Die Bundesliga-Frauen des Sport-Club müssen sich den favorisierten Wölfinnen mit 1:4 (0:3) geschlagen geben. Den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer erzielte Eileen Campbell für den SC.
Unter sommerlich-heißen Temperaturen lieferte der Sport-Club am Samstagmittag einen harten Kampf. Den 3.795 Zuschauerinnen und Zuschauern wollten die Freiburgerinnen ein möglichst spannendes Spiel gegen die Favoritinnen des VfL Wolfsburg bieten. Am Ende stand eine 1:4-Niederlage – die drei Punkte gehen verdient an die Wölfinnen, dennoch zeigte der SC einen couragierten Auftritt.
„Ich finde, dass wir es grundsätzlich gut gemacht haben. Es ist schade, dass wir uns für einen guten Auftritt nicht mehr belohnen konnten“, sagte SC-Trainerin Theresa Merk nach Schlusspfiff. „Wolfsburg hat unsere individuellen Fehler ausgenutzt, war wahnsinnig effizient. Das macht eine Spitzenmannschaft aus.“
Wolfsburg drei Mal eiskalt
Im Vergleich zum vergangenen Heimspiel gegen Hoffenheim wechselte Merk nur auf zwei Positionen und besetzte die Flügel neu: Für Lisa Kolb startete Giovanna Hoffmann und Selina Vobian rotierte für Cora Zicai in die Startformation. Der SC begann ordentlich und hielt gerade in der Anfangsviertelstunde gut gegen bissige Wolfsburgerinnen dagegen. Schon nach wenigen Minuten verzeichnete Eileen Campbell die erste Halbchance, kam letztlich aber nicht mehr gefährlich genug an das Kunstleder ran. Auf der anderen Seite suchten Lynn Wilms und Nuria Rabano die ersten Abschlüsse für den VfL (6., 12.), platzierten diese aber über den Kasten von SC-Torfrau Rafaela Borggräfe. Die hielt ihre Freiburgerinnen nach einem direkten Freistoßversuch von Dominique Janssen gut im Spiel (13.) – und ermöglichte dadurch ihren Mitspielerinnen wenig später die ersten Chancen auf den Führungstreffer: Erneut Campbell sowie eine schöne Aktion von Ally Gudorf und Giovanna Hoffmann führten jedoch nicht zum Torerfolg (15., 22.).
Stattdessen zeigten die Wölfinnen ihre Kaltschnäuzigkeit vor dem SC-Tor und schlugen binnen weniger Minuten gleich dreifach zu: Annie Karich konnte nicht ausreichend genug klären, sodass Lena Oberdorf aus der Distanz platziert zum Wolfsburger 0:1 einschießen durfte (24.). Nur drei Minuten später ging Svenja Huth über die Außenspur in den Strafraum und bediente im Zentrum Ewa Pajor – 0:2 (27.). Und die Polin durfte nach Vorarbeit von Chantal Hagel in der 31. Minute auch noch ihren Doppelpack und den Treffer zum 0:3 bejubeln. „Die erste Halbzeit empfand ich als recht ausgeglichen, umso bitterer, dass wir mit drei Gegentreffern in die Pause gehen“, bilanzierte auch Merk hinterher.
Freiburgs Hoffnung währt nur kurz
Doch der Sport-Club gab sich trotz deutlichem Rückstand nicht auf und versuchte im zweiten Durchgang das Blatt nochmal zu wenden. Nach einer knappen Viertelstunde in Halbzeit zwei verbreitete sich dann auch nochmal Hoffnung im lautstarken Dreisamstadion: Karich schickte mit einem schönen Ball die startende Campbell, die vor VfL-Keeperin Merle Frohms eiskalt blieb und – wie bereits in der Länderspielpause – der DFB-Nationalspielerin erneut einen Ball ins Netz platzierte. Der 1:3-Anschluss war geschafft und dreißig Minuten noch auf der Uhr. Doch Wolfsburg begrub die Freiburger Hoffnung schnell: Ex-SC-Spielerin Riola Xhemaili traf fast im Gegenzug per sehenswertem Distanzschuss zum 1:4 – die Vorentscheidung (62.).
Danach nahm Wolfsburg ein wenig das Tempo aus der Partie, der SC war weiterhin gewillt – doch wirklich viele Chancen sollten sich nicht mehr ergeben: Frohms parierte einen Schuss der eingewechselten Judith Steinert (75.), Borggräfe entschärfte einen Versuch von Jule Brand (80.). Kurz vor Schluss hätte dann Ally Gudorf nach sehenswerter Vorarbeit von Lisa Kolb nochmal auf 2:4 verkürzen müssen, traf das Spielgerät aber nicht richtig (84.).
„Wir haben zu viele eigene Chancen liegengelassen. Die Anzahl an Chancen, die wir uns gegen Wolfsburg herausspielen konnten, war auf einem wirklich guten Level“, so Merk. „Wir müssen uns ankreiden, dass wir daraus zu wenig gemacht haben. Und hinten müssen wir ein paar Mal einfach besser klären.“
Am kommenden Sonntag reisen die SC-Frauen zum 1. FC Köln (21. April, 14 Uhr), ehe am 5. Mai die SGS Essen zum nächsten Heimspiel erwartet wird – ebenfalls um 14 Uhr.
Niklas Batsch
Foto: Achim Keller
Aufstellung SC Freiburg: Borggräfe - Gudorf, Karich (76. Axtmann), Minge, Karl (70. Steinert) - Steuerwald, Schasching, Kayikci (76. Kolb) - Hoffmann (70. Zicai), Campbell, Vobian | |
Trainerin: Theresa Merk | |
Bank: Kassen, Bouziane, Punsar, Stegemann | |
Aufstellung VfL Wolfsburg: Frohms - Wilms (66. Wedemeyer), Hendrich, Janssen, Rabano (83. Nemeth) - Huth, Oberdorf, Hagel (74. Demann) - Endemann (46. Xhemaili), Pajor (46. Kalma), Brand | |
Trainer: Tommy Stroot | |
Bank: Borbe, Schmitz, Damm | |
Tore: 0:1 Oberdorf (24.), 0:2 Pajor (27.), 0:3 Pajor (31.), 1:3 Campbell (59.), 1:4 Xhemaili (62.) | |
Gelbe Karten: - / Brand, Oberdorf | |
Gelb-Rote Karten: - | |
Rote Karten: - | |
Schiedsrichterin: Sina Diekmann | |
Zuschauer/innen: 3.795 |