Aufopferungsvoll gekämpft und trotzdem verloren: Mit 2:3 unterliegt die U19 des SC Freiburg der TSG 1899 Hoffenheim in der Verlängerung im Finale des DFB-Pokals der Junioren.
Zum Saisonabschluss mussten die A-Junioren des SC Freiburg eine ganz bittere Niederlage einstecken. Gegen die TSG 1899 Hoffenheim, die sich nächsten Donnerstag mit dem BVB um den deutschen A-Junioren-Meistertitel duelliert, verlor das Team von Cheftrainer Bernhard Weis im Finale des DFB-Pokals der Junioren knapp mit 2:3 nach Verlängerung. Trotz Ausgleich in der Nachspielzeit und später Überzahl im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion reichte es am Ende nicht für den siebten Titel der Vereinsgeschichte. "Natürlich ist da im Moment eine gewisse Leere. Wir sind jetzt selbstverständlich nach den 120 Minuten platt und dazu kommt auf der anderen Seite noch der Schmerz", erklärte Trainer Weis nach Abpfiff.
Dabei begann das Duell mit der TSG durchaus positiv. Schon vergangenen Freitag beim letzten Oberliga-Spiel gegen die Stuttgarter Kickers stellte Weis fünf Akteure von Anfang an auf, die zuvor bereits in der 3. Liga für die U23 eingesetzt wurden. Zu diesen Spielern kam für das Pokalfinale noch Luca Marino hinzu, der 24 Einsätze in der zweiten Mannschaft auf dem Konto hat. Von den regulären U19-Kräften kehrte Angreifer Leon Catak zurück ins Startaufgebot. Gegen Stuttgart fehlte er krankheitsbedingt.
Der Sport-Club startete entsprechend gut in die Partie und zeigte mehrmals in den Startminuten vielversprechende Ansätze. Mit etwas Verzögerung fanden dann auch die Hoffenheimer in dieses Endspiel. Just in dieser Phase, in der der Bundesliga-Staffelsieger vermehrt Spielanteile gewann, schlugen die Freiburger zu. Leon Catak versuchte, sich im gegnerischen Strafraum in Schussposition zu bringen, wo er von der Verteidigung regelwidrig von den Beinen geholt wurde. Schiedsrichter Nils Musekamp zeigte sofort auf den Punkt und entschied auf Elfmeter. Den Strafstoß verwandelte SC-Stürmer Yann Sturm souverän zur Führung (19.).
Auch danach blieben die Breisgauer weiter aufsässig und machten es dem Anwärter auf den deutschen A-Junioren-Meistertitel nicht einfach. Trotzdem kassierte das Team in der 36. Minute den Ausgleich. Ein flacher Abschluss von Tiago Poller bezwang SC-Keeper Jaaso Jantunen und landete im rechten Eck. Für den Sport-Club war es erst das zweite Gegentor überhaupt im laufenden Wettbewerb. Mittlerweile hatte die TSG deutlich mehr Ballbesitz. Dennoch waren es die Freiburger, die kurz vor der Pause dem nächsten Treffer zweimal ganz nahekamen. Im Umschaltspiel sprintete Louis Tober die linke Außenbahn entlang und flankte auf David Amegnaglo. Den Kopfball entschärfte jedoch Hoffenheims Schlussmann Benjamin Lade. In der Nachspielzeit wehrte Lade einen weiteren Abschluss ab, diesmal von Tober selbst.
Ausgleich in der Nachspielzeit sichert Verlängerung
Die erste dicke Gelegenheit nach dem Seitenwechsel gehörte den Hoffenheimern. Aus kurzer Distanz, aber spitzem Winkel zog Blessing Makanda ab – scheiterte jedoch an Jantunen. Nur wenige Augenblicke später netzte auf der anderen Seite David Amegnaglo ein. Das Tor wurde aber aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition nicht gegeben. Inzwischen hatte im Karl-Liebknecht-Stadion starker Regen eingesetzt. Auf der rutschigen Unterlage entwickelte sich im zweiten Durchgang ein offener Schlagabtausch – beide Mannschaften kamen immer wieder nach vorne. Per Standard gelang es dann der TSG, die Partie zu drehen. Eine Ecke von Florian Micheler landete über Kapitän Kelven Frees auf dem Kopf von Lars Strobl, der von ganz nahe den Ball über die Linie lenkte (69.).
