Welche Jobs gibt es beim Sport-Club, wer arbeitet hier, wo haben SC-Mitarbeitende ihre Einsatzorte? „Mein Job beim SC“ stellt Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen vor und erzählt von ihrer Arbeit und ihrem Alltag beim Sport-Club. Dieses Mal: Silke Heckel und Annika Miller, Betreuerin und Teammanagerin bei den SC-Frauen.
Spiele im Dreisamstadion sehen, Tore bejubeln und der Mannschaft ganz nah sein. Vieles am professionellen Fußball in Freiburg geschieht hinter den Kulissen. Denn zu einem Bundesligaspiel gehört viel mehr als nur zwei Mannschaften und das Schiedsrichterteam. Die Arbeit hinter den Kulissen geschieht oft im Verborgenen, damit die Fans das bestmögliche Stadionerlebnis bekommen und sich die Mannschaft voll auf das Fußballspielen konzentrieren kann.
Die gute Seele
Damit beides funktioniert, arbeiten Silke Heckel und Annika Miller besonders intensiv im Hintergrund. Miller ist auf der Geschäftsstelle für den Bereich des Teammanagements und der Spieltagsorganisation zuständig, Heckel sorgt sich als Betreuerin und gute Seele um alles, was das Team direkt bezüglich Training und Spielen betrifft. „Die Arbeit hinter den Kulissen bedeutet mir sehr viel, da ich die Chance habe, aktiv zum Erfolg und zur Weiterentwicklung des Teams beizutragen“, erzählt Miller, die es als Privileg empfindet, „in einem Umfeld zu arbeiten, das von Leidenschaft und Teamgeist geprägt ist. Die Organisation und Unterstützung der Spielerinnen sowie die Sicherstellung optimaler Rahmenbedingungen sind entscheidend für den Erfolg auf dem Platz.“
Auch Heckel spricht in erster Linie von „Wohlbefinden und Wohlergehen der Spielerinnen“, wenn sie ihre Arbeit beschreibt. Fans und Mannschaft stehen im Mittelpunkt – Arbeiten für die anderen, um das perfekte Spielerlebnis zu schaffen. „Kein Tag ist dabei gleich“, sagt die Freiburger Teambetreuerin. „Von der Ausrüstungsbestellung über die Verwaltung, Koordination, Zuteilung, Beflockung und Wäsche der Trainingsmaterialien bis hin zur Bestellung und Koordination der Verpflegung für Mannschaft und Trainerteam ist immer einiges zu tun.“ Als gute Seele wird die 48-Jährige beschrieben, die bei den Spielerinnen hoch im Kurs steht. Und das beruht auf Gegenseitigkeit: „Die Arbeit mit der Mannschaft macht vor allem deshalb Freude, weil viel Dankbarkeit zurückkommt, was nicht selbstverständlich ist“, so Heckel. „Da ich aus einem völlig anderen Berufszweig kam und sehr viel mit Menschen tagtäglich zu tun hatte, ist mir erst hier bewusst geworden wie schön ein ‚einfaches‘ Danke sein kann.“
"Präsent sein" und "bestmögliche Bedingungen" schaffen
Während sich Heckel in erster Linie direkt um die Mannschaft kümmert, arbeitet Miller vor allem die organisatorischen und administrativen Bereiche innerhalb des Teammanagements ab. „Dazu gehören die Koordination von Abläufen des täglichen Fußballgeschäfts, die Organisation von Reisen und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Abteilungen unseres Vereins“, berichtet die 25-Jährige. „Darüber hinaus bin ich verantwortlich für die Planung und Durchführung von Veranstaltungen wie beispielsweise unsere Heimspiele im Dreisamstadion."
Kurz gesagt: Ohne Silke Heckel und Annika Miller würde es schwer werden mit dem Profifußball in Freiburg. Beides sind Gesichter, die nur selten in der Öffentlichkeit stehen – oder stehen wollen. Ihre Arbeit im Hintergrund ist aber derart unerlässlich, dass ohne die beiden ein Spieltag undenkbar wäre. „Wir wollen die bestmöglichen Bedingungen für die Spielerinnen schaffen, damit sie ihr volles Potenzial ausschöpfen
können“, sagt Miller und wird von Heckel ergänzt: „Ich versuche immer präsent und für das Team da zu sein, um möglichst schnell reagieren zu können, wenn irgendwelche Themen und Fragen auftauchen.“
Und die tauchen immer wieder auf. Trainingsshirt kaputt? Ein neues muss her und beflockt werden. Alle Trikotsätze für den Spieltag vorbereitet? Heckel hat sie natürlich in ihrem System bereits an Ort und Stelle in der Kabine aufgehängt. Ball- und Einlaufkinder im Dreisamstadion platziert? Erledigt. Und Aufstellungen beider Teams an die Spieltagsoffiziellen gemeldet und freigegeben? Miller streicht gedanklich einen weiteren Punkt von der Spieltags- To-Do-Liste. Und das ist nur ein Bruchteil an Aufgaben, die die beiden Woche für Woche systematisch abzuhaken haben.
Es sind nämlich vor allem die Details, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Nur dann kann ein Spieltag auch so ablaufen, dass sich alle anderen keine Gedanken machen müssen. „Die Arbeit in der Fußball-Bundesliga bringt eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich, darunter hohe Leistungsanforderungen, intensiver Wettbewerb und die Notwendigkeit, ständig auf dem neuesten Stand zu bleiben“, sagt Miller. Es erfordere Flexibilität, schnelle Entscheidungsfindung und die Fähigkeit, unter Druck zu arbeiten. „Für sämtliche Tätigkeiten ist eine sehr gute Organisation und Umsetzung notwendig, da alle Abläufe zu 100 Prozent durchgetaktet und manchmal auch minutengenau geplant sind“, fügt Heckel an.
„Ein reibungsloser Ablauf ist vor allem am Spieltag wichtig, damit sich die Mädels keinerlei Gedanken machen müssen, sondern sich voll und ganz auf den Sport fokussieren können. Alles andere nehmen wir ihnen hinter den Kulissen ab.“ Es ist und bleibt eine verborgene Arbeit – aber eine Arbeit, die mindestens so wichtig ist, wie die, die man jedes Wochenende auf dem Spielfeld zu Gesicht bekommt.
Niklas Batsch
Fotos: SC Freiburg