Der SC Freiburg II hat am 40. Spieltag der Regionalliga Südwest gegen den FC 08 Homburg mit 0:1 (0:0) verloren und die vorzeitige Meisterschaft verpasst.
Es hätte ein sonniger Feiertag werden können in der Freiburger Fußballschule. Mit einem Sieg gegen den FC 08 Homburg wäre die U23 des SC Freiburg bereits drei Spieltage vor dem Saisonende Meister der Regionalliga Südwest und Aufsteiger in die 3. Liga geworden. Am Ende musste das jüngste Team der Liga nach zuletzt 14 ungeschlagenen Spielen eine knappe und nicht unbedingt verdiente Niederlage hinnehmen und hat es dennoch weiterhin in der eigenen Hand, diesen Erfolg in den verbleibenden zwei Wochen der Spielzeit 2020/21 zu realisieren.
„Leider ist es heute nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagte Christian Preußer nach der erst fünften Saisonniederlage. „Wir haben etwas Anlaufzeit gebraucht, waren dann aber gut im Spiel. Wir hatten auch in der zweiten Hälfte Chancen, in Führung zu gehen und bekommen genau da das Gegentor“, so der SC-Trainer. „Trotzdem hat die Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt und sich auch nach dem Rückstand noch große Möglichkeiten erarbeitet. Leider konnten wir keine davon nutzen.“
Der SC II begann gegenüber dem 3:0 gegen Ulm am vergangenen Mittwoch mit zwei Veränderungen und wieder mehr Erfahrung in der Startelf. In der defensiven Dreierkette spielte der wiedergenesene Sandrino Braun-Schumacher für den gesperrten Kiliann Sildillia. Auch Kapitän Johannes Flum war nach seiner Gelbsperre wieder dabei, Guillaume Furrer saß dafür zunächst auf der Bank und Carlo Boukhalfa rückte für den Schweizer in die Offensive.
Bei bestem Fußballwetter zeigten die Gäste einen druckvollen Start. Damjan Marceta (2.) traf aus leicht abseitsverdächtiger Position mit dem ersten Schuss den Pfosten. Auch danach attackierten die Saarländer früh, während der SC II noch Mühe hatte, Zugriff auf den Gegner zu bekommen.
Ein weiterer Schuss von Marceta (9.) ging über das Tor, bevor auch die Gastgeber zu Gelegenheiten kamen. Nach einer Flanke von Noah Weißhaupt klärte FC-Torwart David Salfeld per Faustabwehr vor Kevin Schade (14.). Wenig später wurde ein Schuss von Weißhaupt noch ans Außennetz gelenkt. Der Sport-Club hatte inzwischen eine stabilere Ordnung gefunden und kam zu weiteren guten Offensivaktionen.
Einen Schuss von Flum (22.) parierte aber erneut Salfeld und auch ein in den Strafraum gehobener Freistoß von Kimberly Ezekwem führte nicht zu einem Treffer. Schade spitzelte den Ball über das Tor. Noch knapper verpasste kurz darauf Nishan Burkart (31.) die Führung, als er eine weitere Flanke von Weißhaupt um Haaresbreite verfehlte. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war dann noch einmal Salfeld zur Stelle und wehrte einen Flachschuss von Ezekwem ab.
Mit einem Chancenplus für den Sport-Club ging es in die Halbzeitpause, auf die eine genauso spannende wie umkämpfte zweite Hälfte folgte. Braun-Schumacher (50.) bot sich die erste Schusschance, und kurz darauf hatte Schade zweimal die große Möglichkeit zum Führungstreffer. Nach einer Ecke von Luca Herrmann ging die Direktabnahme des Stürmers aber am Tor vorbei (51.). Drei Minuten später scheiterte Schade nach einem Steilpass am erneut stark reagierenden Salfeld.
Der inzwischen klaren spielerischen Dominanz der Freiburger setzten die Gäste ihre Konter entgegen. SC-Keeper Noah Atubolu verhinderte nach einer knappen Stunde gegen den frei vor ihm aufgetauchten Marceta einen Rückstand. Auf der Gegenseite lenkte Salfeld einen Heber des eingewechselten David Nieland (69.) noch über die Latte. Während die Fingerspitzen des Homburger Torwarts die SC-Führung einmal mehr verhindert hatten, gelang den Saarländern wenig später der letztlich spielentscheidende Gegenstoß. Eine Flanke von Philipp Schuck verwertete Marceta (72.) per Direktabnahme zur Führung.
Nachdem Loris Weiss (81.) bei einem weiteren Gästekonter die Vorentscheidung verpasst hatte, erarbeitete sich der weiter druckvoll nach vorne spielende und alle in der englischen Woche verbliebenen Kräfte mobilisierende Sport-Club auch in der Schlussphase noch mehrere gute Ausgleichschancen. Nieland (84.) verfehlte das Tor dabei ebenso knapp wie Emilio Kehrer (86.). Auch Kehrer scheiterte in der 90. Minute noch einmal an Salfeld, den er zwar in der Nachspielzeit nach einer Hereingabe von Nieland erstmals überwinden konnte, allerdings aus einer knappen Abseitsposition.
„Eine gewisse Nervosität war den Jungs sicher anzumerken und wir hätten uns natürlich einen anderen Ausgang gewünscht“, so Christian Preußer. „Homburg hat es gut gemacht und für uns gilt es jetzt, das Spiel gut nachzubereiten und uns in Ruhe auf Elversberg vorzubereiten.“
In einer Woche wartet nun am kommenden Samstag (5. Juni, 14 Uhr) das Spitzenspiel beim Zweiten SV 07 Elversberg. Der SC Freiburg II steht weiterhin mit acht Punkten Vorsprung vor Elversberg an der Tabellenspitze, da die Saarländer ihre Partie vom aktuellen Spieltag beim TSV Steinbach Haiger erst am kommenden Dienstag bestreiten. Punkten dann die Hessen, könnte im fernen Südbaden ebenfalls schon vorzeitig gefeiert werden.
Dirk Rohde
Foto: Achim Keller
SC Freiburg II: Atubolu – Kammerknecht, Braun-Schumacher, Ezekwem – Faber (84. Bacher), Flum (59. Nieland), L. Herrmann (90.+2 Tauriainen), Weißhaupt (84. Furrer) – Schade, Boukhalfa, Burkart (59. Kehrer) | |
Trainer: Christian Preußer | |
FC 08 Homburg: Salfeld – Stegerer, Di Gregorio (24. Reuss), Sachanenko, Scholz – Hingerl (90.+2 Plattenhardt), Lienhard – , Hofmann, Dulleck, Schuck (77. Carl) – Marceta (77. Weiss) | |
Trainer: Timo Wenzel | |
Tore: 0:1 Marceta (72.) | |
Gelbe Karten: L. Herrmann, Trainer Preußer - Sachanenko, Schuck; Lienhard
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Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Luca Schlosser (Stahlhofen)
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