"Ein super Gefühl, wieder in der 2. Liga zu sein"

Frauen & Mädchen
25.05.2024

Die U20-Frauen des Sport-Club sind am vergangenen Samstag Meisterinnen der Regionalliga Süd geworden und haben damit den direkten Wiederaufstieg in die 2. Frauen-Bundesliga geschafft. Wir haben mit U20-Kapitänin Victoria Ezebinyuo über die Saison, die Meisterschaft in München und die Rückkehr in die zweite Liga gesprochen.

Vici, ihr seid als Absteiger aus der 2. Liga in die Regionalliga Süd gestartet. War der Wiederaufstieg das klare Saisonziel?

Im Trainingslager haben wir viel über Zielsetzung gesprochen und auch ein Plakat erstellt, das immer noch in unserer Kabine hängt. Wir hatten immer im Hinterkopf, dass ein Wiederaufstieg möglich und cool wäre, waren uns aber natürlich nicht von Anfang an sicher, dass dieses Vorhaben sofort funktionieren würde. Wir waren ein zusammengewürfelter Haufen mit einem neuen Trainerteam und vielen neuen Spielerinnen. Wir wussten schon, dass wir aufsteigen wollen, waren aber nicht verbissen, dass das zu Beginn unserer Vorbereitung unser einziges Ziel sein sollte.

Schlussendlich war die Saison aber ziemlich souverän, oder?

Das stimmt, wir standen schon zur Winterpause recht weit oben in der Tabelle. Die Tabellenführung hat dann oftmals von Spieltag zu Spieltag gewechselt, es war die ganze Zeit sehr eng und spannend. Wir konnten uns immer in der Spitzengruppe halten und wussten, dass wir auch am Ende ganz oben stehen können, wenn wir die Rückrunde genauso viel Gas geben.

Kurz vor Schluss der Runde musstet ihr dann aber nochmal einen kleinen Dämpfer verkraften …

Gegen Wetzlar haben wir sehr unglücklich mit 0:1 verloren und hatten dann auf einmal vier Punkte Abstand auf den ersten Platz. Das war schon nicht so einfach, weil wir bis dahin einen guten Lauf hatten. Wir haben uns gefreut, dass wir gegen Wetzlar wieder im Möslestadion spielen durften und haben auch eine gute Partie gezeigt. Der Ball wollte aber einfach nicht ins Tor. Nach Abpfiff dann zu realisieren, dass man in den letzten fünf, sechs Spielen vier Zähler aufholen muss, tut weh. Wir wussten dennoch, was wir können – und dass wir es schaffen können.

Ihr habt euch schlussendlich die Tabellenführung zurückgeholt – und wart kurz vor Schluss nicht mehr die Jäger, sondern die Gejagten.

Wir haben es geschafft, nach der Niederlage gegen Wetzlar alle Spiele zu gewinnen und keinen Punkt liegengelassen. Alle waren extrem motiviert, wir haben hart gearbeitet und das hat sich am Ende ausgezahlt. Ich glaube, wir waren ziemlich nervenstark und der erste Platz hat uns mehr Sicherheit gegeben als Sorge, dass man ihn wieder verlieren könnte. Wir hatten eine top Ausgangslage, wussten aber auch, dass wir uns nichts erlauben dürfen.

Am letzten Spieltag habt ihr beim FFC Wacker München die Meisterschaft klargemacht. Mit welchem Gefühl seid ihr die letzte Auswärtsreise der Saison angetreten?

Mit einem sehr guten! Ich persönlich war sehr tiefenentspannt und ich glaube, das hat sich auf die Mannschaft übertragen. Vor zwei Jahren hatten wir noch die beiden Relegationsspiele gegen Weinberg, das war eine ganz andere Situation. Mit München kannten wir unseren Gegner schon, es war eine Auswärtsfahrt wie jede andere, die Stimmung war super. Es war wirklich sehr locker, auch schon in den Trainingseinheiten davor unter der Woche.

Locker ist ein gutes Stichwort: Ihr habt mehr als locker mit einem 3:0-Erfolg Meisterschaft und Aufstieg klargemacht. Kannst du dich noch gut an die Minuten nach Schlusspfiff erinnern?

Ich weiß noch, dass wir auf dem Platz zur Bank geschaut haben und alle schon bereit zum Jubeln mit den Aufstiegsshirts dort standen. Da dachte ich mir noch: „Hey, das ist voll unfair. Wir müssen hier noch die letzten Minuten runterspielen und draußen wird schon gefeiert!“ Umso cooler war es dann, als der Abpfiff kam und wir alle gemeinsam jubeln konnten. Die Freude war riesig, aber ich habe auch ein paar Minuten gebraucht, um zu realisieren, dass wir es wirklich geschafft haben. Es ist ein super Gefühl, nicht nur Meister, sondern auch wieder zurück in der 2. Liga zu sein. Für viele wird es auch das erste Mal dort sein. Man trifft neue und oftmals auch größere Gegner, es wird auf jeden Fall eine spannende Zeit werden.

Am vergangenen Wochenende wurdet ihr beim Heimspiel des Bundesliga-Teams vor über 4.000 Zuschauer/innen empfangen – ein schönes Gefühl zum Abschluss dieser besonderen Saison?

Extrem! Wir wussten kurzzeitig nicht so ganz, wie wir unten auf dem Platz reagieren sollen, aber die Fans auf den Tribünen haben uns so gefeiert, dass wir einfach Spaß hatten. Das hat sich sehr schön angefühlt und ist für uns eine große Wertschätzung, für die wir sehr dankbar sind.

Interview: Niklas Batsch

Foto: SC Freiburg

 

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