Die SC-Frauen müssen sich am Freitagabend mit 2:4 (0:1) der TSG Hoffenheim geschlagen geben. Nach zwischenzeitlichem 0:3-Rückstand verkürzten Lisa Karl und Leela Egli kurz vor Schluss, ehe die TSG den Deckel auf die Partie setzte.
Der Sport-Club unterliegt im badischen Duell der TSG Hoffenheim mit 2:4. Die Partie ging anfänglich klar an die Nordbadenerinnen, ehe die SC-Frauen nach und nach besser ins Spiel fanden. Für eine wilde Aufholjagd in den letzten 20 Minuten konnten sich Theresa Merks Freiburgerinnen schlussendlich nicht belohnen – die TSG setzte den Schlusspunkt im Dreisamstadion.
Merk rotierte im Vergleich zum vergangenen Spiel beim 1. FC Nürnberg nur auf einer Position: Für Judith Steinert startete Ally Gudorf und rutschte auf den rechten Abwehrflügel, Lisa Karl bespielte dafür die linke Außenbahn. Die Anfangsviertelstunde gehörte klar den Gästen aus dem Kraichgau: Der SC fand nur schwer in die Partie, Hoffenheim dagegen drückte ordentlich und spielte sich regelmäßig schnell vor den Kasten von SC-Keeperin Rafaela Borggräfe. Zwei Mal ließen aber auch die Freiburgerinnen ihre Angriffsversuche durchblitzen: Cora Zicai und Lisa Karl suchten Hasret Kayikci in der Mitte, die die Hereingabe aber nicht erreichen konnte (9.). Und auch Cora Zicai verpasste eine Gudorf-Flanke wenig später nur knapp (13.).
Hoffenheim glänzt mit Effizienz
Im Gegenzug machten es die Hoffenheimerinnen effektiver: Eckball von Jana Feldkamp. Kopfball von Marta Cazalla. 1:0 für die Gäste (15.). Die TSG zog sich daraufhin ein bisschen mehr zurück und wollte vor allem über schnelles Umschalten gefährlich werden. Auf der anderen Seite machte es der Sport-Club von Minute zu Minute besser, kam aber erst in der 33. zum nächsten Abschluss: Eileen Campbell bediente Lisa Kolb, deren Versuch jedoch noch geblockt wurde. Kurz vor der Pause hielt Borggräfe ihr Team nochmal stark im Spiel, indem sie gegen die frei einlaufende Melissa Kössler per Fußabwehr klärte (43.).
Mit einem knappen Rückstand ging es in die Pause, aus der der Sport-Club nicht viel schlechter hätte zurückkommen können: Erneut traf Cazalla, die zu frei zum Kopfball kam, nach einer TSG-Ecke zum 0:2 aus SC-Sicht – und das nur eine Minute nach Wiederanpfiff (46.). Doch der SC wollte vor heimischer Kulisse unbedingt etwas Zählbares behalten und spielte sich immer wütender vor das TSG-Tor. Zunächst hatte Annabel Schasching eine gute Abschlusschance (50.), ließ diese aber ungenutzt, ehe Hasret Kayikci einen Freistoß aus 20 Metern knapp über die Querlatte trat (51.).
Und auf der anderen Seite? Bewiesen die Hoffenheimerinnen an diesem Abend erneut eine große Effizienz: Melissa Kössler setzte sich gegen Janina Minge energisch durch und erhöhte auf 3:0 (55.) – die Vorentscheidung. Die SC-Frauen überließen mögliche drei Punkte den Gästen aber nicht kampflos und starteten in der Schlussphase eine wilde Aufholjagd: Lisa Karl startete ein Solo bis an den gegnerischen Strafraum und legte auf Kayikci ab, deren Schuss von TSG-Torfrau Martina Tufekovic noch pariert werden konnte – Karls Nachschuss fand dann aber den Weg ins Netz zum Freiburger Anschluss (68.).
Wilde Aufholjagd bleibt ohne Lohn
Und nur zehn Minuten später sorgte die eingewechselte Leela Egli nochmal für Spannung: Zunächst versuchte es Eileen Campbell, die jedoch an ihrer Mitspielerin hängen blieb. Egli fackelte nicht lange und besorgte in der 79. Minute aus kurzer Distanz den Treffer zum 2:3. Die 3.067 Zuschauerinnen und Zuschauer im Dreisamstadion merkten: Hier geht noch was!
Doch die TSG hatte erneut etwas dagegen und verhinderte die Freiburger Hoffnung schnell: Eine Minute nach dem Freiburger Treffer setzte Nicole Billa für die Hoffenheimerinnen den Deckel auf die Partie. Die Kraichgauerin profitierte von einem Absprachefehler zwischen Borggräfe und der eingewechselten Alina Axtmann und konnte unbedrängt zum 2:4 einschieben (80.).
Auch ein letztes, sehr engagiertes Aufbäumen des Sport-Club samt Abseitstor von Campbell half nicht mehr. Es blieb beim 2:4-Auswärtssieg für die TSG. „Wir waren in der ersten Halbzeit zu passiv, waren einen Schritt zu spät und kamen nicht richtig in die Duelle. Das hat Hoffenheim gut ins Spiel kommen lassen“, so Merk nach Spielende. „Sie hatten die klareren Chancen und die besseren Ballbesitzphasen. In der zweiten Hälfte machen wir es besser und starten eine gute Aufholjagd. Wir haben insgesamt aber zu viele individuelle Fehler gemacht.“
Bevor der VfL Wolfsburg am nächsten Spieltag im Dreisamstadion zu Gast ist (Samstag, 13. April, 12 Uhr), wartet nun erst einmal wieder eine Länderspielpause auf die Merk-Elf.
Niklas Batsch
Foto: Achim Keller
Aufstellung SC Freiburg: Borggräfe - Gudorf, Karich (65. Axtmann), Minge, Karl - Steuerwald, Schasching, Kayikci (72. Vobian) - Kolb (65. Egli), Campbell, Zicai (72. Hoffmann) | |
Trainerin: Theresa Merk | |
Bank: Kassen, Steinert, Punsar, Stegemann, Wensing | |
Aufstellung TSG Hoffenheim: Tufekovic - Krumbiegel (88. Maier), Cazalla, Specht, Linder - Feldkamp, Dongus (76. Diehm) - Janssens (76. Hickelsberger), Alber (69. Corley), Memeti - Kössler (69. Billa) | |
Trainer: Stephan Lerch | |
Bank: Dick, Kaut, Doorn, Leimenstoll | |
Tore: 0:1 Cazalla (15.), 0:2 Cazalla (47.), 0:3 Kössler (55.), 1:3 Karl (68.), 2:3 Egli (79.), 2:4 Billa (80.) | |
Gelbe Karten: Campbell / Krumbiegel, Dongus | |
Gelb-Rote Karten: - | |
Rote Karten: - | |
Schiedsrichterin: Davina Lutz | |
Zuschauer/innen: 3.067 |