Im Kampf um einen der wenigen Plätze in der sogenannten Liga A, aus welcher im Frühjahr der neue deutsche U19-Meister hervorgehen wird, stand für die A-Junioren des SC Freiburg dieses Wochenende ein echter Härtetest auf dem Programm. Mit der TSG 1899 Hoffenheim gastierte im Möslestadion der Freiburger Fußballschule der amtierende Doublesieger. Ausgerechnet im Endspiel gegen den SC gewannen die Hoffenheimer vor einigen Monaten den DFB-Pokal der Junioren äußerst knapp nach Verlängerung.

Obwohl sich das Personal auf beiden Seiten seitdem drastisch verändert hat, blieben die Vorzeichen ähnlich. Denn wie der Sport-Club war auch die TSG mit neun Punkten aus vier Spielen erfolgreich in die neue Saison gestartet. Zuletzt hatte das Team von Cheftrainer Tobias Nubbemeyer Saarbrücken zuhause gar mit 12:0 geschlagen. SC-Coach Bernhard Weis sagte über den Gegner: „Wir wussten im Vorfeld, dass sie hohe Qualität haben und auch dieses Jahr wieder um den Pokal und die deutsche Meisterschaft mitspielen wollen. Für sie ist es – wie bei uns – definitiv das Ziel einen Platz in der Liga A zu erobern.“

Früher Gäste-Doppelschlag

Die erste Viertelstunde in dieser Begegnung gehörte definitiv den Gästen in Weiß. Obwohl die Freiburger von Anfang an versuchten, das Spiel zu bestimmen, gelang es den Kraichgauern vermehrt mit schnellen Angriffen für Gefahr vor SC-Keeper Kilian Katz zu sorgen. Bereits in der neunten Minute kombinierte sich die TSG erfolgreich im Sechzehner in Abschlussposition. Jykese Fields wusste diese auszunutzen und brachte sein Team früh in Führung. Lediglich wenige Augenblicke später zappelte das Leder wieder im Netz. Im Zuge einer Freistoßvariante landete der Ball knapp außerhalb des Strafraums bei Leonard Krasniqi, der mit einem unhaltbaren Schlenzer den Gästevorteil verdoppelte (12.).

Nach diesem Doppelschlag war der Sport-Club bestrebt, die Partie etwas zu beruhigen. Trotzdem blieben die Hoffenheimer bei sommerlich heißen Temperaturen die gefährlichere Mannschaft. Etwas entgegen dem Spielverlauf meldeten sich die Gastgeber dann aber plötzlich mithilfe einer Einzelaktion zurück. Luca Schulten, der in dieser noch jungen Spielzeit bisher in jedem Spiel getroffen hat, netzte in der Vorwärtsbewegung aus etwa 20 Metern ins rechte obere Eck zum Anschluss ein (33.). Es war sein sechstes Saisontor. „Nach dem 1:2 spürten wir, dass da noch etwas geht“, erklärte Trainer Weis nach Schlusspfiff.

Danach war die Partie deutlich offener. Beinahe gelang den Freiburgern vor der Pause sogar der Ausgleich. Eine schnelle Kombination ausgehend von Mika Reifsteck und erfolgreich zu Ende gespielt durch Raul Gogonea sowie Schulten wurde jedoch aufgrund einer Abseitsposition zurückgepfiffen. Wenig später schickte Schiedsrichter Alessio Remili die beiden Teams am Ende einer unterhaltsamen ersten Hälfte in die Kabine.

Zwei Platzverweise nach der Pause

Auch im zweiten Durchgang blieb das Geschehen auf dem Platz ausgeglichen. Ein einschneidender Wendepunkt spielte sich in der 53. Minute ab. Der eingewechselte Bismark Adomah setzte sich nach einem langen durchgesteckten Ball im Laufduell gegen seinen Verteidiger durch. Allein vor Gäste-Schlussmann Benjamin Lade wurde Adomah von hinten von Maxime Ndong-Penda gehalten, wodurch der Abschluss das Ziel deutlich verpasste. Der Unparteiische Remili wertete diese Aktion jedoch als Notbremse und entschied auf Strafstoß. Darüber hinaus schickte er den Hoffenheimer vom Platz. Den folgenden Elfmeter verwandelte Mika Reifsteck souverän zum 2:2-Ausgleich (54.).

Wie schon beim Pokalfinale vergangenen Mai profitierte der SC von etwa einer halben Stunde Überzahl. Trotz mehr Ballbesitz für die Breisgauer in dieser Phase erarbeitete sich aber auch der amtierende Meister und Pokalsieger immer wieder Gelegenheiten. Eine Umschaltsituation in der Schlussphase sorgte fast für den Siegtreffer für die Hausherren. In Folge einer Hoffenheimer Ecke startete Junior Afuetozia ein schnelles Solo bis an die Mittellinie. Nach einem Doppelpass mit Leon Sawas legte Afuetozia das Leder auf Höhe des Strafraums ab in die Mitte zu Adomah. Dieser traf den Ball aber leider nicht optimal, wodurch die Gäste-Verteidigung die Situation entschärfen konnte.

In den letzten Minuten mussten die Freiburger dann noch eine Schwächung hinnehmen. Weit weg vom Tor sah sich Marius Klein gezwungen, seinen Gegner festzuhalten, um einen alleinigen Durchbruch und ein eins-gegen-eins mit Keeper Katz zu verhindern. Auch Klein wurde daraufhin des Feldes verwiesen, womit die Partie doch noch in Gleichzahl zu Ende gespielt wurde. Weitere Tore fielen jedoch nicht mehr, dieses intensive Aufeinandertreffen in der Freiburger Hitze endete 2:2-Unentschieden.

„Es war ein Wahnsinnsspiel bei hohen Temperaturen. Beide Mannschaften haben viel investiert, deshalb ist es unter dem Strich wahrscheinlich das gerechte Ergebnis“, bilanzierte Bernhard Weis. Das Team könne daraus Hoffnung schöpfen, gegen so einen Top-Gegner ein 0:2 aufgeholt zu haben. Entsprechend war der Trainer zufrieden mit dem Auftritt seiner Jungs.

Liga legt kurze Pause ein

Das nächste Spiel in der U19 DFB-Nachwuchsliga bestreitet der SC Freiburg erst Mitte September auswärts bei den Stuttgarter Kickers. In der Zwischenzeit steht für die A-Junioren des Sport-Club aber noch der Auftakt in den DFB-Pokal an. Gegner in der ersten Runde auf fremdem Terrain ist der SV Waldhof Mannheim. Stattfinden wird dieses Duell am kommenden Sonntag um 14 Uhr.

Yannick Stay

Foto: SC Freiburg

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