Furiose Nachspielzeit im Dreisamstadion

Frauen & Mädchen
17.03.2025

Die Frauen des Sport-Club haben am 17. Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga in einer spektakulären Partie gegen Eintracht Frankfurt mit 3:2 (1:1) gewonnen. Einen Rückstand drehten Lisa Karl (90.+1) und Leela Egli (90.+2) in der Nachspielzeit noch zum vierten Sieg in Folge.

Tagsüber Sonne, abends Flutlicht und dazu ein attraktiver Gegner: eine bessere Mischung lässt sich für ein Montagabend-Heimspiel kaum finden. Es sei denn, es folgt dazu noch ein Spiel wie dieses, nach dem die 1.780 Zuschauerinnen und Zuschauer im Dreisamstadion zum Abschluss des 17. Bundesliga-Spieltags gegen den Tabellenzweiten Eintracht Frankfurt einen spektakulären Heimerfolg mit der Mannschaft feiern durften.

„Wir wussten, dass eine Spitzenmannschaft auf uns zukommt, die in dieser Saison so konstant spielt wie nie und es viele Gelegenheiten und Druckphasen gegen uns geben wird. Das hat die Mannschaft gut gemacht und viele Bälle aus der Box geklärt“, sagte Theresa Merk. „Wir haben vielleicht zu viele Standards zugelassen und so auch vor der Pause den Ausgleich kassiert. Dann war es einfach eine Energieleistung“, so die SC-Trainerin. „Es war auch ein Vorsatz, über 90 Minuten alles auf dem Platz zu lassen, um dagegenhalten zu können. Dass wir das Spiel am Ende noch drehen, ist natürlich sensationell.“

Borggräfe zurück und wieder reaktionsstark

Im Tor stand gegen die Hessinnen wieder Rafaela Borggräfe. Außerdem gab es gegenüber dem 1:0-Sieg in Potsdam zwei weitere Änderungen in der Anfangsformation. Maj Schneider und Annie Karich saßen diesmal zunächst auf der Bank. Für sie begannen Annabel Schasching und Lisa Kolb. Noch nicht zur Verfügung standen weiterhin Kapitänin Hasret Kayikci (Reha nach Kreuzbandriss), Eileen Campbell (Reha nach Hüftoperation) und Tessa Blumenberg (Adduktorenprobleme). Greta Stegemann fiel kurzfristig mit anhaltenden Sprunggelenksproblemen aus.

Vor dem Anpfiff gab es im Dreisamstadion eine Gedenkminute für Doris Fitschen. Die ehemalige Nationalspielerin und Managerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft, die zuletzt als Generalbevollmächtigte Frauen- und Mädchenfußball beim DFB tätig war, war in dieser Woche nach schwerer Krankheit im Alter von 56 Jahren gestorben. Aus diesem Grund liefen beide Mannschaften außerdem mit Trauerflor auf.

Der Sport-Club eröffnete die Partie mutig und mit Offensivelan. Den ersten Abschluss verzeichneten dennoch die Gäste. Einen Flachschuss von Elisa Senß (6.) lenkte Borgräfe zur Ecke. Nach einem Freiburger Vorstoß und einer Hereingabe von Svenja Fölmli klärte eine Frankfurterin noch vor Cora Zicai. In der von Beginn an sehr intensiven Begegnung setzten die SC-Frauen auf konsequentes Pressing, um die Hessinnen nicht in den Spielfluss kommen zu lassen und um selbst Balleroberungen zu verzeichnen.

Zicai in den Winkel, Ausgleich durch Prasnikar

Die bis dahin beste Chance bot sich erneut den Gästen, doch Borggräfe parierte stark gegen die frei vor ihr aufgetauchte Geraldine Reuteler (20.). Wenige Minuten später war die SC-Torhüterin erneut zur Stelle und wehrte nach einem durchgesteckten Ball reaktionsschnell den Schuss von Lara Prasnikar ab (26.). Die Frankfurterinnen entwickelten zunehmend mehr Druck, aber der Sport-Club agierte mit einer guten Struktur im Spiel gegen den Ball und mit Griffigkeit in den Zweikämpfen. Trotzdem kamen die Hessinnen auch zur nächsten hochkarätigen Chance. Zunächst scheiterte Reuteler aus kurzer Distanz erneut an Borggräfe, der Nachschuss von Prasnikar wurde im letzten Moment von Kolb noch an den Pfosten und zur Ecke gelenkt.

