Die Bundesliga-Frauen des Sport-Club empfangen zum ersten Spieltag der neuen Saison Bayer 04 Leverkusen im Dreisamstadion. Anstoß am Samstagmittag ist um 14 Uhr (live bei DAZN und MagentaSport sowie im Hörfunk bei baden.FM).
Nach gut neun Wochen Vorbereitung startet die Frauen-Bundesliga wieder. Für den Sport-Club ist in dieser Spielzeit Einiges neu, allen voran das Gesicht, das zunächst einmal an der Seitenlinie stehen wird: Nico Schneck trainiert die Freiburgerinnen seit Juli und vertritt damit Theresa Merk, die sich nach der Geburt ihres ersten Kindes derzeit noch in Elternzeit befindet. „Ich hatte von Beginn an einen positiven Eindruck von der Mannschaft und der hat sich nicht geändert“, sagt der Interimschef zum Ende der Vorbereitung. „Je näher die Pflichtspiele rücken, desto mehr verändert sich auch die Spannung. Ich glaube, es war eine natürliche Entwicklung mit einer guten Atmosphäre – und hoher Intensität.“
Neben Schneck sind auch dessen beide Assistenten, Sebastian Grunert und Sandrino Braun-Schumacher, neu im Trainerteam – genauso wie es sieben neue Gesichter innerhalb der Mannschaft gibt: Maj Schneider, Nia Szenk, Julia Stierli, Nicole Ojukwu, Noreen Günnewig, Shekiera Martinez und Tessa Blumenberg verstärken den Kader von Schneck. Entsprechend viel zu justieren und einzustudieren gab es in der Vorbereitung: „Wenn wir auf die Aufgabe fokussiert sind und bei uns bleiben, können wir eine gute Rolle spielen. Das hat man auch in den Testspielen gegen Frankfurt und Hoffenheim gesehen. Wenn dieser Fokus aber fehlt, kann es auch schnell gehen, dass die Unterschiede recht deutlich werden“, so der 36-Jährige. „Es wird für uns darum gehen, mit einer extrem jungen Mannschaft gut zu arbeiten. Jung und wild kann immer wieder für Euphorie sorgen, kann aber auch Stabilität und Ordnung kosten – diese Balance müssen wir finden.“
Nach der Vorbereitung steht eine Bilanz von drei Testspielsiegen (gegen Bern, Basel und Altach) sowie drei Testspielniederlagen (gegen Frankfurt, Hoffenheim und Dijon) – und der Ausfall von Kapitänin Hasret Kayikci, die sich gegen die TSG das Kreuzband gerissen hat: „Ihre Erfahrung kann man nicht kompensieren. Egal, wer für Hasret spielt, wird diese Erfahrung nicht auf den Platz bekommen können. Das ist aber auch nicht unser Anspruch: Wir müssen Hasret nun als Kollektiv vertreten, auch wenn ihre Qualitäten uns sehr fehlen werden“, weiß auch Schneck um die Schwere des Ausfalls seiner Kapitänin.
Dem Freiburger Trainerteam stehen ebenfalls Nicole Ojukwu, Nia Szenk, Alina Axtmann, Cora Zicai und Rebecca Adamczyk nicht zur Verfügung, die mit der österreichischen und deutschen Auswahl derzeit bei der U20-Weltmeisterschaft in Kolumbien weilen. Verletzt fehlen neben Kayikci auch Svenja Fölmli (Kreuzbandriss), Lisa Kolb (Aufbautraining) und Meret Felde, die sich in der Rückkehr von ihrer Babypause befindet.
Unabhängig von dem derzeit eher kleinen Kader freut sich Schneck auf den Ligabeginn: „Den ersten Spieltag zu Hause mit den Fans im Rücken bestreiten zu dürfen, ist immer etwas Besonderes. Natürlich ist auch eine gewisse Anspannung dabei, weil man noch nicht genau weiß, was auf einen zukommt und wo man steht.“
Am Samstagmittag zu Gast im Dreisamstadion ist Bayer 04 Leverkusen. Mit einer Einschätzung der Werkself tut sich der Freiburger Trainer allerdings noch schwer: „Mit Roberto Pätzold haben sie einen neuen Trainer und sie haben einige Neuzugänge. Das erste Spiel ist oftmals ein Blindflug – für uns wird es vor allem darum gehen, die eigenen Dinge gut zu machen und im Spiel auf den Gegner zu reagieren. Leverkusen verfügt in der Defensive und bei Standards über große, kopfballstarke Spielerinnen. In der Offensive ist die Werkself sehr ballsicher, spielt gerne in den Zwischenräumen und kommt über die Tiefe.“
Viel lieber schaut Schneck eh auf seine Mannschaft und fordert: „Unabhängig von Technik und Taktik geht es im ersten Schritt um Leidenschaft, Einsatz und Wille. Das ist die Basis des Spiels – und die müssen wir zu hundert Prozent auf den Platz bringen. Wenn wir dann taktisch und technisch auf einem guten Level sind, können wir es dem Gegner immer schwer machen. Wir wollen gut in die Saison starten, vor allem aber erst einmal eine gute Leistung bringen und unsere Aufgaben erledigen.“
Niklas Batsch
Foto: SC Freiburg