Das gesamte Nord-Süd-Gefälle der 3. Liga lotete die Zweite Mannschaft des Sport-Club in den vergangenen beiden Begegnungen aus. Nach dem zweiten Saisonsieg beim schleswig-holsteinischen Aufsteiger VfB Lübeck vor zwei Wochen folgte das Gastspiel in Bayern beim TSV 1860 München.

Kein Punkt, kein Tor, lautete die bisherige Auswärtsbilanz der U23 in der bayerischen Landeshauptstadt. Warum dies auch im dritten Drittligajahr so blieb, erklärte Thomas Stamm nach dem Schlusspfiff.

„Wir hatten uns viel vorgenommen, kassieren dann wieder nach einer Standardsituation das erste Gegentor. Das kann man besser verteidigen, bis dahin sind wir gut im Spiel. Die Balleroberungen, die wir hatten, münzen wir aber nicht in Torchancen um“, sagte der SC-Trainer. „Am Anfang der zweiten Halbzeit war es zu wenig, dann hatten wir mit den Wechseln noch einmal eine gute Phase, in der wir zu Möglichkeiten kommen. Aber insgesamt hat es an einigen Basics gefehlt: wie man die Zweikämpfe gewinnt, wie man im Gegenpressing agiert, aber auch an der nötigen Intensität. In der Summe reicht es dann nicht, um hier etwas mitzunehmen.“

Gegenüber dem 2:0-Erfolg in Lübeck veränderte das Trainerteam die Startformation auf fünf Positionen. Benjamin Uphoff stand für den erneut verletzten Niklas Sauter im Tor. Der zuletzt gesperrte Mika Baur kehrte ins Team zurück, in dem außerdem wieder Joel Bichsel, Fabian Rüdlin und Maximilian Breunig begannen.

Das Spiel war von Beginn an eine von beiden Seiten intensiv geführte Partie. Torchancen ließen beide Mannschaften zunächst nicht zu. Für die Gastgeber kam Eroll Zejnullahu (15.) zu einem ersten gefährlichen Abschluss. Uphoff lenkte den Flachschuss zur Ecke.

Ein Freiburger Ballverlust in der eigenen Hälfte führte wenig später zum nächsten Eckball für den TSV 1860 – und zur Führung für die Münchner. Nach zwei Kopfballverlängerungen von Manfred Starke und Leroy Kwadwo prallte der Ball an den Rücken von SC-Mittelfeldspieler Ryan Johansson und anschließend unglücklich ins eigene Tor (16.).

Die Gastgeber bestimmten danach meist das Spiel, weitere Chancen ließ der ansonsten kompakt verteidigende Sport-Club zunächst aber nicht zu. Eigene Möglichkeiten blieben allerdings auch selten. Ein Schuss von Breunig (27.) stellte Torwart David Richter noch vor keine größeren Probleme. Kurz darauf schoss Breunig  aus der Drehung und aus spitzem Winkel, Baur (30.) beförderte den Ball am Ende aber knapp am Tor vorbei.

Anschließend hatten die Münchner zweimal auch Glück: Nach einem langen Ball von Philip Fahrner versuchte Starke mit dem Kopf zu klären, verfehlte das eigene Tor dabei aber nur um Zentimeter (35.). Den anschließenden Eckball klärte der ehemalige Freiburger Julian Guttau im Duell mit Rüdlin auf der Linie an die Latte.

Im mit 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauften Stadion an der Grünwalder Straße blieb auch die Schlussphase der ersten Halbzeit umkämpft. Etwas Spielglück war kurz vor dem Abpfiff des ersten Durchgangs auch noch einmal dem SC II vergönnt, als Morris Schröter (44.) nach einem Flankenball das Tor aus rund zehn Metern deutlich verfehlte.

Denkbar ungünstig aus Freiburger Sicht ging die Partie nach dem Wiederanpfiff weiter. Nachdem zunächst Fahrner eine erste Münchner Chance gegen Joel Zwarts klärte, blieben die Gastgeber druckvoll und bauten ihren Vorsprung schnell aus. Im Anschluss an eine Balleroberung von Jesper Verlaat und eine Hereingabe von Fabian Greilinger traf Zejnullahu (48.) aus kurzer Distanz.

Nachdem Uphoff bei einem Schuss von Schröter (54.) eine weitere Gelegenheit der Gastgeber zunichte gemacht hatte, gab es beim Sport-Club einen Vierfachwechsel: Lukas Ambros, Pascal Fallmann, Alexander Lungwitz und Hamadi Al Ghaddioui kamen in die Partie, auch um für mehr Offensivakzente als bisher gelungen zu sorgen.

Was anschließend auch immer wieder gelang, aber dennoch zu selten zu gefährlichen Abschlusssituationen führte. Einen Schuss von Fahrner (65.) blockte Richter ab, eine Flanke von Fallmann verpasste Al Ghaddioui (73.) knapp. Auf der Gegenseite parierte Uphoff einen Distanzschuss von Tim Rieder (67.).

Auch in der Schlussphase blieb es dabei, dass der Sport-Club nun deutlich mehr Spielanteile als zuvor besaß. Rüdlin (85.) mit einem Freistoß und kurz darauf nach einer Ecke mit einem Kopfball (88.) besaß die letzten Möglichkeiten auf einen Treffer für die Freiburger, die am Ende auch diesmal ohne etwas Zählbares aus der bayerischen Landeshauptstadt heimreisen mussten.

Nach zwei Auswärtspartien nacheinander erwartet der SC Freiburg II am 29. Oktober zum nächsten Heimspiel und zu seinem ersten Sonntagabendspiel in der 3. Liga den FC Erzgebirge Aue. Die Begegnung im Dreisamstadion beginnt um 19.30 Uhr.

Dirk Rohde

Foto: Roland Krivec / DeFodi Images