Mit geschärftem Fokus an die Weser

Frauen & Mädchen
06.12.2024

Die Bundesliga-Frauen des Sport-Club treffen am Sonntagmittag auf den SV Werder Bremen. Anstoß in der Hansestadt ist um 14 Uhr (live bei DAZN und MagentaSport sowie im Hörfunk bei Baden.FM).

Noch zwei Spiele warten auf Interimstrainer Nico Schneck in diesem Halbjahr: Am kommenden Sonntag ist der Sport-Club im hohen Norden beim SV Werder Bremen zu Gast, zuletzt nutzten die Freiburgerinnen die Länderspielpause, um nochmal Kräfte für den Jahresendspurt zu sammeln: „Wir wollten ein bisschen Abstand gewinnen, gut regenerieren und intensiv, aber zugleich dosiert trainieren“, blickt Schneck auf die vergangenen Tage zurück.

„Es geht darum, den Fokus für die letzten beiden Spiele des Jahres noch einmal mehr zu schärfen, weil wir in den vergangenen beiden Partien unabhängig von den Ergebnissen nicht in letzter Konsequenz das auf den Platz gebracht haben, was wir uns vorgenommen und trainiert haben.“ Mit einem knappen 1:0 besiegten die Freiburgerinnen die SGS Essen, ebenfalls knapp unterlag man im DFB-Pokal-Achtelfinale mit 1:2 dem FC Bayern. „Wir haben uns in diesen Spielen zwar ordentlich verkauft, hatten aber nicht mehr das Level an Wachheit, Klarheit, Präzision und Aktivität wie wir es schon zuvor gezeigt hatten. Dieses Niveau wollen und müssen wir in den kommenden Begegnungen wieder erreichen“, fordert der Freiburger Coach.

Aktionen müssten wieder mit voller Überzeugung und Intention angegangen werden, so Schneck: „Es geht dabei vor allem um das Warum. Du machst Aktionen einfach zielgerichteter, wenn Du weißt, welche Konsequenzen sie haben. Da haben wir uns als Trainerteam auch nochmal in die Pflicht genommen und wollen mit der Mannschaft gerade auch im Video noch genauer in die Analyse gehen und den Fokus auf einzelne Aktionen und deren Ergebnisse schärfen.“

Mittlerweile sind auch wieder alle neun Nationalspielerinnen in Freiburg eingetroffen. Annabel Schasching und Eileen Campbell verpassten mit Österreich die Qualifikation für die Europameisterschaft 2025. Julia Stierli unterlag mit der Schweiz in zwei Testspielen. Shekiera Martinez und Rebecca Adamczyk waren Teil der deutschen U23-Auswahl, Cora Zicai und Rafaela Borggräfe wurden erstmals in den deutschen A-Kader berufen. Zicai wurde an ihrem 20. Geburtstag gegen die Schweiz eingewechselt, bereitete ein Tor vor und erzielte einen Treffer selbst. Und Maj Schneider und Leela Egli qualifizierten sich mit den U19-Teams von Deutschland und der Schweiz für die zweite Play-off-Runde für die kommende U19-EM.

„Dass Österreich im letzten EM-Play-off ausgeschieden ist, tut Annabel, Eileen und uns natürlich weh, wir werden sie aber bestmöglich auffangen und den körperlichen, aber auch mentalen Druck der vergangenen Tage gut steuern“, sagt Schneck. „Mit Cora und Raffa freuen wir uns hingegen mit: Ihre ersten Nominierungen bestätigen die guten Entwicklungen und Leistungen, die sie bei uns zurzeit abrufen.“

Auf sie – und alle anderen Freiburgerinnen – wartet am Sonntag nun ein weiterer harter Brocken: Werder Bremen rangiert punktgleich mit dem Sport-Club auf dem fünften Tabellenplatz, hat nach Wolfsburg mit vier Siegen in Folge die zweitbeste Formkurve der Liga. Entsprechend gewarnt ist auch Nico Schneck: „Bremen ist eine Mannschaft, die sehr unangenehm zu bespielen ist. Sie agieren häufig im Eins-gegen-Eins über den ganzen Platz, werden uns wenig Raum zum Spielen lassen.“

Trainerkollege Thomas Horsch treibe dessen Mannschaft sehr aktiv nach vorne: „Werder nimmt mit viel Physis immer wieder auch ein Foul und eine gelbe Karte in Kauf, um einen Angriff zu unterbinden. Da müssen wir einerseits voll dagegen halten, andererseits auch Ruhe im Passspiel behalten und mutig agieren. Wir brauchen gute Positionierungen, ein gutes Freilaufverhalten und viel Grundaktivität, um anspielbar zu sein. Bremen kann auch über Standards Spiele entscheiden, da hatten wir zuletzt ein paar Probleme, an denen wir aber gearbeitet haben, um wieder handlungsschneller und klarer zu sein“, so Schneck.

Keine Optionen an der Weser sind weiterhin Hasret Kayikci (Kreuzbandriss), Svenja Fölmli und Lisa Kolb (beide Aufbautraining). Ebenfalls wird Nicole Ojukwu nach einer Sprunggelenksverletzung aus dem vergangenen Pokalspiel nicht zur Verfügung stehen.

Niklas Batsch

Foto: Achim Keller

 

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