Die Bundesliga-Frauen des Sport-Club haben am zweiten Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga bei der TSG Hoffenheim mit 3:2 (1:1) gewonnen. Samantha Steuerwald (19.), Tessa Blumenberg (64.) und Shekiera Martinez (88.) erzielten die SC-Tore.
„Das Beste zum Schluss“ sollte es am Ende tatsächlich aus Freiburger Sicht heißen. Das badische Duell zwischen der TSG Hoffenheim und dem Sport-Club im Dietmar-Hopp-Stadion bildete am Montagabend nicht nur den Abschluss des zweiten Spieltags. Nach dem Abpfiff und einer äußerst couragierten Leistung durften die SC-Frauen unter Flutlicht auch den ersten Saisonsieg feiern.
„Riesenkompliment an die Mannschaft. Sie haben ihr Herz auf dem Platz gelassen. Das haben wir eingefordert, gerade in einem badischen Duell umso mehr, dass es auch über eine Willensleistung geht“, sagte Nico Schneck. „Das haben wir gesehen und deshalb ist das ein gutes Gefühl. Es war ein sehr intensives Spiel gegen einen Gegner, der über große Qualität verfügt und das auch gezeigt hat“, so der SC-Interimstrainer. „Von daher sind wir sehr glücklich, dass wir am Ende hier als Sieger dastehen. Wir wissen aber auch, welchen Anteil unsere Torhüterin Rafaela Borggräfe daran hat.“
Noch ein letztes Mal fehlte dem Sport-Club im Kraichgau mit Nicole Ojukwu (Österreich), Nia Szenk, Alina Axtmann, Cora Zicai und Rebecca Adamczyk (Deutschland) das Spielerinnen-Quintett, das zuletzt bei der U20-WM in Kolumbien am Ball war. Nach Österreich im Achtelfinale war in der Nacht zum Montag im Viertelfinale auch die deutsche U20 ausgeschieden – in einer dramatischen Partie gegen die USA.
Darüber hinaus standen weiterhin auch Kapitänin Hasret Kayikci und Svenja Fölmli (beide Kreuzbandriss) sowie Lisa Kolb, Meret Felde (beide Aufbautraining) und Leela Egli (Sprunggelenksverletzung) nicht zur Verfügung.
Führung für den SC währt nur kurz
Nach dem 2:1-Sieg in der zweiten DFB-Pokalrunde beim 1. FC Nürnberg am vorletzten Wochenende setzte Nico Schneck in Nordbaden auf dieselbe Startelf wie zuvor in Franken. Die Gastgeberinnen traten mit derselben Anfangsformation wie beim 2:1-Auftaktsieg in der Bundesliga bei der SGS Essen an.
Beide Mannschaften starteten schwungvoll in das Abendspiel, das unter anderem auch Hasret Kayikci von der Tribüne aus verfolgte. Die Gastgeberinnen zeigten den ersten gefährlichen Abschluss. Einen Schuss von Gia Corley (4.) lenkte SC-Torhüterin Rafaela Borggräfe über die Latte. Der Sport-Club setzte dem Hoffenheimer Offensivelan ein konsequentes Pressing entgegen, um die Räume im Mittelfeld eng und die Gegnerinnen vom eigenen Tor weg zu halten.
Chancen aus dem Spiel erspielte sich der Sport-Club zunächst nicht – und lag nach knapp 20 Minuten trotzdem in Führung. Einen Eckball von Selina Vobian beförderte Verteidigerin Samantha Steuerwald (19.) mit einem Direktschuss über die Linie. Der Vorsprung hielt jedoch nur zwei Minuten. Nach einem schnellen Hoffenheimer Spielzug und einem Querpass von Fabienne Dongus schoss Ereleta Memeti (21.) zum Ausgleich ein.
Die Kraichgauerinnen versuchten weiter nach vorne zu spielen. Der Sport-Club hielt mit kämpferischen und spielerischen Qualitäten dagegen, war griffig und präsent. Steuerwald (33.) kam nach einem langen Pass zu einer Kopfballmöglichkeit. Ansonsten ließen beide Abwehrreihen kaum Abschlüsse zu. Die Versuche aus der Distanz von Jana Feldkamp (39.) und Vobian (40.) brachten keine Gefahr. Auf Hoffenheimer Seite dafür dann ein Steilpass von Jill Janssens auf Memeti. Borggräfe bewahrte ihr Team mit einer starken Abwehr gegen die TSG-Angreiferin vor einem Rückstand.
