Die SC-Frauen punkten gegen Bremen: In einer umkämpften Partie holt der Sport-Club einen 0:1-Halbzeit-Rückstand auf. Lisa Karls Ausgleichstreffer führt am Ende zum 1:1-Remis.
Nach sechs Niederlagen holt der Sport-Club gegen Werder Bremen einen Zähler und beendet damit den Negativlauf in der Liga. So richtig zufrieden war am Ende der Partie gegen die Bremerinnen aber auch niemand. „In der ersten Halbzeit haben wir es nicht gut gemacht. Wir hatten uns andere Dinge vorgenommen und wussten, was mit Bremen für ein Gegner auf uns zukommt“, resümierte SC-Cheftrainerin Theresa Merk nach Abpfiff. „Allerdings haben wir eine wirklich gute zweite Hälfte gezeigt. Es ist uns zuletzt nicht immer gelungen, uns aus diesem negativen Strudel rauszuziehen.“
Personell geschwächt trat der Sport-Club zum 19. Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen den SV Werder Bremen an. Für Annabel Schasching und Jana Vojteková rotierten Kim Fellhauer und Lisa Kolb in die Anfangsformation. Für Fellhauer war es der erste Startelfeinsatz in der Bundesliga seit ihrer schweren Knieverletzung im April vergangenen Jahres.
Ausgeglichener erster Durchgang
Und die Freiburgerinnen zeigten schon in den ersten Sekunden, dass sie unbedingt die Niederlagenserie ad acta legen wollten. Nach nicht einmal fünf gespielten Minuten steckte Janina Minge mit einem cleveren Zuspiel in den Strafraum auf Giovanna Hoffmann durch, die dann aber knapp am Tor vorbeizielte (5.).
Anschließend verebbten die Freiburger Angriffsversuche und Werder kam im Gegenzug zu Chancen: Die beste hatte Maja Sternard nach einem Bremer Konter: In der 19. Minute verpasste die Werderanerin nur knapp das Freiburger Tor. Der Sport-Club antwortete darauf fast mit einem Gegenschlag, ein Zuspiel von Lisa Kolb fand in der 20. Minute jedoch keine Abnehmerin im Bremer Strafraum.
Die Partie im Dreisamstadion entwickelte sich zu einem etwas hektischen Hin und Her, beiden Teams mangelte es immer wieder an Passgenauigkeit. Bremen kam in der 36. Minute zu einer weiteren hochkarätigen Kontermöglichkeit, den Abschluss von Ricarda Walking lenkte SC-Torfrau Lena Nuding noch exzellent über das Freiburger Gehäuse.
Und schließlich war es wieder einer dieser Bremer Konter, der kurz vor Pausenpfiff zum Gegentor führte. Sternard brachte in der 40. Minute das Spielgerät von der rechten Seite in den SC-Strafraum, Walkling netzte zum 0:1 ein. Der Sport-Club warf in den letzten Minuten des ersten Durchgangs nochmal alles nach vorne und hätte beinahe durch Lisa Kolb zum nicht unverdienten Ausgleich kommen können: Giovanna Hoffmann brachte per Flanke die Kugel vors Bremer Tor, Kolb setzte ihren Kopfball aber knapp am Kasten vorbei.
Schlussoffensive nicht belohnt
Und auch im zweiten Durchgang war der SC gewillt, Zählbares in Freiburg zu behalten. Eine Stunde war gespielt, da durften die 2.015 Zuschauerinnen und Zuschauer auch endlich jubeln: Eine Kolb-Flanke fand am zweiten Pfosten mit Lisa Karl ihre Abnehmerin, die auf 1:1 stellte (59.). Der SC spielte nun mit mehr Aufwind und Mut, die eingewechselten Judith Steinert und Cora Zicai hatten in der Schlussphase gleich zwei Möglichkeiten, den SC in Führung zu bringen.
Gerade die letzten Minuten auf der Uhr zeigten einen deutlich belebteren Auftritt der Freiburgerinnen, die nun unbedingt die Partie gänzlich drehen wollten. Doch die Freiburger Schlussoffensive wurde nicht belohnt, am Ende trennten sich beide Teams im Süd-Nord-Duell leistungsgerecht mit 1:1. „Unser Tor war hochverdient, dennoch war unsere Chancenverwertung nicht gut genug. Wir können heute definitiv noch ein, zwei Tore mehr schießen“, analysierte Merk. „Nichtsdestotrotz ist das Ergebnis nicht unverdient, dennoch hätte ich es mir gewünscht, dass es am Ende noch auf unsere Seite kippt. Wir nehmen den Punkt und den zweiten Durchgang mit, um darauf aufzubauen und es gegen Duisburg noch besser zu vollenden.“
Der Sport-Club tritt nun am kommenden Sonntag, 14. Mai, bei den Aufsteigerinnen des MSV an, ehe vier Tage später das DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg in Köln auf die Merk-Elf wartet. Am 21. Mai empfangen die SC-Frauen schließlich zum letzten Heimspiel der Saison um 13 Uhr den 1. FC Köln.
Niklas Batsch
Foto: Achim Keller
SC Freiburg: Nuding - Karl, Steuerwald, Fellhauer (64. Steinert), Stegemann, Müller - Felde, Xhemaili (78. Kayikci), Minge - Kolb (78. Vojteková), Hoffmann (64. Zicai) | |
Trainerin: Theresa Merk | |
Bank: Lambert, Wensing | |
SV Werder Bremen: Borbe - Keles, Ulbrich, Németh, Lührßen - Matheis, Brandenburg (28. Dieckmann), Walkling (82. Schiechtl) - Sanders (46. Meyer), Hahn, Sternard (82. Weiß) | |
Trainer: Thomas Horsch | |
Bank: Etzold, Sehan, Hausicke, Dahms, Licina | |
Tore: 0:1 Walkling (39.), 1:1 Karl (59.) | |
Gelbe Karten: Stegemann, Karl, Kayikci | |
Gelb-Rote Karten: - | |
Rote Karten: - | |
Schiedsrichterin: Laura Duske | |
Zuschauer: 2.015 |