Besonders lautstark war diesmal die Unterstützung für die U23 des Sport-Club bei der Auswärtspartie im Stadion Hohenstaufenstraße. Teile der Freiburger Fanszene boykottierten die Bundesligabegegnung der Profis bei RB Leipzig am selben Tag. Rund 400 Fans und waren stattdessen lieber zum Spiel des SC II nach Göppingen gereist.

„Ich glaube, solche Spiele sind das Schmerzhafte im Fußball. Gerade wenn man die erste Halbzeit sieht, dass wir Riesenchancen haben und zur Pause klar in Führung gehen müssen“, sagte Benedetto Muzzicato. „Wir haben die Jungs auch sensibilisierst, was in der zweiten Halbzeit passieren kann, wenn du so viele Chancen liegen lässt“, so der SC-Trainer. „Dass es dann ein Elfmeter ist, der dazu führt, dass man verliert, das ist im Fußball so.“

Gegenüber dem Heimsieg gegen Eintracht Trier startete der SC Freiburg II auf drei Positionen verändert. Anstelle von Bruno Ogbus spielte Drew Murray in der Dreierkette, im Mittelfeld begann Oscar Wiklöf für den diesmal fehlenden Gabriel Pellegrino, und im Angriff lief Alessio Besio anstelle von Mathias Fetsch auf, der zunächst auf der Bank saß.

Es war wieder eine extrem junge Elf, die Trainer Muzzicato aufgeboten hatte. Außer Fabian Rüdlin war kein Spieler älter als 21 Jahre. Ruben Müller leitete in den Anfangsminuten die ersten Gefahrenmomente ein. Nach einer ersten Hereingabe verfehlte Marco Wörner den Ball knapp. Kurz darauf klärten die Gastgeber die nächste Flanke. Auch Göppingen wurde erstmals über die rechte Seite Gefährlich. Mohamed Baroudi (11.) verfehlte mit seinem Schuss das Tor von Jaaso Jantunen knapp.

Insgesamt erarbeiteten sich beide Mannschaften aber zunächst nur wenige klare Chancen. Spielbestimmend war der Sport-Club, der aber erneut auf einen kompakt verteidigenden Gegner traf. Nach einer halben Stunde versuchte es Yann Sturm mit einem direkten Freistoß, der aber über die Querlatte ging. Ebenso der nächste Abschluss durch Müller (31.) nach einem Zuspiel von Wörner. Auf der Gegenseite prüfte kurz darauf Bastian Frölich Jantunen mit einem Schrägschuss.

Knapp verpasste schließlich Johan Manzambi (36.) das Führungstor. Sein Schuss aus dem Rückraum im Anschluss an einen Eckball landete hinter GSV-Torwart Matthias Layer an der Latte. Die nächste gute Chance besaß Sturm (40.), der den Ball beim Abschluss an Layer, aber auch knapp am Tor vorbeisetzte.

So verbuchte der SC II zur Pause Chancenvorteile und deutlich mehr Spielanteile. In Sachen Effektivität blieb für die zweite Halbzeit aber noch Luft nach oben. Rüdlin (49.) versuchte es nach dem Wiederanpfiff mit einem weiteren Freistoß, den Layer mit einer Faustabwehr parierte. Der Sport-Club entwickelte noch mehr spielerische Dominanz, zwingender vor dem Göppinger Tor trat das Team aber noch nicht auf. Per Freistoß konnte auch Besio (58.) Layer nicht überwinden.

Chancen für den Aufsteiger ließ der SC II nach der Pause kaum zu. Dann ertönte nach einer guten Stunde aber plötzlich ein Elfmeterpfiff gegen den Sport-Club. Im Duell mit Rüdlin und Bouebari war Oguzhan Kececi im Strafraum zu Boden gegangen. Schiedsrichter Vincent Schandry entschied auf Strafstoß, den Emmanuel McDonald (64.) zur Führung für den Aufsteiger verwandelte.

Auch mit mehreren personellen Wechseln versuchten die Gäste nach dem Rückstand, die Partie noch einmal in eine andere Richtung zu lenken. Ernsthafte Ausgleichschancen ließen aber auf sich warten. Nach einem Freistoß von Sturm köpfte Manzambi (80.) über die Latte.

Das Göppinger Tor war nach der Pause von gleich zwei großen Werbebannern mit dem Slogan „Das Runde muss ins Eckige“ flankiert. „Auf geht’s Freiburg, schieß ein Tor“, stimmte in der Schlussphase auch der SC-Fanblock lautstark an. Es blieb jedoch dabei, dass der SC II nicht mehr zu klaren Möglichkeiten kam und der mit 29 erzielten Toren bisher drittbeste Angriff der Liga die Partie in Göppingen ohne erfolgreichen Abschluss beendete. 

„Die letzte Überzeugung im letzten Drittel ist das, was uns gerade auswärts etwas schwer fällt“, erklärte Coach Muzzicato. „Aber von der Intensität und von der Idee her war es trotzdem ein richtig gutes Auswärtsspiel der Mannschaft.“

Nach der vierten Saisonniederlage steht die U23 mit weiterhin 24 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz. In einer Woche, am Samstag, den 2. November, erwartet der SC Freiburg II den letztjährigen Vizemeister der Regionalliga Südwest, die Stuttgarter Kickers zum Heimspiel. Anpfiff im Dreisamstadion ist um 14 Uhr.

 Dirk Rohde

Foto: SC Freiburg