Fünf Wochen früher als in der vergangenen Saison trat die U23 des Sport-Club in der Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde zum letzten Punktspiel des Jahres und zum Drittligaspitzenspiel des Tabellenführers gegen den Zweiten bei der Sportvereinigung Elversberg an. Die am Sonntag in einer Woche beginnende WM in Katar sorgt in diesem Jahr für eine vorgezogene Winterpause und einen pflichtspielfreien Dezember.

Nach zuvor fünf ungeschlagenen Spielen musste sich der SC Freiburg II zwar am Ende erstmals wieder geschlagen geben und beim starken Spitzenreiter die vierte Saisonniederlage hinnehmen. Trotzdem kann das Team bislang auf eine extrem erfreuliche Hinrunde zurückblicken.

„Elversberg war vor allem effizienter. Ich finde, dass wir sehr gut ins Spiel reingekommen sind und am Anfang die bessere Mannschaft waren“, sagte SC-Trainer Thomas Stamm. „Aber wir waren auch unsauber im letzten Drittel. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten wir noch einmal Chancen um heranzukommen, aber wir waren nicht so effizient wie der Gegner und hatten auch nicht genug Balleroberungen.“

Bei nebeligen Rahmenbedingungen im Saarland gab es in der Freiburger Startelf nach dem 2:0-Sieg gegen den TSV 1860 München am vergangenen Mittwoch einen Wechsel. Für Mika Baur, der für die U19 auflief, begann Robert Wagner.

Attraktive Partie im saarländischen Nebel

Trotz der eingetrübten Sichtverhältnisse entwickelte sich ein temporeiches und attraktives Fußballspiel. Elversberg startete diesmal in einer 3-4-3-Formation, verteidigte hoch und attackierte die Freiburger Spieleröffnung früh. Trotzdem erarbeitete sich auch der SC II von Beginn an Torraumszenen. Klare Chancen ließen beide Teams aber zunächst nicht zu.

Zum ersten Abschluss der Partie kam Julian Guttau (11.) mit einem Schuss aus der Drehung. Kurz darauf klärte Torwart Nicolas Kristof im Strafraum vor Vincent Vermeij. Ausgeglichen ging die Partie zunächst weiter, bis die Sportvereinigung gleich ihre erste gute Chance zur Führung nutze. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß legte Israel Suero Fernandez den Ball im Strafraum zurück, und Nick Woltemade (23.) traf flach ins Eck.

Die Gastgeber, die bisher auch die mit Abstand meisten Tore in der 3. Liga erzielt haben, forcierten jetzt ihr Angriffsspiel. Einen Flachschuss von Manuel Feil (26.) lenkte SC-Keeper Noah Atubolu noch zur Ecke. Gleich danach wurde ein Schuss von Woltemade ebenfalls ins Toraus abgeblockt. Die nächste Möglichkeit verwerteten die Elversberger zum zweiten Treffer. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf und einem Zuspiel in den Strafraum traf Jannik Rochelt nach einer halben Stunde mit einem Heber über Atubolu in die lange Ecke.

Auch wenn der Tabellenführer seine Spiel- und Offensivstärke weiter unter Beweis stellte, startete auch der SC II regelmäßig Angriffe. Die beste Möglichkeit vor der Pause war ein Distanzschuss von Lars Kehl (42.), den Kristof gerade noch zu fassen bekam. Kurz vor dem Halbzeitpfiff wehrte dann noch einmal Atubolu gegen Suero Fernandez ab.

Gastgeber auch nach der Pause effizienter

In den zweiten Durchgang startete der SC II mit Guillaume Furrer, Alexander Prokopenko und Oscar Wiklöf anstelle von Lars Kehl, Julian Stark und Julian Guttau. Elversberg blieb zunächst spielbestimmend, der Sport-Club hielt dagegen und versuchte, die Räume in der eigenen Hälfte eng zu halten. Nach einer Stunde wurden die Gäste auch im Spiel nach vorne wieder aktiver und versuchten zu eigenen Gelegenheiten zu kommen. Ein Flachschuss von Furrer (68.) verfehlte das Tor aber ebenso wie eine Direktabnahme von Vermeij (71.).      

Der nächste Treffer fiel erneut auf der Gegenseite und vom Elfmeterpunkt – allerdings erst im zweiten Anlauf. Nach einem Foul von Andi Hoti an Woltemade trat zunächst der eingewechselte Kevin Koffi zum Strafstoß an. Atubolu wehrte ab, aber einige SC-Spieler waren zu früh in den Strafraum gestartet und Schiedsrichter Marc Philip Eckermann entschied auf Wiederholung. Diesmal trat Thore Jacobsen an und verwandelte zum 3:0 (74.).

Eine letzte Chance zur Resultatsverbesserung bot sich in der Schlussminute Yannik Engelhardt. Seinen Kopfball aus kurzer Distanz parierte Kristof. Es war zugleich die letzte Freiburger Torchance in diesem Jahr. „Wir hätten auch hier gerne etwas mitgenommen, aber wir müssen das Ergebnis akzeptieren“, erklärte Thomas Stamm. „Wir haben in der Rückrunde noch die Möglichkeit zu zeigen, dass wir Elversberg auch schlagen können.“   

Die Elversberger, die jetzt 13 ihrer 17 Spiele gewonnen haben, sind nun vorzeitig Drittliga-Herbstmeister. Der SC II steht zunächst auf dem fünften Tabellenplatz. Für die Mannschaft und das Trainerteam beginnt jetzt nicht nur die Winterpause, sondern auch der Urlaub. Für den 5. Dezember ist die Rückkehr auf den Trainingsplatz angesetzt, und vor Weihnachten noch drei Testspiele in der Schweiz beim FC Wil (10. Dezember), gegen den FC Lugano (17. Dezember) und beim Zweitligisten FC Thun (23. Dezember).

Dirk Rohde

Foto: Christian Butzhammer