In der Schlussphase warfen die SC-Junioren nochmal alles hinein, um hier noch die Verlängerung zu erzwingen. Bis in die zweite Minute der Nachspielzeit mussten die Freiburger kämpfen, um für ihre Bemühungen belohnt zu werden: Der wenige Momente zuvor eingewechselte Luca Schulten blockte einen Abschlag von Benjamin Lade, der daraufhin in Richtung Grundlinie kullerte. Kurz vor der Spielfeldbegrenzung erreichte jedoch Amegnaglo das Spielgerät und versenkte es ins leere Tor. Wenige Augenblicke vor Schlusspfiff holte sich dann noch Micheler die gelb-rote Karte ab, womit der Sport-Club sich nicht nur in die Verlängerung rettete, sondern diese auch in Überzahl bestreiten konnte.
Strafstoß ermöglicht TSG Siegtreffer
Die erste Hälfte der Verlängerung bot wenige gefährliche Szenen. Dennoch musste der SC kurz vor der letzten Pause einen Rückschlag hinnehmen. TSG-Top-Torjäger Max Moerstedt holte einen Foulelfmeter heraus, den er in der Folge auch gleich selbst verwandelte (105.). Wieder waren die Breisgauer mit wenig verbleibender Zeit gefordert, zurückzukommen. Mit einem Mann mehr waren es in den letzten 15 Minuten ausschließlich die Freiburger, die noch nach vorne spielten. Trotzdem reichte es über den Rest der Verlängerung nicht mehr, den erneuten Ausgleich noch zu erzielen. Auch weil Schiedsrichter Nils Musekamp einem regulären Treffer kurz vor Schluss die Berechtigung verwehrte.
"Die Jungs haben – wie man es sich auch vorstellt – alles reingeworfen", sagte Bernhard Weis über das Gezeigte seiner Mannschaft. Die Einstellung und der Wille seien korrekt gewesen, unabhängig vom Ergebnis. "Die Leistung war top. Auch die Eingewechselten sowie die Spieler, die nicht dabei waren, haben so viel Energie eingebracht", fügte er an. Mit dem Finale im DFB-Pokal der Junioren endet die Saison der U19 des SC Freiburg somit mit einer bitteren Niederlage, welche auch zugleich die einzige in dieser Spielzeit war.
Yannick Stay
Aufstellung SC Freiburg: Jantunen (TW) – Yilmaz, Ogbus (101. Müller), Schopper (77. Murray), Steinmann (106. Redzic) – Tober (59. Afuetozia), N. Wagner, Marino (C), Amegnaglo – Sturm, Catak (85. Schulten) | |
Trainer: Bernhard Weis | |
Bank: Sonntag (TW), Klein | |
Aufstellung TSG 1899 Hoffenheim: Lade (TW) – Strobl (90. Hör), Behrens, Erlein, Frees (C) – Dagdeviren (108. Rehus), Makanda (90. Wähling,), Micheler, Hennrich (101. R. Wagner) – Moerstedt, Poller (82. Krasniqi) | |
Trainer: Tobias Nubbemeyer | |
Bank: Philipp (TW), Erdal | |
Tore: 1:0 Sturm (19., FE), 1:1 Poller (36.), 1:2 Strobl (69.), 2:2 Amegnaglo (90+2.), 2:3 Moerstedt (105., FE) | |
Gelbe Karten: Yilmaz, Amegnaglo, N. Wagner, Afuetozia, Müller – Hennrich, Poller, Moerstedt, Frees, Erlein | |
Gelb-Rote Karten: Weis – Micheler | |
Rote Karten: keine | |
Schiedsrichter: Nils Musekamp | |
Zuschauer/innen: 3105 |