Ähnlich freundlich und mild wie in Freiburg präsentierte sich das Aprilwetter am 33. Spieltag in Oldenburg. Obwohl das Marschweg-Stadion rund 700 Kilometer nördlicher als das Dreisamstadion liegt – die weiteste Entfernung, welche die U23 des Sport-Club in dieser Drittliga-Saison zu bewältigen hatte.

Beim Aufsteiger, der sechs Spieltage vor dem Saisonende um den Klassenerhalt kämpft, holte der SC II nach einer Partie mit nur wenigen Torchancen am Ende den 26. Auswärtszähler in dieser Saison. Damit steht die U23 weiterhin punktgleich mit dem Zweiten SV Wehen Wiesbaden auf dem dritten Tabellenplatz.

„Uns hat ein bisschen die Frische gefehlt, zum Teil hat unser Spiel nach der Pause etwas träge gewirkt. In der Summe ist der Punkt nach der ausgeglichenen zweiten Halbzeit aber okay“, sagte Thomas Stamm. „Wir haben auf einem schwierigen Platz, auf dem wenig Rhythmus möglich war, eine gute erste Halbzeit gespielt. Wir hatten auch zwei, drei Möglichkeiten, und wenn wir in Führung gehen, wäre vielleicht auch mehr für uns drin gewesen. Auf der anderen Seite haben wir kaum etwas für den Gegner zugelassen“, so der SC-Trainer.

Der SC II startete in Oldenburg mit Niklas Sauter im Tor und Patrick Lienhard im Mittelfeld. Noah Atubolu und Robert Wagner, die beim zurückliegenden 4:0-Sieg gegen den FSV Zwickau in der Anfangsformation gestanden hatten, gehörten diesmal zum Kader der Profis für das Bundesligaspiel gegen den FC Schalke 04 am Sonntag.

Der Sport-Club begann erneut schwungvoll, übernahm die Kontrolle über die Partie und zeigte bei den wenigen Ballverlusten dazu ein effektives Gegenpressing. Nach ersten Halbchancen gegen die kompakt verteidigenden Niedersachsen, kam Mika Baur (19.) auf Zuspiel von Lars Kehl zur ersten guten Möglichkeit. Seinen Schuss aus der Drehung blockte Patrick Möschl aber noch ab.

Ballsicher und geduldig arbeitete sich der SC II immer wieder Richtung Oldenburger Tor vor. Auch für den nächsten Abschluss sorgte Baur (26.), diesmal mit einem zu hoch angesetzten Schuss. Kurz darauf war der 18-jährige dann Flankengeber, aber der Kopfball von Vincent Vermeij ging am langen Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite kamen die Gastgeber nach einer halben Stunde erstmals zu einer Möglichkeit, als eine Direktabnahme von Patrick Hasenhüttl am Tor vorbei ging.

In der Schlussphase der ersten Halbzeit wurde der VfB Oldenburg etwas druckvoller. Letztlich blieb es aber zur Pause dabei, dass beide Mannschaften im vorderen Drittel noch nicht zwingend genug für einen Torerfolg aufgetreten waren.

Auch nach dem Wiederanpfiff blieb der Unterhaltungswert der Partie überschaubar. Nach einer weiteren Viertelstunde, in der sich beide Teams vergeblich darum bemühten, die nächste Chance herauszuarbeiten, parierte Sauter nach einer Stunde schließlich gegen Brand. Der Flachschuss des Oldenburgers war der erste Ball auf das Tor im zweiten Durchgang.

Mit Oscar Wiklöf und Julian Guttau kamen auf Freiburger Seite frische Kräfte ins Spiel. In der jetzt ausgeglichenen Begegnung blieben angesichts von zwei aufmerksam verteidigenden Defensivreihen Torchancen weiter selten. Nach einem Pass in den Oldenburger Strafraum klärte Nico Knystock noch vor Vermeij (77.). Im Gegenzug schoss der eingewechselte Kamer Krasniqi am Tor von Sauter vorbei.

Auch ein Dreifachwechsel bei den Gastgebern in der Schlussphase änderte nichts mehr daran, dass auf der mechanischen Anzeigetafel hinter dem Oldenburger Tor nach dem Schlusspfiff wie schon vor dem Anpfiff auf beiden Seiten die Null stand. Wobei die U23 zum zweiten Mal in Folge und zum insgesamt 16. Mal ohne Gegentor blieb.

Nach der längsten Saison-Rückreise erwartet  der SC Freiburg II zum nächsten Heimspiel wieder einen der großen Traditionsklubs der 3. Liga. Am kommenden Samstag, den 29. April (14 Uhr) ist im Dreisamstadion die SG Dynamo Dresden zu Gast.

Dirk Rohde

Foto: Christian Butzhammer