Mit einwöchiger Verspätung beginnt für die Zweite Mannschaft des SC Freiburg die neue Saison in der Regionalliga Südwest. Nachdem die Partie des ersten Spieltags gegen den FSV Frankfurt verlegt wurde, tritt die U23 zum Auftakt auswärts beim FC-Astoria Walldorf an. Die Begegnung am Samstag im Dietmar-Hopp-Sportpark beginnt um 14 Uhr.
In dem Roman „Per Anhalter durch die Galaxis" rechnet ein Supercomputer etliche Jahre, um die Antwort auf die „Frage nach dem Sinn des Lebens, dem Universum und dem ganzen Rest" zu finden. Sie lautet am Ende: „42".
Mit genau derselben Anzahl an Spieltagen hat es die U23 des Sport-Club in der neuen Regionalliga-Saison 2020/2021 zu tun. Aufgrund des Abbruchs der vergangenen Spielzeit wegen der Corona-Pandemie - die Mannschaft von Christian Preußer und Uwe Staib belegte nach 23 absolvierten Partien im Abschlussklassement den 13. Platz - gab es keine Absteiger, aber dennoch vier Aufsteiger (TSV Schott Mainz, Hessen Kassel, Eintracht Stadtallendorf, VfB Stuttgart II) und nun ein erweitertes Teilnehmerfeld von 22 Vereinen. Am Saisonende werden dafür sechs Klubs fix den Gang in die Oberliga antreten müssen.
„Wir haben schon Respekt vor dem, was auf uns zukommt, freuen uns aber vor allem, dass es wieder mit Punktspielen los geht", sagt Christian Preußer, der in seine fünfte Saison als U23-Trainer des SC geht. „Ich denke auch, dass wir bereit und gut vorbereitet sind."
Die zurückliegende achtwöchige Vorbereitung galt nicht nur der anstehenden Mammutsaison, sondern auch einem terminintensiven Startprogramm. Schließlich warten zum Auftakt gleich drei englische Wochen in Serie. Das erste Heimspiel dieser Saison folgt bereits am kommenden Mittwoch (16.09., 14 Uhr) gegen den VfR Aalen. Die eigentlich am vergangenen Samstag angesetzte und aufgrund von Freiburger Abstellungen von Junioren-Nationalspielern verlegte, ursprüngliche erste Heimpartie in der Freiburger Fußballschule gegen den FSV Frankfurt wird am darauffolgenden Mittwoch, 23.09. (15 Uhr), nachgeholt.
Weniger ungewohnt für die U23, bei der das Augenmerk nicht zuletzt auch auf der Heranführung junger Talente an den Profikader liegt, war der personelle Umbruch vor der neuen Saison. Elf Abgängen standen elf Neuzugänge gegenüber. Torwart Noah Atubolu, Kimberly Ezekwem, Lars Gindorf, Guillaume Furrer, Kenneth Schmidt und Noah Weißhaupt rückten aus der eigenen U19 auf.
Dort spielte in der vergangenen Saison auch Julius Tauriainen. Der bislang ausgeliehene finnische Junioren-Nationalspieler wurde nun von HJK Klubi 04 Helsinki fest verpflichtet. Ebenfalls neu im Team sind Jacob Engel (Eintracht Frankfurt U19), der Franzose Kiliann Sildillia (FC Metz B), der in der vergangenen Saison an Sonnenhof Großaspach ausgeliehene Keeper Constantin Frommann und der ehemalige SC-Profi Johannes Flum (FC St. Pauli).
Letzterer soll mit seiner Erfahrung - unter anderem bestritt der selbst in der Freiburger Fußballschule ausgebildete und inzwischen 32-jährige Mittelfeldspieler von 2008/09 bis 2012/13 insgesamt 130 Profieinsätze für den Sport-Club - gemeinsam mit Felix Roth (32) und Sandrino Braun-Schumacher (32) das junge Team nicht nur auf dem Platz unterstützen. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, unsere Mannschaft noch einmal zu verjüngen", erklärt Christian Preußer. „Man hat bereits in den letzten Wochen sehen können, dass Flumi uns richtig hilft und mit ihm nicht nur Erfahrung, sondern auch Qualität dazugekommen ist."
Wertvolle Erfahrungen sammelten zuletzt auch Carlo Boukhalfa, Kevin Schade, Noah Weißhaupt, Kiliann Sildillia und Torhüter Lars Hunn, die mit den Profis ins Trainingslager nach Schruns gereist waren. Auch in den beiden letzten Testspielen des Sport-Club am vergangenen Sonntag gegen Gornik Zabrze und den SV Sandhausen kamen insgesamt zwölf U23-Spieler zum Einsatz. Der letzte eigene Test des SC II endete zuvor mit einem torlosen Remis gegen den Regionalliga-Nachbarn Bahlinger SC.
Spannend ist deshalb die Frage, für welche Startelf sich das Trainerteam beim ersten Punktspiel in Walldorf entscheidet. Gegner FC-Astoria beendete die Vorsaison auf einem starken fünften Platz und unterlag im ersten Punktpiel 2020/2021 beim TSV Steinbach Haiger mit 1:5.
„Ich bin angesichts der bevorstehenden englischen Wochen und den noch nicht so richtig abzuschätzenden Belastungen dieser Saison froh, dass wir derzeit kaum Verletzungen und einen relativ großen Kader zur Verfügung haben", so SC-Coach Preußer. „Wir wollen jetzt das, was wir uns zuletzt erarbeitet haben, auch im ersten Pflichtspiel umsetzten und einen guten Start schaffen."
Dirk Rohde
Foto: Achim Keller