Kraus-Elf bucht Ticket für DFB-Pokalhalbfinale

Frauen & Mädchen
21.03.2021

Im Viertelfinale des DFB-Pokals haben die SC-Frauen Turbine Potsdam in einem packenden Spiel mit 6:3 (2:1) besiegt und den Halbfinaleinzug perfekt gemacht..

Nach zwei eher durchwachsenen Partien in der Liga traf der Sport-Club im diesjährigen Viertelfinale auf das Team von Turbine Potsdam. Die SC-Frauen hatten mit den Brandenburgerinnen, die im vergangenen Jahr das Pokal-Aus der Freiburgerinnen besiegelten, noch eine Rechnung offen. Die Revanche sollte glücken und nach einer sehenswerten Partie hatte dieses Mal der Sport-Club allen Grund zur Freude.

Nach der 1:2-Niederlage beim SV Werder Bremen schickte SC-Trainer Daniel Kraus seine Mannschaft mit vier Veränderungen in die Begegnung. Neu in der Startelf waren Tyara Buser, Greta Stegemann, Hasret Kayikci und Jana Vojteková. Hierfür nahmen Luisa Wensing, Mia Büchele, Marie Müller und Samantha Steuerwald zunächst auf der Ersatzbank platz.

Der Sport-Club startete gut in die Partie und erarbeitete sich viel Ballbesitz. Es dauerte bis zur 16. Spielminute, bis die Gastgeberinnen das erste Mal aussichtsreich vor dem Gehäuse von Potsdam auftauchten. Hasret Kayikci steckte durch auf Tyara Buser und diese lief alleine auf Zala Mersnik zu. Potsdams Schlussfrau konnte diese erste vielversprechende Gelegenheit für die SC-Frauen jedoch durch gutes Stellungsspiel entschärfen.

Erst Mitte der ersten Halbzeit kamen die Turbinen besser in die Partie und es entwickelte sich das von vielen erwartete Duell auf Augenhöhe. Dass die Brandenburgerinnen über eine äußerst effiziente Offensive verfügen, stellten sie in der 24. Minute unter Beweis. Ein lang geschlagener Ball von Marie Höbinger fand Selina Cerci, die alleine vor SC-Keeperin Lena Nuding auftauchte. Cerci bewahrte die nötige Ruhe und netzte überlegt zur Führung für die Gäste ein.

Der Sport-Club zeigte sich jedoch nicht geschockt und blieb seiner Linie, durch fußballerische Lösungen zum Erfolg zu kommen, treu. Dies sollte in der 30. Spielminute belohnt werden. Nach einem genau getimten Eckball von Jana Vojteková erzielte Janina Minge per Kopf den hochverdienten Ausgleichtreffer zum 1:1.

Doch auch Turbine Potsdam blieb weiterhin brandgefährlich und so war es nur zwei Minuten nach dem Freiburger Treffer der hervorragend reagierenden SC-Keeperin Lena Nuding zu verdanken, dass Turbine nicht erneut in Führung ging. Nach einem Konter zog Gina Chmielinski aus elf Metern Torentfernung ab, doch Nuding reagierte glänzend und verhinderte den Einschlag.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff dann großer Jubel auf Seiten der Hausherrinnen. Ein langer Ball von Jana Vojteková landete bei Minge, die diesen sofort in den Fünfmeterraum brachte. Dort stand SC-Stürmerin Stefanie Sanders perfekt und nickte den Ball zur 2:1-Führung für den Sport-Club ein. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel merkte man den Gästen aus Potsdam an, dass sie gewillt waren, das Spiel noch zu drehen. Doch dem Team von SC-Coach Kraus war es vorbehalten, das erste Ausrufezeichen der zweiten Hälfte zu setzen. Und was für eines: Nach Traumzuspiel von Sanders auf Buser, bediente diese die noch besser postierte SC-Stürmerin Ereleta Memeti, die die Kugel mühelos zum 3:1 (54.) über die Linie drückte.

