Besseres Fußballwetter hätte man sich wohl kaum wünschen können. Am zweiten Aprilsonntag herrschten am Abend noch Temperaturen über 20 Grad, bei denen im Dreisamstadion auch über 1.500 Fans der Gäste der letzten Begegnung dieses Spieltags spannungsfroh entgegensahen. Am Ende einer intensiven Partie stand eine Punkteteilung und eine erneut starke Heimleistung des SC II gegen den neuen Tabellendritten.   

„Wir haben ein bisschen Zeit gebraucht, um ins Spiel zu kommen, auch gegen die Wucht von Dresden. Da waren wir nicht griffig und hatten in der ersten Halbzeit viele Chancen gegen uns“, sagte Thomas Stamm. „Trotzdem gehen wir mit einem 1:1 in die Pause, solche Momente musst du mitnehmen. In der zweiten Hälfte haben wir alles mit Leidenschaft wegverteidigt und hatten hinten raus noch drei, vier gute Umschaltsituationen. Trotzdem sind wir sehr zufrieden mit dem Punkt. Wir sind jetzt seit vier Heimspielen ungeschlagen und wollen versuchen, nächste Woche nachzulegen“, so der SC-Trainer.

Gegenüber der 1:2-Niederlage beim FC Erzgebirge Aue vor einer Woche fehlte in der Startelf neben dem gelb-rot-gesperrten Hamadi Al Ghaddioui und den gelbgesperrten Fabian Rüdlin und Patrick Lienhard auch Maximilian Breunig. Der Angreifer war mit den Bundesligaprofis zur Partie in Darmstadt gereist. Für dieses Quartett begannen gegen Dresden Berkay Yilmaz, Philip Fahrner, Lukas Ambros und Yann Sturm. Der Angreifer stand zum zweiten Mal in dieser Saison in der Anfangsformation.

Zuzüglich der noch verletzten Spieler war es personell keine einfache Ausgangslage für den SC II gegen den Vierten vor diesem Spieltag. Die Sachsen kamen in der Anfangsphase auch zu den ersten Möglichkeiten. Nach einem langen Ball konnte Philip Fahrner, der zentral in der Dreierkette spielte, aber noch vor Jakob Lemmer zur Ecke klären (3.). Einen Flachschuss von Paul Will wehrte Sauter ab (9.).

Trotz des druckvollen Auftretens der Dresdener gelang es dem Sport-Club, auch eigene Spielzüge nach vorne zu initiieren, aufmerksam zu verteidigen und die Partie auf Augenhöhe zu halten. Weitere Torchancen gab es längere Zeit nicht zu sehen. Einen Schuss von Tom Zimmerschied parierte Sauter. Nur eine Minute später tauchte der Dresdener Angreifer erneut vor dem SC-Strafraum auf, wurde bei seinem Antritt nicht konsequent genug gestört und traf mit einem halbhohen Schuss in die rechte Ecke zur Führung für die Gäste (28.).

Unmittelbar darauf schoss Lemmer nach einem zu kurzen Rückpass von Pascal Fallmann knapp am rechten Pfosten vorbei. Trotz des Rückstandes gestaltete der Sport-Club die Begegnung weiterhin weitgehend offen. Mit großem läuferischen Aufwand und vielen Positionswechseln verengten die Gastgeber wirkungsvoll die Räume und fanden auch immer wieder selber welche in der Hälfte der Gäste.

Belohnt wurde der couragierte Auftritt noch vor der Pause mit dem Ausgleich. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld nahm Sturm den abgewehrten Ball gekonnt mit der Brust an und traf mit dem anschließenden Schuss sehenswert ins rechte untere Eck (41.).

Mit Marco Wörner und Alexander Lungwitz für Ambros und Yilmaz startete der SC II in den zweiten Durchgang. Das sehr jung aufgestellte Team, das zunächst wieder vermehrt im Spiel gegen den Ball gefordert war, kam zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff zur nächsten guten Gelegenheit. Nach einer Flanke von Lungwitz ging die Direktabnahme von Sturm (55.) knapp rechts am Tor vorbei.

Ein weiterer Abschluss des Stürmers landete nach einer guten Stunde in den Armen von Torwart Kevin Broll. Zuvor hatte Fahrner auf der Gegenseite einen Schuss von Stefan Kutschke noch vor der Torlinie abgeblockt. Das Spiel blieb intensiv, der Sport-Club agierte gegen die Sachsen weiter mit großer Leidenschaft und auch spielerisch auf einem konstanten Level.

Die nächste Möglichkeit besaß der frühere Freiburger Luca Herrmann (77.) für Dresden, dessen Direktabnahme Sauter parierte. Gleiches galt zehn Minuten später bei einer Direktabnahme des eingewechselten Robin Meißner. In der Schlussphase erhöhten die Sachsen den Druck noch einmal enorm.

Der SC II stemmte sich jedoch mit bedingungslosem Einsatz gegen die Wucht der Sachsen und kam in der letztlich neunminütigen Nachspielzeit sogar noch zu guten Konterchancen. Ein Pass von Manzambi auf Wörner geriet aber zu ungenau (90.+4), ein Schuss des eingewechselten Jihan Lee ging am Tor vorbei, und einen Flachschuss von Manzambi (90.+6) lenke Broll noch zur Ecke.

Mit dem Heimpunkt gegen den Aufstiegsanwärter beträgt der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz jetzt fünf Spieltage vor dem Saisonende 14 Zähler. Am 34. Drittliga-Spieltag wartet in einer Woche erneut eine Sonntagspartie. Dann tritt der SC Freiburg II zur Auswärtsbegegnung beim SC Preußen Münster an (21. April, 16.30 Uhr).

Dirk Rohde

Foto: Stephan Eckenfels