Umbruch mit Erfolgserlebnissen

Frauen & Mädchen
28.12.2024

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen - Zeit, einmal genauer auf die Ereignisse der vergangenen Monate zu schauen und 2024 zu rekapitulieren. Der Jahresrückblick der SC-Frauen.

Nach einem Auf und Ab der Gefühle im Vorjahr begann 2024 zunächst sehr positiv für die SC-Frauen. Im ersten Spiel des Jahres war man bei RB Leipzig gefragt – also dort, wo zuletzt der Einzug ins DFB-Pokalfinale gelang. Und der SC sollte in Leipzig weiterhin ungeschlagen bleiben: Cora Zicai traf zur Führung, Leela Egli setzte kurz vor Schluss mit ihrem ersten Treffer in ihrem ersten SC-Spiel den Deckel auf die Partie – mit einem 2:0-Erfolg ließ es sich gut ins neue Jahr starten.

Lichtblicke in einer schwierigen Saisonphase

Doch den Schwung konnten die Freiburgerinnen nur bedingt in die kommenden Spiele mitnehmen: 0:4 in München, das 1:2-Pokal-Aus bei der Frankfurter Eintracht und ein Last-Minute-Remis gegen den Tabellenletzten Duisburg lauteten die nachfolgenden Ergebnisse. Erst beim klaren 3:0-Auswärtssieg an der Weser konnte die Elf von Theresa Merk wieder ihr ganzes Potenzial auf den Rasen bringen – und Hasret Kayikci zur Freiburger Rekordspielerin krönen.

Es folgten zwei torlose Unentschieden gegen Leverkusen und in Nürnberg, ehe der Sport-Club in einen Negativstrudel rutschte: 2:4 gegen Hoffenheim, 1:4 gegen Wolfsburg, 0:2 beim 1. FC Köln, 0:1 gegen Essen und 2:4 in Frankfurt – nach fünf Pleiten in Folge sollte daher zumindest ein versöhnlicher Saisonabschluss gegen Leipzig her.

„Besonders in Erinnerung aus dem ersten Halbjahr ist mir eben jener Saisonabschluss gegen Leipzig geblieben“, sagt daher auch Birgit Bauer-Schick, Bereichsleiterin für den Freiburger Frauen- und Mädchenfußball. „Rechnet man die Saisoneröffnung gegen den FC Bayern raus, war das unser bestbesuchtes Spiel in der vergangenen Spielzeit. Zuvor mussten wir mehrere Niederlagen hinnehmen, daher hat der Sieg in der letzten Partie natürlich doppelt gutgetan."

In ihrem letzten Spiel für den Sport-Club traf Janina Minge zum 1:0, Eileen Campbell stellte die Führung nach dem Leipziger Ausgleich wieder her. Im Anschluss der Partie wurde es schließlich emotional: Kim Fellhauer und Luisa Wensing wurden mit Standing Ovations und Spalier verabschiedet – zwei große Fußballkarrieren endeten im Sommer 2024. Auch Judith Steinert, Giovanna Hoffmann, Milla Punsar und Gabrielle Lambert verließen die SC-Frauen im Sommer, wie zuvor schon Marie Müller und Mia Büchele im Frühjahr.

Viele personelle Änderungen

„Der Sommer war spannend und eine große Herausforderung: Wir hatten nicht nur einen großen Umbruch in unserem Kader, sondern haben auch das Trainerteam neu zusammengestellt. Hinzu kam die Elternzeit von Theresa Merk, in der Nico Schneck die Mannschaft hauptverantwortlich übernommen hat“, blickt Bauer-Schick auf eine komplizierte Vorbereitung zurück. Eine Vorbereitung, die in den Ergebnissen die Höhen und Tiefen der Vormonate widerspiegelte: Mit drei Siegen und drei Niederlagen im Gepäck stand Nico Schneck am ersten Spieltag an der Seitenlinie – und musste eine bittere 2:3-Niederlage gegen Leverkusen mitansehen, deren Wertung bis heute noch vor den DFB-Gerichten liegt.

Was folgte, war eine bemerkenswerte Stabilisierung der Mannschaft: „Ich würde behaupten, dass wir eine gute Lösung für diese spannende Zeit gefunden haben, was aber vor allem nur deshalb funktionieren konnte, weil alle Beteiligten am selben Strang gezogen und wir gemeinsam als Team eine tolle Leistung gezeigt haben“, erklärt Bauer-Schick, die in diesem Jahr für ihre Arbeit im Frauenfußball mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.

