, doch SC-Torhüterin Elvira Herzog entschärfte deren Rechtsschuss. Den zweiten Ball verwertete Stürmerkollegin Laura Prasnikar zur vermeintlichen Gästeführung. Der Treffer wurde jedoch von Schiedsrichterin Melissa Joos aufgrund eines Foulspiels an Herzog nicht gegeben.
Der Sport-Club seinerseits wollte die Hessinnen früh anlaufen und hoch pressen, um die spielstarken Adler-Trägerinnen erst gar nicht ins Rollen kommen zu lassen. Dies gelang in Durchgang eins nur selten, wodurch die SC-Defensive viel Arbeit verrichten musste. Eine erste vielversprechende Torgelegenheit für die Breisgauerinnen war in der Anfangsviertelstunde nicht zu vermelden. Nach zwanzig Minuten übernahm die Eintracht zusehends das Ruder und bestimmte mehr und mehr das Spielgeschehen.
Mitte der ersten Hälfte schaffte es das taktisch gut eingestellte Team von SC-Coach Kraus, die erste große Drangphase der SGE ein wenig zu unterbinden. Die Partie war nun ausgeglichener und die Hausherrinnen suchten nun selbst mehr und mehr den Weg in Richtung des Gehäuses der Ex-Freiburgerin Merle Frohms, die jedoch bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht ernsthaft geprüft wurde.
Die nächste Chance gab es auf Frankfurter Seite zu vermelden. Die quirlige Barbara Dunst setzte sich auf der linken Außenbahn sehenswert durch, zog nach innen und prüfte aus 20 Metern Torentfernung SC-Keeperin Elvira Herzog (35.). Diese war jedoch hellwach und lenkte das Spielgerät mit den Fingerspitzen an den Querbalken.
Nur zwei Minuten später hatte dann der Sport-Club nach einem gut vorgetragenen Konter selbst die Führung auf dem Fuß. Sandra Starke steckte mustergültig durch auf Hasret Kayikci. Deren Abschluss verfehlte den SGE-Kasten aber um wenige Zentimeter und der Ball kullerte am linken Pfosten vorbei. Somit blieb es in einem unterhaltsamen Spiel bei einem torlosen 0:0 zu Pause.
Der Sport-Club kam hellwach aus der Kabine. Man merkte dem Team an, dass es sich für Durchgang zwei etwas vorgenommen hatte. Dies stellten die Freiburgerinnen erstmals in der 50. Minute unter Beweis. Eine gelungene Kombination über Hasret Kayikci und Ereleta Memeti, die auf die mitgelaufene Jana Vojteková ablegte, sollte für den ersten größeren Aufreger sorgen. Der satte Abschluss von der Strafraumgrenze landete am Oberarm einer Frankfurter Verteidigerin, die somit den Einschlag im SGE-Gehäuse verhinderte. Der geforderte Elfmeterpfiff wurde den Freiburgerinnen jedoch von Melissa Joos verwehrt, die die Partie zum Unmut der SC-Verantwortlichen weiterlaufen ließ.
Das Team von Gästetrainer Niko Arnautis versteckte sich aber nicht. Immer wieder war es Barbara Dunst, die ihre Mitspielerinnen antrieb und selbst für viel Wirbel auf der linken Seite sorgte. So auch in der 59. Spielminute, als Dunst nach einem Dribbling mit einer perfekt geschlagenen Flanke Laura Feiersinger fand. Diese netzte aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung für die SGE ein. SC-Schlussfrau Elvira Herzog war chancenlos und konnte den Einschlag nicht verhindern.
Nur kurz vom Frankfurter Treffer geschockt, zeigten die SC-Frauen erneut Moral und ließen die Köpfe nicht hängen. Ein Angriff über die linke Seite, initiiert von Ereleta Memeti und Hasret Kayikci landet vor den Füßen von Janina Minge. Diese zog handlungsschnell aus 11 Metern ab. Der Ball flog aber knapp rechts am Eintracht-Tor vorbei.
Besser beziehungsweise erfolgreicher machte es die SGE, ausgerechnet in der besten Phase der Gastgeberinnen, dann in der 74. Minute. Nachdem SC-Verteidigerin Samantha Steuerwald einen Frankfurter Angriff nur noch via Halten stoppen konnte, bekam die Eintracht einen Freistoß zugesprochen. Tanja Pawollek schnappte sich den Ball und führte aus. Unglücklich abgefälscht landete das Leder erneut unhaltbar für Elvira Herzog zum 0:2 für die SGE im Freiburger Gehäuse.
In der Schlussphase riskierte der Sport-Club alles, um nochmals zum Anschlusstreffer zu kommen und am Ende dann vielleicht doch noch durch einen Lucky-Punch einen Punkt im Breisgau zu behalten. Die Frankfurterinnen standen jedoch in der Defensive weiterhin gut und ließen bis zum Schlusspfiff nichts mehr Zählbares für die Kraus-Elf zu. Ganz im Gegenteil: Ein erneut mustergültiges Zuspiel der überragenden Barbara Dunst nahm die mittlerweile eingewechselte Shekiera Martinez auf und lief alleine auf Elvira Herzog, umkurvt diese und schob zum 0:3 ein (87.).
Die nächste Ligapartie für den Sport-Club steht erst am 9. Mai auf dem Programm, da der 19. Spieltag vorgezogen und bereits ausgetragen wurde. Hier werden die Breisgauerinnen dann die SGS Essen zu Gast haben. Auch dieses Spiel (Anpfiff 14 Uhr) wird wieder live bei DFB-TV gestreamt und auf der Vereinswebsite des SC Freiburg eingebettet.
Thomas Andres
Foto: Achim Keller
Sport-Club: Herzog (TW), Wittje (76., Büchele), Knaak, Minge, Kayikci, Starke, Memeti, Vojteková (82., Zicai), Steuerwald, Wensing (76., Stegemann), Müller (64., Buser) Ersatzbank: Palmen (ETW), Mégroz, Szenk | |
Trainer: Daniel Kraus | |
Eintracht Frankfurt: Frohms (TW), Sanstos de Oliveira (80., Hechler), Kleinherne, Prasnikar (84., Martinez), Nüsken, Freigang (77., Mauron), Kirchberger, Küver, Feiersinger, Dunst, Pawollek Ersatzbank: Cara Bösl (ETW), Panfil, Störzel, Johannsdottir | |
Trainer: Niko Arnautis | |
Tore: 0:1 Feiersinger (59.), 0:2 Pawollek (74.), 0:3 Martinez (87.) | |
Gelbe Karten: Starke, Steuerwald | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Melissa Joos |