Am letzten Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga mussten sich die SC-Frauen knapp mit 1:2 (1:2) beim VfL Wolfsburg geschlagen geben. Den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte Judith Steinert für die Freiburgerinnen.
Nach den beiden Niederlagen in der Hinrunde und im Pokalfinale musste sich der Sport-Club auch ein drittes Mal gegen den VfL Wolfsburg geschlagen geben. Die Partie am letzten Spieltag der Frauen-Bundesliga gestaltete sich jedoch denkbar knapp, der SC konnte den Favoriten lange Zeit in Schach halten. „Heute bin ich total zufrieden, wir haben alles auf den Platz gebracht und mutig Fußball gespielt“, sagt daher auch die Freiburger Cheftrainerin Theresa Merk.
Im Vergleich zum letzten Ligaspiel rotierte Theresa Merk auf vier Positionen: Samantha Steuerwald startete für Kim Fellhauer, Marie Müller rückte für Jana Vojteková in die Anfangself, Annabel Schasching ersetzte Riola Xhemaili und Hasret Kayikci begann anstelle von Giovanna Hoffmann in der Sturmspitze.
Rückstand, Ausgleich, Rückstand
Wie schon im Pokalfinale begann der VfL Wolfsburg von Beginn an drückend: Keine fünf Minuten waren gespielt, da musste SC-Keeperin Gaby Lambert das erste Mal eingreifen. Nur drei Minuten später konnte die Freiburger Schlussfrau dann am frühen Rückstand nichts mehr ändern: Svenja Huth bediente Sveindis Jónsdottir, die im Strafraum auf Ewa Pajor querlegte. Die Wolfsburgerin musste in der achten Minute nur noch einschieben.
Der Sport-Club brauchte ein paar Minuten, bis er sich fing – doch dann setzte auch die Mannschaft von Theresa Merk eigene Akzente. Marie Müller versuchte es aus gut 20 Metern (15.), Janina Minge anschließend per Kopf (29.) – und schließlich fiel (ähnlich wie schon im Pokalfinale) zwar etwas überraschend, aber auch nicht unverdient der 1:1-Ausgleich: Der SC eroberte im Mittelfeld das Spielgerät, Kapitänin Hasret Kayikci schickte Judith Steinert auf die Reise, die in der 35. Minute von der Strafraumkante eiskalt verwandelte.
Dass es nicht mit einem Remis in die Pause ging, lag dann an einem Foulspiel kurz vor der Halbzeit: Meret Felde traf Alexandra Popp im eigenen Strafraum, Schiedsrichterin Mirka Derlin entschied auf Elfmeter, den Dominique Janssen zum 1:2-Pausenstand verwandelte.
Fellhauer-Verletzung überschattet Niederlage
Doch auch nach der Pause setzte die Merk-Elf alles daran, einen Punkt mit nach Freiburg zu nehmen. Cora Zicai machte nur wenigen Sekunden nach Wiederanpfiff den Anfang und setzte ein erstes Ausrufezeichen. Marie Müller zog in der 54. Minute aus der Distanz ab, eine Chance von Judith Steinert klärte die Wolfsburger Hintermannschaft noch zu einem Eckball (55.). Und wie schon im Endspiel vor wenigen Tagen wäre es wieder Janina Minge gewesen, die nach Ecke getroffen hätte: Doch der Konjunktiv und das Wolfsburger Aluminium verhinderten den Freiburger Treffer (55.).
Aber auch Wolfsburg machte mehrfach deutlich, über wie viel Qualität der Tabellenzweite verfügte: Popp und Willms (66., 67.) hätten innerhalb von nur wenigen Sekunden für den VfL treffen können – Freiburgs Gaby Lambert hielt ihre Vordermannschaft mehrfach gut im Spiel. Und dann kam doch noch der vermeintliche SC-Moment: Giovanna Hoffmann schickte in der 71. Minute Hasret Kayikci auf die Reise, die aus dem Lauf eiskalt zum vermeintlichen 2:2 einnetzte – wäre die Freiburger Kapitänin nicht im Abseits gestanden. Kurz vor Schluss dann ein deutlich größerer Schock für alle Freiburgerinnen und Freiburger: Die nur wenige Minuten zuvor eingewechselte Kim Fellhauer ging quasi mit Abpfiff auf den Boden – wir wünschen gute Besserung und drücken die Daumen, dass es sich nicht wieder um eine schwere Verletzung handelt.
Der Sport-Club muss sich am Ende mit einer engen 1:2-Niederlage begnügen und beschließt damit wie in der vergangenen Saison die Spielzeit auf dem sechsten Tabellenplatz. „Wir haben heute vieles richtig gemacht, waren aggressiv im Pressing, haben eine hohe Intensität an den Tag gelegt. Wir haben uns auch einige gute Chancen herausgespielt, ein Punkt wäre auf jeden Fall verdient gewesen“, so Merk nach Spielende.
Dem pflichtet auch Birgit Bauer-Schick bei: „Es war ein guter Auftritt. Wie in vielen Spielen zuletzt hat uns auch heute wieder mal so ein bisschen das Spielglück gefehlt. Die Pause kommt jetzt zum richtigen Zeitpunkt“, so die SC-Abteilungsleiterin nach Spiel- und damit auch Saisonende. „Besonders bitter ist für uns die erneute Verletzung von Kim Fellhauer, die unsere gute Leistung überschattet. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Tagen Entwarnung geben können.“
Niklas Batsch
Foto: SC Freiburg
VfL Wolfsburg: Frohms (61. Weiß) - Wilms, Hendrich (65. Wedemeyer), Janssen, Rauch (46. Agrez) - Roord, Popp (72. Brand) - Waßmuth, Huth, Jónsdóttir - Pajor (61. Bremer) | |
Trainer: Tommy Stroot | |
Bank: Oberdorf, Demann, Wolter, Blomqvist | |
SC Freiburg: Lambert - Karl (81. Wensing), Steuerwald, Stegemann, Müller - Felde (63. Fellhauer), Minge (76. Xhemaili), Schasching - Steinert (81. Vojteková), Kayikci, Zicai (63. Hoffmann) | |
Trainerin: Theresa Merk | |
Bank: Adamczyk | |
Tore: 1:0 Pajor (8.), 1:1 Steinert (35.), 2:1 Janssen (44., FE) | |
Gelbe Karten: Stegemann | |
Gelb-Rote Karten: - | |
Rote Karten: - | |
Schiedsrichterin: Mirka Derlin | |
Zuschauer: 4.469 |