Es ging um wichtige Punkte für die U23 des Sport-Club. Die Partie im Leuna-Chemie Stadion entschied auch darüber, ob der SC II neun Spieltage vor dem Saisonende den Abstand zum ersten Nichtabstiegsplatz weiter verkürzen kann.

Auf diesem stand vor der Partie mit zwölf Punkten mehr auf dem Konto der Hallesche FC – und dabei blieb es nach dem Remis auch, das sich der Sport-Club am Ende jedoch in Unterzahl und mit einem verdienten Ausgleich in allerletzter Sekunde erkämpfte.

  „In Summe können wir zufrieden sein, aber die Rote Karte, die für mich keine war, dreht das Spiel, finde ich“, sagte Thomas Stamm. „Wir waren in dieser Phase gut drin und mit Elf gegen Elf hätten wir vielleicht noch mehr als einen Punkt mitnehmen können. Trotzdem muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen, für ihre Art und Weise, da wo wir stehen, trotz der Rückschläge so zurückzukommen, das machen die wenigsten. Von daher freuen wir uns über den Punkt, ich finde, er war verdient. Wenn man so auftritt, kann man in der 3. Liga bestehen. Das wollen wir und dann schauen wir, was am Ende herauskommt“, so der SC-Trainer.

Nach dem Heimsieg gegen den VfB Lübeck fehlte in der Startelf diesmal Bruno Ogbus – und darüber hinaus im Kader Luca Marino, Yann Sturm und Johan Manzambi. Alle vier spielten am Vormittag für die U19 des Sport-Club, die mit einem 3:1-Sieg im Halbfinale beim FC Schalke 04 das Endspiel des DFB-Pokals der Junioren erreichte. Im SC-Tor stand zum zweiten Mal in dieser Saison Lukas Schneller, für Ogbus rückte Joel Bichsel in die Anfangsformation, die ansonsten identisch mit der aus der vergangenen Partie war.

Der SC II war von Beginn an gut im Spiel, das beide Mannschaften zunächst mit gebremster Risikobereitschaft eröffneten. Torchancen gab es in der Anfangsviertelstunde noch nicht, in der der Sport-Club aber einige viel versprechende Angriffskombinationen zeigte. Für den ersten gefährlichen Abschluss sorgte Julian Stark (15.), dessen Distanzschuss aus rund 35 Metern Torwart Philipp Schulze zur Ecke lenkte.

Bitter für den SC II war dann, dass die erste gefährliche Aktion der Gastgeber gleich die Führung für den Halleschen FC brachte. Nach einem zunächst abgeblockten Schuss versuchte es Besar Halimi (20.) aus spitzem Winkel erneut, Schneller wehrte noch ab, aber der Ball senkte sich hinter dem SC-Torwart ins Netz. Erfreulich war wiederum die Reaktion des Sport-Club, der nur drei Minuten später durch Maximilian Breunig (23.) ausglich. Nach einer Hereingabe von Pascal Fallmann spitzelte der Stürmer den Ball im zweiten Versuch in die lange Ecke.

Doch die Partie hielt ihren Tor-Rhythmus zunächst konstant aufrecht. Erneute drei Minuten später führte Halle zum zweiten Mal. Einen abgelegten Ball von Tarsis Bonga platzierte Dominic Baumann (26.) aus rund 24 Metern mit einem Heber über den weit vor dem Tor stehenden Schneller unter die Querlatte.

Trotz des erneuten Rückschlags gestaltete die U23 das Spiel weiterhin ausgeglichen und versuchte sich Chancen zum zweiten Ausgleichstreffer herauszuspielen. Bis zur Halbzeit blieb es aber bei der knappen Führung für Halle.

Nach dem Wiederanpfiff hatten die Gastgeber anfangs etwas mehr Ballbesitz. Wie im ersten Durchgang mangelte es auf beiden Seiten zunächst an Torchancen. Die erste leitete Lukas Ambros ein, dessen Flanke Mika Baur (58.) mit dem Hinterkopf erwischte, doch Schulze konnte abwehren. Der Sport-Club agierte jetzt wieder präsenter und mutiger. Weitere Ausgleichschancen ließen aber noch auf sich warten.

Patrick Lienhard und Alexander Lungwitz kamen neu in die Partie, in der der SC II den Druck zu erhöhen versuchte. Die Ballbesitzanteile und die Zweikampfstatistik hatten die Gäste inzwischen auf ihre Seite gezogen, doch der knappe Vorsprung der Hallenser hatte auch zu Beginn der Schlussviertelstunde weiterhin Bestand.

Für den nächsten Aufreger sorgte allerdings Schiedsrichter Mario Hildenbrand. Nachdem bei einer kurzen Rudelbildung ein Spieler der Gastgeber zu Boden gegangen war, zeigte er Julian Stark wegen eines vermeintlichen Ellenbogenschlags die Rote Karte (76.). Eine Fehlentscheidung von Hildenbrand, der eher HFC-Verteidiger Niklas Landgraf für seine Schauspieleinlage hätte verwarnen müssen.

Auch in Unterzahl versuchte der Sport-Club noch zu Ausgleichschancen zu kommen, in den Schlussminuten auch mit dem wieder genesenen Marco Wörner als frischem Angreifer. Und am Ende belohnte sich das Team für seinen hartnäckigen und beherzten Einsatz mit dem erneuten Ausgleichstor in der letzten Sekunde. Eine Hereingabe von Lungwitz köpfte Lienhard in der siebten Minute der Nachspielzeit in die lange Ecke. Unmittelbar danach beendete Hildenbrand die Partie.  

Auch in der 3. Liga folgt nun eine Länderspielpause. Zum nächsten Heimspiel erwartet der SC Freiburg II in zwei Wochen am Ostersamstag (30. März, 14 Uhr) den TSV 1860 München.

Dirk Rohde

Foto: Mario Hommes