Der SC Freiburg II hat sich zum Pflichtspielauftakt im neuen Jahr am 18. Drittliga-Spieltag 1:1 (0:0) vom SC Verl getrennt. Maximilian Breunig (90.+4) glich in der Nachspielzeit einen Rückstand noch aus.
Die Zweite Mannschaft ist traditionell der Frühstarter unter den SC-Teams, wenn es in einem neuen Jahr wieder um Punkte geht. Die letzte Drittliga-Partie in Elversberg war für die Mannschaft des Trainerteams um Thomas Stamm allerdings auch schon ziemlich lange her. Bedingt durch die WM in Katar dauerte die zurückliegende Winterpause gute zwei Monate.
Mit eindrucksvollen 31 Punkten hatte sich die U23 des Sport-Club als Tabellenfünfter aus dem alten Jahr verabschiedet. Beim diesjährigen Heimstart vor 1.823 Zuschauerinnen und Zuschauern verbuchte der SC II gegen den SC Verl den nächsten Zähler, den sich das Team nach einem Rückstand mit einer erneuten Energieleistung in der Nachspielzeit erkämpfte.
„Bis zum 0:1 war es eine sehr gute Leistung, wir haben in der ersten Halbzeit gut verteidigt, nicht viel zugelassen und uns einige sehr gute Möglichkeiten herausgespielt“, sagte SC-Trainer Thomas Stamm. "Hinten raus war es etwas wild. Wir sind spät auch mit Glück, aber verdient noch zum Ausgleich gekommen und freuen uns über den Punkt.“
Zur Startelf gegen die Ostwestfalen zählten diesmal keine Profis aus dem Bundesligateam, das am selben Tag aus dem Traininglager im spanischen Sotogrande zurück reiste. Auf der Bank nahm zunächst Neuzugang Andreas Vaher Platz. Der 18-jähige Verteidiger war Anfang des Jahres aus Ferrara nach Freiburg gewechselt.
Vor dem Anpfiff hielt zunächst noch der Weltfußball Einzug ins Dreisamstadion. Mit einer Gedenkminute wurde der kürzlich verstorbenen Fußball-Legende Pelé gedacht. Anschließend startete die U23 im Vorwärtsgang ins neue Jahr. Julian Stark (8.) kam zum ersten Abschluss. Sein Schuss wurde aber zur Ecke geblockt. Auf der Gegenseite verfehlte Joel Grodowski nach einer Viertelstunde das von Niklas Sauter gehütete SC-Tor.
Danach dauerte es eine Weile, bis sich der Sport-Club die nächsten Möglichkeiten herausspielen konnte. Der lauernde Vincent Vermeij (23.) blockte einen Abstoß von Torwart Niclas Thiede, der Ball prallte knapp neben das Tor. Pech hatte der niederländische Stürmer auch wenig später. Eine Hereingabe von Jordy Makengo schoss Vermeij per Direktabnahme am langen Pfosten vorbei.
Bei der bis dahin besten SC-Chance stand anschließend das Aluminium im Weg. Nach einem Freistoß von Mika Baur aus dem Halbfeld traf Philip Fahrner mit einem Kopfball die Latte (37.). Viel hatte der SC II gegen die Ostwestfalen vor der Pause nicht zugelassen. Mit etwas mehr Effizienz wäre der erste Pflichtspieltreffer wohl bereits in der ersten Halbzeit erzielt worden.
Nach dem Wiederanpfiff kamen zunächst mehrere nich ungefährliche Bälle in den Freiburger Strafraum geflogen. Verantwortlich war jeweils der Verler Verteidiger Torge Paetow, ein Spezialist für lange Einwürfe, die die Gastgeber aber alle verteidigen konnten. Die erste klare Möglichkeit besaß erneut der SC II. Nach einer Hereingabe von Oscar Wiklöf setzte Stark (52.) einen Direktschuss aus rund zwölf Metern knapp über das Tor. Im Gegenzug parierte Sauter bei einer der weiteren der wenigen Gästechancen gegen Nikos Zografakis.
In der Folge verlief die Partie zunächst mit gebremster Dynamik und überschaubarem Tempo weiter. Bis ein Elfmeterpfiff von Bundesliga-Schiedsrichter Marco Fritz wieder für Aufregung sorgte – vor allem auf Freiburger Seite. Nach einer Verler Ecke entschied Fritz auf Elfmeter für die Gäste, nachdem Philipp Treu leicht den Fuß seines Gegenspielers getroffen hatte. Vinko Sapina (70.) verwandelte den Strafstoß zur Führung für die Westfalen.
"Wenn man den Elfer gibt, muss man den anderen unmittelbar danach, als Julian Stark zu Boden gestoßen wird auch pfeifen", so Thomas Stamm. "Es war ein leichter Kontakt. Zu 99 Prozent wird in solchen Situationen nicht gepfiffen." Nach dem fragwürdigen Rückstand versuchte der Sport-Club zum Ausgleich zu kommen. Fahrner (72.) und Wiklöf (74.), die über das Tor zielten sowie der eingewechselte Lars Kehl (77.) mit einem Freistoß verfehlten einen Treffer jeweils knapp.
Dennoch drängte der SC II druckvoll weiter und belohnte sich am Ende der fünfminütigen Nachspielzeit schließlich noch. Nach einer Ecke des ebenfalls neu gekommenen Julian Guttau kam Vermeij zu einem wuchtigen Kopfball, den Thiede zwar noch an den Pfosten lenkte, doch Maximilian Breunig reagierte prompt und schoss den Abpraller zum hochverdienten und dementsprechend ausgelassen umjubelten Ausgleich ein.
Nach dem furiosen Finale beim Heimstart steht die U23 mit nun 32 Punkten vorerst auf dem vierten Tabellenplatz. Zum ersten Auswärtsspiel nach der Winterpause und zur letzten Partie in der Hinrunde ist der SC Freiburg II am kommenden Samstag, 21. Januar (14 Uhr) beim SV Meppen zu Gast.
Dirk Rohde
Foto: Grant Hubbs
SC Freiburg II: Sauter – Treu, Hoti, Barbosa da Silva (84. Rosenfelder), Makengo – Fahrner – Stark (78. M. Breunig), Wiklöf (78. Furrer ) – Baur (58. Kehl), Vermeij, Lee (58. Guttau) | |
Trainer: Thomas Stamm | |
Bank:Mack (Tor), Braun-Schumacher, Vaher, Knappe
| |
SC Verl:Thiede – Ochojski, Paetow, Mikic, Stellwagen (46. Stöcker) – Sapina – Y. Otto, Baack – Zografakis (59. Batista Meier), Wolfram (87. Wosz), Grodowski (74. Probst)
| |
Trainer: Michel Kniat | |
Bank: Wiesner (Tor),C. Ezekwem, Bürger, Knost, Sessa | |
Tore: 0:1 Sapina (70., FE),1:1 M. Breunig (90.+4)
| |
Gelbe Karten: Trainer Stamm – Stellwagen, Grodowski, Batista Meier | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb) | |
Zuschauer: 1.823 |