Hoffenheim drückt, Borggräfe pariert
Die letzten beiden Chancen in der ersten Halbzeit besaßen wieder die SC-Frauen. Einen Schuss von Ally Gudorf (42.) lenkte Verteidigerin Lisann Kaut noch zur Ecke. Danach scheiterte Annabel Schasching (45.) aus kurzer Distanz an Torhüterin Laura Dick. Zur Halbzeit lag der SC immerhin in der Zweikampf- und der Ballbesitzstatistik bereits vorne.
Kurz nach dem Wiederbeginn stand erneut Borggräfe im Blickpunkt. Nach einem Hoffenheimer Angriff über die rechte Seite wehrte die Keeperin gleich zweimal reaktionsschnell gegen Selina Cerci ab (49.). Genauso wie später einen Kopfball von Marta Cazalla (58.) Auch der Sport-Club agierte weiterhin spielfreudig. Beim nächsten erfolgreichen Torabschluss stand Eileen Campbell aber knapp im Abseits.
Die Hoffenheimerinnen hatten den Druck inzwischen erhöht. Aber Borggräfe parierte auch in der nächsten Eins-gegen-Eins-Situation gegen Janssens (61.) stark. Und der Sport-Club reagierte kurz darauf mit einem schnellen Vorstoß – und mit dem Führungsstor. Neuzugang Tessa Blumenberg (64.) nahm den Ball auf der linken Seite mit der Hacke mit, zog in den Strafraum und traf mit einem platzierten Schuss in die lange Ecke.
Freiburg muss bis zum Schluss zittern
In der jederzeit unterhaltsamen und intensiven Partie versuchten die Gastgeberinnen anschließend zu Ausgleichschancen zu kommen. Der Sport-Club hielt mit großem kämpferischen Einsatz dagegen und versuchte, punktuell für Entlastung zu sorgen. Was weiterhin effizient gelang. Einen Schuss der eingewechselten Shekiera Martinez (81.) parierte Dick zwar noch. Doch beim nächsten Konter zog Martinez (88.) an der TSG-Keeperin vorbei und schloss mit dem dritten SC-Treffer ab. „Es ist schön, dass Tessa und Shekiera bei ihren Toren jeweils die Ruhe und Übersicht bewahrt und sich so belohnt haben“, sagte Niko Schneck.
Eine Minute später verwandelte sich die vermeintliche Entscheidung noch einmal in Hochspannung. Eine scharfe Hereingabe von Dongus prallte vom Schienbein von Samantha Steuerwald (89.) zum Hoffenheimer Anschlusstreffer ins Tor. Doch auch die sechsminütige Nachspielzeit vermochte letztlich nichts mehr am ersten Freiburger Saisonsieg zu ändern. Wie in der vergangenen Saison bejubelten die SC-Frauen damit auch in der neuen Spielzeit einen 3:2-Sieg im Dietmar-Hopp-Stadion.
Zum zweiten Heimspiel der Saison empfangen die SC-Frauen am kommenden Samstag, den 21. September die Aufsteigerinnen des FC Carl-Zeiss Jena. Spielbeginn im Dreisamstadion ist um 12 Uhr.
Dirk Rohde
Foto: Harry Langer / DeFodi Images
TSG Hoffenheim: Dick – Janssens (74. Hahn), Cazalla, Doorn, Kaut (74. Rankin) – Memeti, Feldkamp, Dongus, Corley (74. Grabowska) – Cerci (82. Delacauw), Kössler (62. Alber) | |
Trainer: Theodoros Dedes | |
Bank: Lindner (Tor), Tufekovic (Tor), Weiß, Harsch | |
SC Freiburg: Borggräfe – Karl, Steuerwald, Stierli, Stegemann – Karich, Schasching (90.+3 Cin) – Gudorf (72. Scherer), Vobian, Blumenberg (72. Martinez) – Campbell (84. Schneider) | |
Trainer: Nico Schneck | |
Bank: Nuding (Tor), Günnewig, Schmit | |
Tore: 0:1 Steuerwald (19.), 1:1 Memeti (21.), 1:2 Blumenberg (64.), 1:3 Martinez (88.), 2:3 Steuerwald (89., ET) | |
Gelbe Karten: Kössler – | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichterin: Katrin Rafalski (Bad Zwesten) | |
Zuschauer/innen: 786 |