Nach der Niederlage am 2. Spieltag gegen Eintracht Frankfurt konnten die SC Frauen gegen die SGS Essen am Sonntag wieder einen Sieg einfahren. Der Sport-Club setzte sich klar mit 5:2 (5:0) gegen Essen durch.
Der Sport-Club konnte seinen Fans im zweiten Heimspiel der Saison ein kleines Spektakel bieten: Mit 5:2 setzten sich die Gastgeberinnen gegen Essen durch, Svenja Fölmli, Cora Zicai und Janina Minge (per Dreierpack) trafen für den SC. Ins Rennen schickte Cheftrainerin Theresa Merk zunächst Rafaela Borggräfe, Lisa Karl, Samantha Steuerwald, Greta Stegemann, Marie Müller, Meret Felde, Janina Minge, Hasret Kayikci, Lisa Kolb, Svenja Fölmli und Cora Zicai.
Früh machten die Freiburgerinnen klar, mit welchen Absichten sie die Gäste aus Nordrhein-Westfalen empfangen wollten: Drei Punkte im Dreisamstadion zu halten. Und die Elf von Theresa Merk zeigte sich dabei vor allem in der ersten Hälfte von ihrer effizientesten Seite. Früh am Mittelkreis störend konnte vor allem die rechte Außenbahn um Lisa Karl und Lisa Kolb immer wieder Nadelstiche setzen. Letztere war es auch, die sich in der 8. Minuten gut auf den Außen durchsetzte und nachdem sich ihre Ablage eine Minute zuvor in den Abwehrreihen der Essenerinnen verfing, war sie nun erfolgreicher. Punktgenau kam ihre Hereingabe auf Svenja Fölmli, die den Ball nur noch einschieben musste. Die Schweizerin feierte dabei einen besonderen Treffer, traf sie doch bereits in der letzten Saison sowohl in der Hinrunde als auch der Rückrunde gegen die SGS. Nach einer knappen Viertelstunde erfüllte der Wetterbericht seine Prophezeiung. Doch auch vom einsetzenden Wetterwechsel konnten sich die Freiburgerinnen nicht aus der Ruhe bringen. Vor den Augen von 1177 Zuschauerinnen und Zuschauern legten sie im strömenden Regen noch eine Schippe drauf und setzten die oftmals überrumpelt wirkenden Gäste immer wieder unter Druck.
Besonders Janina Minge schien sich einiges vorgenommen zu haben und schnürte innerhalb von knapp 20 Minuten einen lupenreinen Hattrick. Zunächst nickte sie in der 17. Minuten eine Ecke von Kayikci mit einer Bogenlampe ins lange Eck. Danach vollendete sie einen Bilderbuchkonter nach einer Fahrlässigkeit der Essenerinnen am Sechzehner und wurde punktgenau in fast identischer Position wie beim 1:0 von Fölmli bedient, bevor sie in der 36. Minute einen Abpraller von Essens Torhüterin Sophia Winkler nach Torversuch von Kolb über die Linie drückte. Doch die Breisgauerinnen hatten immer noch nicht genug und Cora Zicai konnte ein ansehnliches Solo auf der rechten Seite mit einem Treffer belohnen, nachdem sie zwei Gegnerinnen inklusive der Torhüterin umkurvt hatte. Mit einem deutlichen 5:0 endete damit eine erste Halbzeit, die Essen-Trainer Markus Högner nach der Partie als „desolat“ für sein Team bezeichnete.
Doch in der zweiten Hälfte lies zum Unmut von SC-Trainerin Theresa Merk nicht nur der Regen nach. „Nicht ganz so zufrieden war ich mit der zweiten Hälfte. Es ist der Entwicklungsschritt, den wir gehen müssen, damit wir das dann souverän zu Ende spielen können, sodass man es schafft, Essen nicht mehr ins Spiel kommen zu lassen.“ Denn ihre Elf sah sich selbstbewusster auftretenden Essenerinnen ausgesetzt, die entschlossen waren, die Lücken der ersten Halbzeit zu schließen. Die Freiburgerinnen verlor zudem zunehmend an Konzentration und verloren vermehrt Bälle in der eigenen Hälfte. In der 60. Minute bestraften die Gegnerinnen die Nachlässigkeit zum ersten Mal und Antonia Maaß traf zum 5:1-Anschluss. In der Offensive blieben die gefährlichen Nadelstiche indes aus. Zwar konnte sich das Heimteam immer wieder in aussichtsreiche Position auf den Außen bringen, doch der letzte Ball landete meist in der gegnerischen Abwehr. Der Systemwechsel, den die Hereinnahme von Riola Xhemaili mit sich brachte, konnte für die Schlussviertelstunde für Entlastung sorgen. Zwar konnte die SGS nach einem Handspiel von Greta Stegemann durch den darauffolgenden Elfmeter verwandeln und auf 5:2 verkürzen. Doch wirklich gefährlich wurde es für die Merk-Elf und ihre Führung nicht mehr. Kayikci verwandelte sogar in der letzten Minute der regulären Spielzeit noch einmal, doch ihre Vorlagengeberin Müller stand zuvor im Abseits und der Treffer zählte nicht.
Mit einem dann doch deutlichen Schlussstand von 5:2 verabschieden sich die SC-Frauen nun in die Länderspielpause. „Wir nutzen die Pause jetzt, um uns auf die TSG Hoffenheim als schweren Gegner vorzubereiten,“ so Merk. Für die Frauen- und Mädchen-Abteilung des Sport-Clubs war es also ein erfolgreiches Wochenende, wie es auch Abteilungsleiterin Birgit Bauer-Schick sieht: „Herzlichen Glückwunsch an unsere U20 und U17 zu jeweils drei Punkten. Nach dem Erfolg heute Nachmittag war es ein rundum gutes Wochenende für unsere Abteilung.“ Am Freitagabend, den 14. Oktober, geht es dann zum Auswärtsspiel in den Kraichgau. Die Hoffenheimerinnen konnten zuletzt gegen den SV Meppen drei Punkte einfahren.
Luis Friedrich
Foto: Achim Keller
SC Freiburg: Borggräfe (TW) - Karl (57. Steinert), Steuerwald (46. Wensing), Stegemann, Müller - Felde, Minge, Kayikci - Kolb (71. Xhemaili), Fölmli (80. Hoffmann), Zicai (57. Bouziane) | |
Trainerin: Theresa Merk | |
Bank: Adamczyk (TW), Büchele | |
SGS Essen: Winkler (TW), Räcke, Piljic (79. Debitzki), Baaß, Kowalksi (60. Edwards), Berentzen (46. Elmazi), Ostermeier (46. Maier), Sterner, Pfluger, Endemann, Hils (46. Touon) | |
Trainer: Markus Högner | |
Bank: Sindemann (TW), Joester | |
Tore: 1:0 Fölmli (8.), 2:0 Minge (17.), 3:0 Minge (23.), 4:0 Minge (36.), 5:0 Zikai (40.), 5:1 Baaß (62.), 5:2 Endemann (77., HE) | |
Gelbe Karten: Stegemann - Touon | |
Gelb-Rote Karten: - | |
Rote Karten: - | |
Schiedsrichterin: Davina Lutz | |
Zuschauer: 1177 |