Eine vergleichsweise kurze Anreise hatte die Zweite Mannschaft des Sport-Club am achten Drittliga-Spieltag zum vierten Auswärtsspiel dieser Saison zu absolvieren. Zum Start in eine Englische Woche war die U23 in Nordbaden beim SV Waldhof Mannheim zu Gast und musste am Ende die fünfte Saisonniederlage hinnehmen.

„Wir sind nicht so gut gestartet, gegen Ende der ersten Halbzeit waren wir dann deutlich besser im Spiel, auch mit der Doppelchance, die wir hatten“, sagte Thomas Stamm. „Es sind viele kleine Nuancen, die gerade nicht auf unserer Seite sind, was zum Beispiel die Zweikämpfe oder die Spielkontrolle betrifft. Mannheim hat letztlich verdient gewonnen, weil sie einen Tick effizienter waren. Am Dienstag haben wir wieder ein Spiel. Es geht für uns weiterhin darum, stabiler zu werden und bestimmte Dinge wieder auf unsere Seite zu ziehen. Das geht nur durch harte Arbeit“, so der SC-Coach.

Nach der 1:4-Heimniederlage gegen den FC Ingolstadt 04 vor einer Woche gab es drei Veränderungen in der Anfangsformation. Im Tor stand erstmals in dieser Saison Niklas Sauter. Dazu rückten Davino Knappe und Maximilian Breunig für den gesperrten Lukas Ambros und für Alexander Lungwitz in die Startelf.

Die Gastgeber, die genauso wie der SC II mit einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette verteidigten, setzten den Sport-Club in der Anfangsphase unter Druck. Nach einem Flachschuss von Laurent Jans konnte Sauter seine erste Saisonparade zeigen (2.). Eine gefährliche Direktabnahme von Julian Rieckmann (12.) wurde noch zur Ecke abgefälscht.

Gegen die früh pressenden Nordbadener brauchten die Gäste eine gewisse Zeit, um selbst ins Spiel zu finden. Was die Arbeit gegen den Ball und die defensive Kompaktheit betraf, gelang dies weitgehend. Eigene Torchancen konnte sich das Team aber zunächst noch nicht erarbeiten. Einen scharf vor das Tor gezogenen Eckball von Mika Baur (31.) verpasste Breunig knapp, genauso wie Hamadi Al Ghaddioui kurz darauf eine weitere Hereingabe.

Ausgerechnet in die Phase, in der der SC II druckvoller auftrat, fiel der Mannheimer Führungstreffer. Fridolin Wagner (32.) verlängerte eine Flanke von Charles-Jesaja Herrmann mit einer Direktabnahme unhaltbar für Sauter in die lange Ecke.

Doch der Sport-Club brauchte nur vier Minuten um auszugleichen. Nach einer Flanke von Joel Bichsel und zwei Mannheimer Klärungsversuchen reagierte Al Ghaddioui (36.) am schnellsten und beförderte den Ball mit einem Heber über Torwart Jan-Christoph Bartels ins Netz. Es war für den im Sommer vom SV Sandhausen gekommenen Stürmer zugleich das erste Pflichtspieltor im SC-Trikot – und das 1:1 war auch der Halbzeitstand im Carl-Benz-Stadion.

Nach dem Seitenwechsel drängten zunächst wieder die Gastgeber. Der SC II hielt weiter gut dagegen und ließ keine gefährlichen Abschlüsse zu. Nach einer Stunde kamen Felix Allgaier und Gabriel Pellegrino für Stark und Knappe ins Spiel. Kurz darauf wehrte Sauter einen gefährlichen Aufsetzer von Waldhof-Kapitän Marcel Seegert ab (63.).

Es blieb zunächst die einzige aufsehenerregende Szene in der zweiten Halbzeit, die insgesamt  von einem verhaltenen Spieltempo geprägt war und nur wenige Torraumszenen bot. Vielleicht auch, weil sich laut Saison-Statistik die beiden Drittliga-Mannschaften mit den bisher wenigsten Torschüssen gegenüberstanden.

Mit dem nächsten wieder gefährlichen Schuss traf jedoch Kennedy Okpala (78.) zur erneuten Mannheimer Führung. Nach einem Pass von Kelvin Arase behauptete der zur Pause ins Spiel gekommene Angreifer den Ball und überwand Sauter aus der Distanz.

Breunig (81.), dessen Schuss aus der Drehung noch von einem Verteidiger zur Ecke gelenkt wurde, hatte noch eine Möglichkeit zum erneuten Ausgleich. Insgesamt fehlte dem Freiburger Angriffsspiel aber die letzte Präzision und Durchschlagskraft. Für die Gastgeber schloss Jalen Hawkins (90.+2) in der Nachspielzeit einen Konter zum Endstand ab.

Sein Heimspiel in der Englischen Woche bestreitet der SC Freiburg II am Tag der Deutschen Einheit. Am kommenden Dienstag, den 3. Oktober (19 Uhr) ist im Dreisamstadion der Zweitliga-Absteiger SV Sandhausen zu Gast.

Dirk Rohde

Foto: Marco Steinbrenner / DeFodi Images