„Die Hinrunde war wirklich ordentlich: Wir konnten fast alle Spiele gegen die Teams auf Augenhöhe für uns entscheiden und zusätzlich für die eine oder andere Überraschung sorgen“, so die SC-Bereichsleiterin. „Persönlich ärgert mich das Unentschieden gegen Jena am meisten, weil wir hier Punkte unnötig verschenkt haben. Da schmerzen die teils klaren Niederlagen gegen Frankfurt und Wolfsburg weniger. Dass wir in Hoffenheim einen Auswärtssieg und gegen den FC Bayern ein Unentschieden holen konnten, freut mich hingegen besonders, weil diese Spiele beweisen, welches Potenzial in der Mannschaft steckt."

Zwei Mal gegen Bayern, zwei Mal große Kulissen

Fünf Spiele in Folge blieben die Freiburgerinnen unter Schneck zunächst ungeschlagen, ehe man in Frankfurt deutlich mit 0:6 unterging. Doch der SC bewies bereits am Wochenende danach Moral – und schlug Lieblingsgegner Leipzig überraschend souverän mit 4:1. Auch nach der klaren 0:3-Pleite in Wolfsburg zeigte der Sport-Club eine gute Mentalität und holte vor über 7.000 Zuschauer/innen einen Punkt gegen den amtierenden Deutschen Meister sowie einen 1:0-Sieg gegen Essen.

Wenige Tage nach dem 2:2 gegen München traf man im Pokal-Achtelfinale erneut auf den FC Bayern – und musste vor einer wiederholt großen Kulisse äußerst knapp das Handtuch werfen. „Das Aus im Achtelfinale des DFB-Pokals tut immer noch ein bisschen weh, weil an diesem Tag mit etwas mehr Spielglück vielleicht die ganz große Überraschung möglich gewesen wäre. Das Liga-Spiel gegen Bayern hat bereits gezeigt, dass wir an einem guten Tag gegen einen solchen Gegner mithalten können, wenn wir mehr als hundert Prozent auf den Platz bringen“, sagt Bauer-Schick. „Im Pokal haben die Münchenerinnen aber nochmal eine ganz andere Leistung abrufen können, wodurch es für uns wirklich schwierig wurde. Dennoch haben wir eine starke Partie gezeigt, mussten unsere Pokalreise aber leider vorzeitig beenden."

Vor Weihnachten folgte noch der Jahresendspurt mit einem souveränen 3:0-Erfolg bei Werder Bremen sowie der Rückrundenauftakt bei Bayer Leverkusen. Vor allem stand kurz vor der Winterpause aber eine weitere Abstellungsperiode für die Nationalteams an, in der zum ersten Mal Cora Zicai und Rafaela Borggräfe für die Deutsche A-Nationalmannschaft nominiert wurden. „Dass wir kurz vor Jahresende wieder zwei A-Nationalspielerinnen für Deutschland stellen, ist eine besonders schöne Auszeichnung für uns und die Spielerinnen“, freut sich die SC-Bereichsleiterin. „Mit Raffa und Cora sind zwei Freiburgerinnen im deutschen Kader, die nicht nur gebürtig aus der Region kommen, sondern auch SC-Eigengewächse sind. Das ist eine tolle Bestätigung für den Freiburger Weg."

Mit demselben Engagement ins neue Jahr

Am Ende von 2024 steht also ein Jahr, das von vielen Höhen und Tiefen geprägt war, ein „herausforderndes Jahr“, wie es Bauer-Schick beschreibt. „Wir hatten eine schwierige Rückrunde im ersten Halbjahr, einen großen Umbruch im Sommer und eine solide Hinrunde im zweiten Halbjahr. Die Winterpause wird uns allen sicherlich guttun, um den Kopf freizubekommen, neue Kräfte zu sammeln und dann eine hoffentlich genau so erfolgreiche Rückserie zu spielen." Am Dreikönigstag starten die SC-Frauen wieder in die Vorbereitung – dann ist auch Trainerin Theresa Merk wieder aus ihrer Elternzeit zurück.

Unabhängig von den Ergebnissen hebt Birgit Bauer-Schick aber vor allem die Unterstützung der SC-Fans hervor: " Ob zehn Auswärtsfahrer/innen, über 7.500 Zuschauer/innen im Dreisamstadion oder Aufrufe durch die aktive Fanszene: Dieser Support ist in der Frauen-Bundesliga alles andere als selbstverständlich und macht Freiburg einzigartig."

Niklas Batsch

Foto: Achim Keller

 

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