SC-Frauen: Endlich angekommen

Frauen & Mädchen
12.02.2025

Ein lohnenswerter Weg: 50 Jahre nach ihrer Gründung haben die SC-Frauen nach fünf verschiedenen Stationen ihren Platz im Dreisamstadion gefunden. Ein Rückblick auf die Spielorte.

Auf dem Weg zum Sportplatz liegen eine Eisdiele, ein Bäcker, eine Sparkasse. Nichts Ungewöhnliches für einen Ort mit circa 3.000 Einwohnern. Auch der Sportplatz ist unscheinbar am Waldrand gelegen, ein Sportheim, Heimspielort des FC Sexau. Für die Frauen des Sport-Club waren der kleine Ort und das Stadion am Bergmattenhof ab 2000 sechs Jahre lang fußballerische Heimat.

Wenn mein Vater und ich mit dem Auto anreisten und spät dran waren, mussten wir einen Parkplatz in einer kleinen Seitenstraße suchen. Manchmal aber hatten wir Glück und konnten direkt am Eingang des Stadions parken. Die Spielerinnen erlebten wir ganz nah, meistens fand sich ein Platz direkt am Spielfeldrand, typisch für einen Dorfsportplatz. Es war die Zeit, als Melanie Behringer und Kerstin Boschert für den SC spielten.

Behringer erinnert sich: „Man kann sich heute kaum noch vorstellen, auf solch einem Platz zu spielen. Aber zu der Zeit, als wir dort gespielt haben, haben wir uns sehr wohl gefühlt. Wir hatten nicht wirklich viele Zuschauer, vielleicht 200 bis 300, die direkt am Spielfeldrand standen. Aber wir waren es früher auch nicht anders gewohnt. Es war besonders und wir wurden dort gut
aufgenommen.“

Modernisierungen im und um das Dreisamstadion geplant

Auch Birgit Bauer-Schick, Bereichsleiterin der SC-Frauen und seit 1991 im Verein, blickt wohlgesonnen auf die Jahre in Sexau zurück: „Dort habe ich tolle Menschen kennengelernt, die uns eine neue Heimat für unser Team gegeben haben. Das Zugehörigkeitsgefühl zum Verein und zum Dorf war einfach ganz speziell. Ich erinnere mich sehr gerne an diese familiäre und dörfliche Atmosphäre zurück.“

Heute sind die SC-Frauen wieder dort zuhause, wo sie nach ihrer Gründung 1975 begonnen haben – am Dreisamstadion. Mit komplett anderen Gegebenheiten als damals. Vor 50 Jahren war der heutige Parkplatz hinter der Haupttribüne der Platz, auf dem die Frauen trainiert und gespielt haben - ein Hartplatz. Jetzt spielen die SC-Frauen im Stadion, trainieren auf einem professionell gepflegten Rasenplatz, haben Fitnessräume und eine eigene Umkleidekabine. Der Fußball hat sich entwickelt, genauso wie die Frauenabteilung beim Sport-Club.

Und eine weitere Modernisierung ist bereits geplant. „Die Frauen haben mit dem Umzug ins Dreisamstadion erstklassige Arbeits- und Rahmenbedingungen erhalten“, sagt Jochen Saier, Vorstand Sport. „In den kommenden zwei Jahren werden größere Instandhaltungsmaßnahmen, der Bau eines neuen Kunstrasens und der Umbau der Kabinenbereiche folgen, damit alle vier Frauen- und Mädchenmannschaften am Dreisamstadion spielen und trainieren können.“ Darauf freut sich auch Birgit Bauer-Schick: „Ich bin sehr froh, wenn wir in naher Zukunft mit allen unseren Mädchenteams ebenfalls an diesem Standort sein werden. Damit wir unserer Abteilung und dem Freiburger Frauenfußball nochmal einen Schub geben und für weitere Professionalisierung sorgen.“

Erster Umzug 1999

Neben Sexau und dem Dreisamstadion waren die Frauen an drei weiteren Standorten zuhause. 1999 zog die Abteilung zum ersten Mal um. Vom Stadion an der Schwarzwaldstraße im Südosten Freiburgs quartierten sich die Frauen für ein Jahr auf dem benachbarten Gelände der FT Freiburg ein, bevor die Fans die Heimspiele der Frauen im 13 Kilometer entfernten Sexau verfolgten.

Ganz in die Nähe des Europa-Park Stadions zogen die SC-Frauen 2006. Zwei Jahre lang spielten sie im Weststadion, dem Gelände der Sportfreunde Eintracht Freiburg, wo auch Noah Atubolu, Kenneth Schmidt und Cora Zicai das Fußballspielen lernten.

Schönbergstadion bleibt ein wichtiger Standort

Am Schönbergstadion parken heute noch SC-Busse. Dort, wo die Frauen von 2008 bis 2021 trainierten, spielen die Mädchenmannschaften. Erst Anfang Oktober wurde die Partnerschaft mit dem Heimverein am Schönbergstadion, dem SV Blau-Weiss Wiehre, verlängert. Der Platz bleibt ein wichtiger Standort für den Sport-Club, auch wenn die Bundesliga-Frauen nun schon seit zwei Jahren am Dreisamstadion zuhause sind und ihre Heimspiele während ihrer Zeit am Schönbergstadion im Möslestadion an der Freiburger Fußballschule (2008 bis 2021) austrugen.

Und wie fühlt es sich an, wenn man so oft den Heimspielort wechseln muss, den Ort, der gerne auch als „Wohnzimmer“ betitelt wird? Bauer-Schick verbindet mit den vielen Standortwechseln nichts Negatives: „Selten hatte ich das Gefühl, es wäre schlimm, den Standort wechseln zu müssen. Wenn man an neue Orte kommt, ergeben sich auch andere Möglichkeiten. Für unsere Abteilung war mir die Weiterentwicklung immer wichtig. Natürlich haben wir eine kleine Odyssee hinter uns, aber der lange Weg ins Dreisamstadion, meinem absoluten Favoriten, hat sich ja gelohnt.“   

Isabel Betz

Foto: SC Freiburg       

Die Frauen- und Mädchenabteilung des Sport-Club feiert 2025 ihr 50-jähriges Gründungsjahr. Anlässlich dieses Jubiläums ist im Januar diesen Jahres ein Sonderheft von AM BALL erschienen, in dem dieser Text erstmals erschienen ist. Die gesamte Ausgabe liegt hier zum digitalen Downlaod bereitliegt.

 

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