Für Victoria Ezebinyuo (23) und die U20-Frauen startet am Sonntag die Rückrunde in der 2. Bundesliga. Wir haben mit der Freiburger Kapitänin über die Wintervorbereitung, die kommenden Spiele und den Auftakt gegen Frankfurt gesprochen.
Vici, wie hast du die Winterpause verbracht?
VICTORIA EZEBINYUO: Ich war zu Hause bei meiner Familie, vor allem über die Weihnachtsfeiertage. Die Zeit habe ich sehr genossen. Es hat auf jeden Fall gut getan, mal ein bisschen Abstand zu bekommen und in Ruhe Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen.
Kam die Pause zum richtigen Zeitpunkt, um den Kopf freizubekommen und zu regenerieren?
EZEBINYUO: Die Pause kam definitiv zum passenden Zeitpunkt. Gerade im Dezember geht es vor allem auch darum, fit zu bleiben und sich nicht gerade vor dem Jahreswechsel zu verletzen. Wenn man dann das letzte Spiel des Jahres gespielt hat, freut man sich umso mehr auf die Zeit zu Hause. Schön war, dass wir nochmal etwas Zählbares in die Pause mitnehmen konnten.
Wie wichtig war der Punkt nach der Aufholjagd in Sand, gerade auch für die Mentalität innerhalb der Mannschaft?
EZEBINYUO: Der Punkt war sehr wichtig. Die Aufholjagd hat gezeigt, dass man uns nicht zu früh abschreiben sollte. Wir haben uns selbst bewiesen, dass wir Tore schießen und auch einen 0:2-Rückstand noch aufholen können. Gerade nach der Niederlagenserie zuvor hat das gut getan. Am Ende haben wir das 2:2 über die Zeit gebracht und uns den Punkt verdient. Die ganzen Emotionen aus diesem Spiel hätten wir gerne noch in ein, zwei weitere Spiele mitgenommen, nichtsdestotrotz war die Pause gut, um wieder frische Kräfte zu tanken.
Wie geht ihr als Team damit um, dass die Punkteausbeute bislang noch nicht so ist, wie ihr euch das sicherlich eigentlich gewünscht hättet?
EZEBINYUO: Wir wissen, dass wir als Aufsteigerinnen und junges Team vor einer großen Herausforderung in der zweiten Liga stehen. Uns allen war nach dem Aufstieg klar, dass wir nicht wie in der Regionalliga jedes Wochenende drei Punkte holen werden. Dafür ist die Liga einfach zu stark. Die Punkte, die wir geholt haben, mussten wir uns hart erkämpfen. Wir haben aber auch zu einfach Zähler hergegeben. Das ist uns bewusst und uns allen ist klar, dass wir das in der Rückrunde besser machen müssen.
Wie seid ihr in die Wintervorbereitung gestartet?
EZEBINYUO: Wir sind mit ziemlich eisigen Temperaturen in die Wintervorbereitung gestartet. Jetzt sind wir wieder gut in unseren Abläufen drin und konnten auch schon wieder eine gewisse Routine entwickeln, was ich immer wichtig finde. Beide Testspiele haben auch nochmal gute Erkenntnisse gebracht, woran wir in den kommenden Tagen noch arbeiten müssen. Wir hatten auch noch ein Teamevent, was ebenfalls immer gut tut, wenn man sich über längere Zeit nicht gesehen hat.
Hattet ihr gewisse Themenschwerpunkte, an denen ihr besonders gearbeitet habt?
EZEBINYUO: Wie schon in der Hinrunde haben wir uns intensiver mit dem Spiel im letzten Drittel beschäftigt, um noch mehr Torgefahr auszustrahlen. Es wird darum gehen, die Gegner vor noch größere Herausforderungen zu stellen.
Wie groß ist die Freude bei dir und beim Team, dass es jetzt wieder richtig losgeht?
EZEBINYUO: Die Vorfreude ist auf jeden Fall groß. Die Konstellation in der Rückrunde ist immer nochmal eine andere, weil man gegen jeden Gegner bereits gespielt hat und weiß, was auf einen zukommt. Wir sind froh, dass es wieder losgeht und wir uns Woche für Woche neu beweisen können.
Was könnt ihr aus dem Hinspiel gegen Frankfurt mitnehmen und was braucht‘s für das Rückspiel?
EZEBINYUO: Im Hinspiel haben wir auf jeden Fall viel Kampfgeist gezeigt, den brauchen wir auch wieder im Rückspiel. Wir wollten unbedingt zumindest einen Punkt mitnehmen, was uns am Ende auch gelungen ist. Es war eine sehr intensive und zweikampfbetonte Partie, in der alle alles auf den Platz gebracht haben. Der Punkt hat sich für uns auch deutlich besser angefühlt als für die Eintracht. Mit diesem Willen wollen wir auch ins Rückspiel gehen. Frankfurt zeigt guten Fußball, ist in der Tabelle auch weit nach oben geklettert. Wenn wir denselben Kampfgeist wie im Hinspiel zeigen, können wir am Sonntag aber auch wieder punkten.
Wie geht ihr generell in die Rückrunde und versucht ihr, die Tabellensituation in den kommenden Spielen erst einmal auszublenden?
EZEBINYUO: Wir wissen, welche Gegner über uns stehen und wo wir uns befinden. Dennoch ist noch nichts verloren, wir haben noch eine komplette Halbserie vor uns und wollen insbesondere die Teams schlagen, die in unserer Reichweite sind. Dann haben wir gute Chancen, auch wieder nah an die Nichtabstiegsplätze ranzukommen. Wir wollen beweisen, dass wir uns nicht abgeschrieben haben und mit sehr viel Motivation ins zweite Halbjahr gehen.
Interview: Niklas Batsch
Foto: SC Freiburg