Der SC Freiburg II hat am zwölften Spieltag der Regionalliga Südwest beim FC-Astoria Walldorf mit 0:2 (0:1) verloren. Bei der ersten Auswärtsniederlage der Saison konnten die Gäste auch nicht davon profitieren, dass sie lange Zeit in Überzahl spielten.
Die sechste Auswärtspartie der Saison führte die U23 des Sport-Club nach Nordbaden. Drei Siege und zwei Unentschieden hatte das Team bislang mit nach Hause gebracht. Im Walldorfer Dietmar-Hopp-Sportpark riss die bislang makellose Bilanz auf fremden Plätzen, obwohl die Gastgeber kurz vor der Pause nach einer Roten Karte in Unterzahl gerieten.
„In den ersten 15, 20 Minuten waren wir überhaupt nicht im Spiel drin. Und wie es sich als guter Gast gehört, schenken wir da auch das 0:1 her“, sagte Benedetto Muzzicato. „Danach haben die Jungs eine Reaktion gezeigt, aber Walldorf hat es sehr kompakt gemacht. Dann denken manche vielleicht, dass es leichter wird, wenn der Gegner in Unterzahl ist und du so in die Halbzeit gehst“, so der SC-Trainer. „Wir kommen dann auch richtig gut raus, haben Chancen, aber wir waren das ganze Spiel über im letzten Drittel nicht zwingend genug. Trotzdem war es auch keine schlechte Leistung gegen einen richtig guten und sehr effektiven Gegner.“
Das SC-Tor hütete diesmal wieder Jaaso Jantunen. Von den fünf U23-Spielern, die am Freitag im Testspiel der Profis gegen den 1. FC Kaiserslautern im Einsatz waren, standen mit Ruben Müller und Marco Wörner zwei im Kader und in der Startelf. Diese war nach dem Heimsieg gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz auf insgesamt sechs Positionen verändert. So begannen in Walldorf neben Jantunen und Müller wieder Junior Atemkeng, Noah Wagner, Patrick Lienhard und Leon Catak, der zum zweiten Mal in dieser Saison von Beginn an auflief.
Der Sport-Club begann im Dietmar-Hopp-Sportpark offensiv und druckvoll. Auch die Spielkontrolle lag früh bei den Gästen, die aber noch zu keinen Möglichkeiten kamen. Letzteres galt anfangs auch für die Nordbadener, die dafür ihre erste Chance zur frühen Führung nutzen. Nach einem schnellen Gegenzug über die rechte Seite bekam die SC-Defensive auch im eigenen Strafraum keinen Zugriff auf den Gegner und Felix Kendel, dessen Querpass der am langen Pfosten eingelaufene Marco Rienhardt (9.) einschoss.
Ein Gegentreffer, der zunächst Wirkung zeigte, denn anschließend waren die Nordbadener besser im Spiel. Der SC II versuchte, sich erste Möglichkeiten herauszuspielen und kam zu einer Doppelchance. Einen Schuss von Catak (23.) lenkte Torwart Jerik von der Felsen zur Ecke. Nach dieser strich ein Kopfball von Wagner über die Latte. Kurz darauf klärte von der Felsen auch gegen Ruben Müller zur Ecke.
Der SC II hatte jetzt zurück in seinen Rhythmus gefunden und drängte auf Ausgleichschancen. Gleichzeitig ließen die Gäste nicht viel zu. Dennoch blieb Walldorf bei Kontern gefährlich. Bei einem weiteren war Jantunen rechtzeitig vor Kendel zur Stelle (37.). Auf der Gegenseite verfehlte Ruben Müller per Kopf das Tor.
Fünf Minuten vor der Pause gerieten die Gastgeber in Unterzahl: Maximilian Philipp Waack (41.) sah nach einem harten Einsteigen gegen Patrick Lienhard die Rote Karte. Der SC II erhöhte noch einmal den Druck, es blieb vor dem Seitenwechsel aber beim knappen Rückstand.
In der zweiten Halbzeit begann der Sport-Club mit Mathias Fetsch anstelle von Franci Bouebari und nun deutlich mehr Spielanteilen als die Gastgeber. Wagner war in die Dreierkette gerückt, Wiklöf ins zentrale Mittelfeld. Bis zur ersten Chance dauerte es allerdings. Wieder war es Torwart von der Felsen, der zunächst einen Schuss von Fetsch (59.) parierte und anschließend auch gegen Catak abwehrte.
Der SC II hielt den Druck aufrecht, jetzt auch mit dem eingewechselten Alessio Besio. Der FCA Walldorf hielt kompakt und mit viel Einsatz dagegen und machte es den Gästen schwer, trotz Überzahl zu weiteren Chancen zu kommen. Stattdessen starteten die Gastgeber schließlich einen weiteren schnellen Konter, der mit dem zweiten Treffer für die Nordbadener endete. Wieder spielte Kendel den entscheidenden Pass in den SC-Strafraum, den diesmal Jonas Arcalean (70.) mit einem Schuss in die lange Ecke abschloss.
„Das war ein sehr guter Konter, der dann auch wehtut in der Phase des Spiels“, so Benedetto Muzzicato. „Aber danach war die Luft dann raus, es war schwierig zurückzukommen.“ Der Sport-Club spielte auch in der Schlussphase weiter Richtung Walldorfer. Chancen, um noch einmal heranzukommen, ergaben sich aber kaum. Zum einen, weil die Gastgeber weiterhin tief und engmaschig verteidigten und auch, weil die Freiburger Angriffskombinationen insgesamt nicht zwingend genug gerieten.
„Es war ein Lernspiel für diese junge Mannschaft und so nehmen wir das an“, erklärte der SC-Coach. Am kommenden Wochenende bestreitet der SC Freiburg II sein drittes Flutlicht-Heimspiel in Folge. Zur Partie des 13. Spieltags ist am Freitag, den 18. Oktober um 19 Uhr der Aufsteiger SV Eintracht Trier im Dreisamstadion zu Gast.
Dirk Rohde
Foto: SC Freiburg
Astoria Walldorf: von der Felsen – Goß, Müller, Hauk, Grimmer – Lässig, Boziaris (46. Erbe), Waack, Arcalean (90. Sirianni), Kendel (73. Tchadjei) – Rienhardt (60. Redekop) | |
Trainer: Matthias Born | |
Bank: Schragl (Tor), Egel, Jahn, Bicki, Hauser | |
SC Freiburg II: Jantunen – Atemkeng, Rüdlin, Bouebari (46. Fetsch) – R. Müller, N. Wagner (85. Founes), Lienhard (74. Marino), Tober – Wörner, Catak (62. Besio), Wiklöf (74. Knappe) | |
Trainer: Benedetto Muzzicato | |
Bank: Sauter (Tor), Murray, Ketterer | |
Tore: 1:0 Rienhardt (9.), 2:0 Arcalean (70.) | |
Gelbe Karten: Boziaris, Trainer Born, Rienhardt – Bouebari, N. Wagner, Tober, Atemkeng | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: Waack (41.) | |
Schiedsrichter: Maximilian Lotz (Marburg) | |
Zuschauer/innen: 488 |