Nur wenige Momente später sollte es für die ballsicheren und spielfreudigen Gastgeberinnen noch besser kommen. Rebecca Knaak wurde im Potsdamer Strafraum von den Beinen geholt. Stefanie Sanders schnappte sich den Ball und erhöhte per Foulelfmeter auf 4:1 (58.). Trotz der klaren Führung zeigte sich Turbine weiterhin bemüht, noch einmal zu verkürzen, was Johanna Elsig in der 73. Minute auch gelang, als sie SC-Schlussfrau Nuding per Foulelfmeter überwand und die Potsdamerinnen auf 2:4 heranbrachte.

Der Anschlusstreffer vermochte es nicht, das taktisch hervorragend eingestellte Freiburger Team aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ganz im Gegenteil: Der Sport-Club gab nur wenige Minuten später durch Tyara Buser die richtige Antwort, als diese nach Zuspiel von Stefanie Sanders den alten Abstand wiederherstellte und den Ball unhaltbar für Mersnik zum 5:2 und der Vorentscheidung in die Maschen hämmerte (80.).

Die mittlerweile eingewechselte Marie Müller konnte kurz vor Ende der Partie gar auf 6:2 (88.) erhöhen, ehe direkt vom Anstoß weg Turbine-Stürmerin Selina Cerci mit dem 3:6 (89.) aus Potsdamer Sicht den Schlusspunkt in einer äußerst unterhaltsamen Viertelfinalbegegnung setzte.

Der Sport-Club zieht nach einer eindrucksvollen Vorstellung hochverdient in das Pokalhalbfinale um den DFB-Pokal ein. Gegner wird hier die Eintracht aus Frankfurt sein, die sich mit 7:1 gegen die SG 99 Andernach durchsetzte. Das Halbfinale findet am 3./4. April im Stadion am Brentanobad in Frankfurt statt.

Bereits am kommenden Sonntag (28. März) treffen beide Teams erneut aufeinander. Am 16. Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga heißt der Gegner dann erneut Potsdam. Die Partie im heimischen Möslestadion wird um 14 Uhr angepfiffen.

Thomas Andres

Foto: Achim Keller

Stimmen zum Spiel:

SC-Trainer Daniel Kraus: „Wir wussten, dass es ein intensives Spiel auf Augenhöhe werden wird. Dies hat die heutige Partie dann auch gezeigt. Mit neun Toren ein verrücktes Pokalspiel. Ausschlaggebend war sicher die Mischung aus guter Arbeit gegen den Ball, unser eigenes Aufbauspiel und die effiziente Verwertung unserer Torchancen, womit sich die Mannschaft auch belohnt hat.“

SC-Spielerin Stefanie Sanders: „Wir freuen uns riesig. Es ist für uns alle ein großer Erfolg das Halbfinale erreicht zu haben.

Turbine-Trainer Sofian Chahed: „Wir haben zu wenig Zweikämpfe gewonnen, haben keinen einzigen zweiten Ball bekommen und somit steht der SC Freiburg zur Recht im Halbfinale.“

Stenogramm

SC Freiburg: Nuding (TW), Karl, Knaak, Minge, Buser (87. Müller), Kayikci, Starke (87. Wittje), Stegemann, Memeti, Sanders (82. Fellhauer), Vojteková

Ersatzbank: Palmen (ETW), Büchele, Steuerwald, Wensing

Trainer: Daniel Kraus

1.FFC Turbine Potsdam: Mersnick (TW), Elsig, Mesjasz (46. Holmgaard), Weidauer, Höbinger, Graf (68.), Chmielinski (59. Orschmann), Ehegötz (59. Kössler), Homgaard, Barth (68. Agrez), Cerci

Ersatzbank: Lind (ETW), Bahnemann

Trainer: Sofian Chahed

Tor(e): 0:1 Cerci (24.), 1:1 Minge (30.), 2:1 Sanders (40.), 3:1 Memeti (54.), 4:1 Sanders (58. FE), 4:2 Elsig (73.), 5:2 Buser (80.), 6:2 Müller (90+2), 6:3 Cerci (90+3)

Gelbe Karten: Chmielinski, Vojteková, Elsig, Starke, Holmgaard, Minge, Knaak

Gelb-Rote Karten:

Schiedsrichterin: Fabienne Michel

Zuschauer: ohne Zuschauer

 

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