Am kommenden Samstag starten auch die U17-Junioren in die neue Saison. Trainer Julian Wiedensohler spricht vor dem Auftakt beim SV Elversberg über das neue Ligasystem, die Vorbereitung und Erwartungen an die Spielzeit.
Hallo Julian, bring uns doch kurz auf den aktuellen Stand der Vorbereitung.
Wir haben Anfang Juli wieder mit dem Training begonnen. Das Besondere in diesem Jahr ist, dass wir alle Spieler aus dem vergangenen Jahr übernommen haben, die Jungs kennen sich sehr gut untereinander, was es wiederum für uns als Trainerteam leichter macht. Wir sind schon ein eingespieltes Team. Wichtig in der Vorbereitung war deshalb, dass wir über Dinge sprechen, die uns wichtig sind. Am ersten Spieltag werden wir wahrscheinlich noch nicht dort sein, wo wir hin möchten, aber wir geben uns die Zeit dafür gerne.
Ihr wart auch im Trainingslager. Was waren die Inhalte?
Das Trainingslager ist für uns immer eine wichtige Phase der Vorbereitung. Normalerweise geht es da auch darum, als Team zusammenzuwachsen. Das fällt dieses Jahr weg, weil wir uns alle schon kennen und zusammengespielt haben. Wir nutzen das Trainingslager, um ein paar grundlegende Teamregeln festzulegen, Zeit als Team zu verbringen und auch Aktivitäten abseits des Platzes zu unternehmen. Als Generalprobe für den Wettbewerb hatten wir natürlich auch ein Testspiel (1:2 gegen Darmstadt 98, Anm. der Redaktion).
Die letzte Spielzeit und deine erste als U17-Trainer habt ihr im Mittelfeld beendet – wie waren deine Erlebnisse?
Ich kannte die Jungs, als ich den Job angetreten habe, schon, weil ich sie in der U16 begleitet habe. Es war etwas Besonderes, weil wir wussten, dass es das letzte Jahr in der Liga mit dem Titel „U17-Bundesliga“ sein würde. Wir hatten keinen Druck und ich finde, wir haben blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück.
Für alle beginnt die Saison in einem neuen Modus. Was hältst du von dem neuen Ligasystem, der U17-DFB-Nachwuchsliga?
Ich sehe die neue Liga als Chance – für uns, für die Jungs, für andere Vereine. Der Druck fällt für einige Klubs weg, weil es keine Absteiger mehr geben wird. Ich hoffe, dass diese Chance auch genutzt wird. Der Spieler wird mehr in den Vordergrund gerückt, die Ausbildung wird mehr in den Vordergrund gerückt. Wir spielen jetzt nicht mehr gegen etwas, sondern nur noch um etwas (die Meisterschaft, Anm. d. Red.). In der Vorrunde des neuen Systems können nun drei Teams belohnt werden, davor war eines aus 16.
Wie eng arbeiten du und U19-Coach Bernhard Weis zusammen?
In der Fußballschule sitzen die Trainer der U16 bis zur U19 zusammen in einem Büro. Da haben wir täglichen, engen Austausch und kennen uns auch schon sehr lange. Wir trainieren teilweise zusammen und in der vergangenen Saison war es so, dass einige meiner Jungs schon ab dem Winter bei Bernhard mittrainiert haben.
Wie schwer ist es, die Mannschaft jedes Jahr aufs Neue zu formen, da ja immer wieder jüngere Spieler aus der U16 hinzustoßen?
Es ist kein komplett neues Kennenlernen, weil wir in der vergangenen Saison schon immer einmal die Woche mit der U16 zusammen trainiert haben. Trotzdem lernt man die Jungs nochmal anders kennen und merkt, dass es doch ein paar Dinge gibt, die anders wahrgenommen werden, wenn man enger zusammenarbeitet. Wir Trainer hatten eine Grundidee davon, wie wir spielen wollen. Die passen wir gerade so an, dass sie zur Mannschaft passt. Ich sehe die Arbeit und den Umgang mit wechselnden Akteuren aber auch als Abenteuer und Chance. Ich muss dann herausfinden, welche Spielertypen die Jungs sind, welche Spielidee kann zu ihnen passen. Es hat seinen Reiz, sich immer wieder neu einstellen zu müssen.
Am 10. August startet die neue Spielzeit – welche Erwartungen habt ihr?
Wir starten in einer 8er-Liga und der Modus sagt, dass wir unter die Top Drei kommen müssen, um in der Rückrunde im A-Topf zu spielen. Und auch wenn wir die Ausbildung in den Vordergrund rücken, haben wir uns als Team vorgenommen, dass wir um diese Plätze spielen möchten. Wir bauen auf einem super Fundament auf. Dem entsprechend sind die Erwartungen und Hoffnungen groß. Wir starten in Elversberg und gegen Mannheim und wollen gut reinkommen, damit wir merken, dass für uns in dieser Saison etwas drin ist.
Interview: Isabel Betz