Die SC-Frauen müssen sich am vorletzten Spieltag Eintracht Frankfurt mit 2:4 (1:2) geschlagen geben. Hasret Kayikci brachte den SC zunächst in Führung, ehe die Eintracht aufdrehte und Annabel Schasching in der Nachspielzeit nur noch der Anschlusstreffer gelang.
Die SC-Frauen müssen eine weitere Niederlage hinnehmen: Gegen Champions League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt zeigte das Team von Trainerin Theresa Merk zwar eine engagierte Leistung, stand nach 90 Minuten dennoch ohne Punkte da. „Wir haben mutig gespielt, es ging oft hin und her. Leider verteidigen wir die zwei Standards nicht gut und machen individuelle Fehler vor den Gegentoren, das müssen wir definitiv besser machen“, ärgerte sich Merk über die schnell hergegebene Führung ihres Teams.
Aber der Reihe nach: Die Freiburger Trainerin musste gleich mehrfach rotieren, da Lisa Kolb verletzungsbedingt und Samantha Steuerwald gelbgesperrt fehlten. In der Innenverteidigung startete Greta Stegemann, neben ihr rotierte Judith Steinert für Ally Gudorf in die Anfangself. Cora Zicai ersetzte Lisa Kolb auf dem offensiven Flügel. Der Sport-Club startete von Beginn an motiviert und sollte sich gleich für die erste Chance belohnen: Nach sechs Minuten trat SC-Kapitänin Hasret Kayikci zu einem Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze an und verwandelte den Standard sehenswert direkt ins rechte Eck – der Innenpfosten verhalf den Freiburgerinnen zu ihrem frühen Glück.
Frankfurt dreht Freiburger Führung
Das währte aber gar nicht so lange, da die Eintracht – vor der Partie nur einen Punkt von Europa entfernt – sich schnell schüttelte und den SC unter Druck setzte. Das zeigte sich am Ende vor allem auch am deutlichen Eckballverhältnis zugunsten der Frankfurterinnen. Und gleich zwei dieser Eckbälle sollten die Gastgeberinnen in Führung bringen: Zunächst durfte Laura Freigang zu frei zum Kopfball kommen und traf zum Ausgleich (16.), eine Viertelstunde später schoss Remina Chiba ebenfalls nach Eckball wuchtig aus der zweiten Reihe die SGE in Führung (34.).
Danach hatten sowohl der SC als auch die Eintracht Möglichkeiten, das Ergebnis jeweils auf ihre Seite zu ziehen. Die besten Freiburger Chancen boten sich kurz vor dem Pausenpfiff erst Eileen Campbell, deren Kopfball haarscharf über das Tor segelte, und erneut Kayikci, die einen weiteren Standard gefährlich auf das Frankfurter Tor brachte – und nur Zentimeter am Querbalken scheiterte (42.) „Wir haben eine große Chance zum Ausgleich, mit dem das Spiel auch nochmal hätte kippen können“, so Merk zu der umkämpften Schlussphase des ersten Durchgangs.
Trotz Rückstand bot der SC ein mutiges Spiel und setzte das auch in der zweiten Hälfte fort. Das erste Ausrufezeichen in Halbzeit zwei setzten wieder die Freiburgerinnen: Cora Zicai behauptete sich auf der rechten Spur und bediente im Fünfmeterraum die eingelaufene Annabel Schasching, deren Abschluss aus kurzer Distanz aber noch von SGE-Torfrau Stina Johannes entschärft werden konnte (48.). Auf der Gegenseite machte es die Eintracht dann wieder höchst effizient: Freigang setzte sich am Strafraum gegen Annie Karich durch und schoss zum 3:1 ins kurze Eck ein (54.) – die frühe Vorentscheidung. „Wir waren in den entscheidenden Momenten einen Schritt zu langsam, grundsätzlich haben wir aber viel nach vorne probiert und kamen auch zu einigen guten Abschlüssen. Am Ende war uns Frankfurt aber ein Stück weit überlegen und in ihrem Spiel abgezockter“, bestätigte Merk.
Eintracht schießt sich zur Champions League-Qualifikation
Der SC gab sich aber trotz Zwei-Tore-Rückstand nicht auf und versuchte weiter, fußballerisch vor das Eintracht-Tor zu kommen. Schasching hatte zwei weitere Abschlusschancen (57., 58.), auch Campbell versuchte es noch einmal aus der Distanz (60.) und per Kopf (72.) – der Ball fand jedoch nicht den Weg ins Tor.
Kurz vor Schluss wurde es aber noch einmal hektischer im Stadion am Brentanobad: Erst parierte SC-Keeperin Rafaela Borggräfe gut gegen Lara Prasnikar und hielt ihr Team so vorerst im Spiel (80.), dann traf die slowenische Stürmerin per Kopf das Aluminium (83.) – und wenig später setzte Geraldine Reuteler nach Prasnikar-Flanke endgültig den Deckel auf die Partie und erzielte das 4:1 (85.). Das musste auch die kurz zuvor eingewechselte Maj Schneider mitansehen, die in Frankfurt zum ersten Mal im Bundesliga-Kader stand und prompt ihr Debüt in der höchsten Spielklasse geben durfte. Aufopferungsvoll kämpfende Freiburgerinnen wussten nun zwar um eine weitere bevorstehende Niederlage, verkürzten aber Sekunden vor Abpfiff noch einmal: Ally Gudorf brachte einen letzten Flankenball in den Strafraum, Schasching traf zum 2:4.
„Wir haben uns nicht aufgegeben und bis zum Schluss gekämpft. Das müssen wir auch ins letzte Saisonspiel mitnehmen“, lautete die Ansage von Merk nach Spielschluss. Dort treffen die SC-Frauen am Pfingstmontag, 20. Mai, um 15.30 Uhr vor heimischer Kulisse im Dreisamstadion auf RB Leipzig.
Niklas Batsch
Foto: Silas Schüller / DeFodi Images
Aufstellung Eintracht Frankfurt: Johannes (87. Bösl) – Wolter, Doorsoun, Kleinherne (86. Kirchberger), Hanshaw (89. Aehling) – Reuteler (87. Brengel), Gräwe, Dunst – Freigang – Chiba (81. Martinez), Prasnikar | |
Trainer: Niko Arnautis | |
Bank: Riesen, Veit, Nachtigall, D. Acikgöz | |
Aufstellung SC Freiburg: Borggräfe – Steinert (60. Gudorf), Stegemann, Minge, Karl – Karich – Kayikci (82. Schneider), Schasching – Zicai (69. Hoffmann), Campbell, Vobian (82. Punsar) | |
Trainerin: Theresa Merk | |
Bank: Nuding, Kassen, Wensing, Blöchlinger | |
Tore: 0:1 Kayikci (6.), 1:1 Freigang (16.), 2:1 Chiba (34.), 3:1 Freigang (54.), 4:1 Reuteler (85.), 4:2 Schasching (90.+3) | |
Gelbe Karten: Dunst / - | |
Gelb-Rote Karten: - | |
Rote Karten: - | |
Schiedsrichterin: Davina Lutz | |
Zuschauer/innen: 3.410 |