Trotz des bis dahin deutlichen Chancenplus für Eintracht Frankfurt gingen die SC-Frauen in Führung. Cora Zicai (35.) überwand Nationaltorhüterin Stina Johannes mit einem wunderschönen Distanzschuss aus rund 25 Metern in den rechten Winkel. Der Sport-Club hielt weiter dagegen und versuchte immer wieder für Entlastung zu sorgen. Dennoch kamen die Gäste kurz vor der Pause zum Ausgleich – dank einer Standardsituation. Einen Eckball klärte die bei ihrer Abwehraktion noch bedrängte Borggräfe per Faustabwehr zur Seite, woraufhin Prasnikar (44.) aus dem Rückraum traf.

Trotzdem starteten die SC-Frauen mit unverminderter Energie in die zweite Halbzeit, in der es zunächst weiter galt, sich den offensiv- und spielstarken Hessinnen entgegen zu stemmen. Tanja Pawollek (50.) verfehlte das SC-Tor mit dem ersten Abschluss nach der Pause knapp. Ebenfalls aus der Distanz zielte Laura Freigang über die Querlatte. Für den Sport-Club setzte Zicai (62.) einen weiteren Fernschuss über das Tor.

Anyomi gelingt Jokertor zur Gästeführung

Bis dahin hatte der Sport-Club im zweiten Durchgang keine hochkarätige Möglichkeit für die Frankfurterinnen zugelassen, die dennoch nach einer guten Stunde einen Konter zur Führung nutzten. Nach einem Pass in die Tiefe legte Reuteler den Ball in die Mitte, wo die erst eine Minute zuvor eingewechselte Nicole Anyomi (63.) aus kurzer Distanz einschoss.

Trotz dieses Rückschlags spielte der Sport-Club beherzt weiter und versuchte, zum Ausgleich zu kommen. Ein langer Ball von Zicai auf die eingewechselte Leela Egli versprang der Schweizerin im Strafraum bei der Annahme (73.). Bis zur nächsten Möglichkeit für die SC-Frauen dauerte es wiederum eine ganze Weile – dafür leitete sie zugleich das furiose Finale dieser spektakulären Begegnung ein.

Karl und Egli treffen in der Nachspielzeit

Es lief bereits die Nachspielzeit, als der Ball über die rechte Seite bei der eingewechselten Nicole Ojukwu landete, die von der Grundlinie an den kurzen Posten weiterleitete, wo Lisa Karl (90.+1) zum umjubelten späten Ausgleich für den Sport-Club traf. Doch damit nicht genug: Nur eine Minute später fand ein Pass die zusammen mit Ojukwu ins Spiel gekommene Egli (90.+2), und die Schweizerin überwand Johannes mit einem Schuss in die lange Ecke und via Innenpfosten innerhalb einer Minute erneut – und zugleich zum stürmisch gefeierten Heimsieg gegen den Tabellenzweiten.

„Wir hatten vor dem Spiel besprochen, dass alle Spielerinnen wichtig sind und dass auch die Spielerinnen, die von der Bank kommen, Energie reinbringen müssen“, erklärte Theresa Merk nicht nur angesichts des Jokertores zum Sieg. „Das haben sie super gemacht. Ich bin extrem glücklich, die drei Punkte zu Hause zu behalten. Glückwunsch an die Mannschaft.“

Mit der Serie von vier Bundesligasiegen nacheinander hat der Sport-Club seinen fünften Tabllenplatz weiter gefestigt. Da am kommenden Wochenende die Partien im DFB-Pokal-Halbfinale ausgetragen werden,  geht es erst in zwei Wochen um die nächsten Punkte. Am 18. Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga reist der SC Freiburg zur Auswärtsbegegnung bei RB Leipzig (Sonntag, 30. März, 14 Uhr).

Dirk Rohde

Foto: Achim Keller

Stenogramm

SC Freiburg: Borggräfe – Gudorf (62. Karich), Axtmann, Stierli, Karl – Vobian (86. Steuerwald), Schasching (86. Schneider), Felde – Kolb (71. Egli), Fölmli (71. Ojukwu), Zicai 
Trainerin: Theresa Merk 
Bank: Nuding (Tor), Kassen (Tor), Szenk 
  
Eintracht Frankfurt:J ohannes – Wolter, Veit, Kleinherne, Lührßen – Gräwe (62. Anyomi), Pawollek, Senß  – Freigang (77. Wamser) – Prasnikar (77. Chiba), Reuteler 
Trainer: Niko Arnautis 
Bank: Altenburg (Tor), Sanvig, Riesen, Doorsoun-Khajeh, Nachtigall 
  
Tore: 1:0 Zicai (35.), 1:1 Prasnikar (44.), 1:2 Anyomi (63.), 2:2 Karl (90.+1), 3:2 Egli (90.+2) 
Gelbe Karten: 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: 
Schiedsrichter: Franziska Wildfeuer (Lützen) 
Zuschauer/innen: 1.780 

 

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