Der SC Freiburg II hat sich am 31. Spieltag der 3. Liga 0:0 vom 1. FC Kaiserslautern getrennt. Vor 9.000 Fans im Dreisamstadion blieb die U23 auch im neunten Spiel in Folge ungeschlagen.
Das Gastspiel des 1. FC Kaiserslautern war mit einer kleinen Pfälzer Völkerwanderung verbunden. Insgesamt 5.000 Anhängerinnen und Anhänger begleiteten den Tabellenzweiten, die sich im Dreisamstadion auf den voll besetzten Gästeblock und die halbe Osttribüne verteilten. Zusammen mit den SC-Fans sorgten sie für einen neuen Saisonrekord: 9.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das 16. Drittliga-Heimspiel der U23 in dieser Spielzeit.
Am Ende war es auch die neunte Begegnung nacheinander, in der der Aufsteiger ungeschlagen blieb und das vierte Spiel in Folge ohne Gegentor für die Mannschaft des Trainerteams um Thomas Stamm. Mit jetzt 43 Punkten verteidigte der SC II auch mit einem Spiel weniger den neunten Tabellenplatz.
„In der ersten Halbzeit waren wir gerade mit Ball klar spielbestimmend und hatten immer Lösungen gegen das Pressing von Kaiserslautern“, sagte Thomas Stamm. „Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt, um in Führung zu gehen. Aber es war auch klar, dass ein Gegner mit dieser Qualität Möglichkeiten hat, noch mal nachzulegen", so der SC-Trainer. "Dementsprechend hatte Lautern in der zweiten Halbzeit ein paar Ballbesitzphasen mehr. Wir haben aber leidenschaftlich verteidigt und freuen uns über einen wirklich verdienten Punkt und darüber, dass wir auch unseren vielen Fans, die da waren, wieder ein richtig gutes Heimspiel zeigen konnten.“
Die U23, die nach der abgesagten Partie beim Halleschen FC am vergangenen Spieltag eine Woche länger als gewohnt pausiert hatte, begann gegenüber dem letzten Heimspiel gegen den FSV Zwickau mit drei personellen Veränderungen. Sandrino Braun-Schumacher, Lars Kehl und Jihan Lee rückten neu in die Startelf.
Dort fehlten diesmal Vincent Vermeij und Yannik Engehardt, die mit den Bundesligaprofis zur Auswärtspartie bei Greuther Fürth gereist waren. Vermeij gab dort in den Schlussminuten sogar sein Bundesligadebüt. Nicht zur Verfügung standen aufgrund von Corona-Infektionen außerdem Emilio Kehrer, Daniels Ontuzans, Alexander Bazdrigiannis und Jacob Engel. Angesichts der besonderen Umstände saßen mit Gabriel Pellegrino, Amney Moutassime und Philip Fahrner auch drei U19-Spieler auf der Bank. Und mit Mika Baur zählte ein weiterer erneut zur Anfangsformation.
Der Sport-Club versuchte die Pfälzer in der Anfangsphase möglichst weit vom eigenen Tor wegzuhalten. Auf der anderen Seite suchten die Gastgeber mit selbstbewusstem Kombinationsspiel nach vorne Wege durch die robuste Verteidigung von Kaiserslautern, das die beste Defensive der Liga stellt. Braun-Schumacher und Lars Kehl versuchten es mit ersten Abschlüssen. Den bis dahin gefährlichsten Versuch ließ Julius Tauriainen (13.) folgen, der aus 18 Metern nur knapp am Tor vorbei schoss. Der Finne besaß auch die nächste Chance, als er auf Vorlage von Baur per Kopf das Tor verfehlte (22.).
Die Gäste waren bis dahin nur zu zwei Torschüssen durch Mike Wunderlich (2.) und Kenny Redondo (17.) gekommen. Der SC II zeigte einmal mehr einen mutigen Auftritt und erarbeitete sich deutlich mehr Spielanteile. In puncto Torchancen tat sich bis zur Halbzeitpause jedoch auf beiden Seiten nicht mehr viel. Der Sport-Club spielte weiter diszipliniert und strukturiert, verteidigte in gleicher Manier und ließ keine klaren Möglichkeiten für den Gegner zu.
Auch den letzten Torschuss im ersten Durchgang präsentierten die Gastgeber. FCK-Torwart Matheo Raab parierte jedoch gegen Baur (45.). In der zweiten Halbzeit versuchten beide Mannschaften zunächst weiterhin mit Fernschüssen ihr Glück. Kehl verfehlte aus rund 30 Metern aber ebenso wie der neu gekommene Kaiserslauterer Hikmet Ciftci (51.). Der eingewechselte Daniel Hanslik scheiterte nach einer knappen Stunde an SC-Torwart Noah Atubolu.
Die Partie war inzwischen lebendiger und temporeicher als vor der Pause, auch weil die Gäste den Druck erhöhten. Nachdem Kehl noch einmal mit einem Schuss an Keeper Raab gescheitert war, kamen auch beim Sport-Club mit Philip Fahrner und Amney Moutassime die ersten frischen Kräfte. Moutassime gab sein Drittligadebüt.
Die Partie blieb umkämpft, wurde punktuell auch hitzig. Kaiserslautern agierte nun wesentlich entschlossener, der SC II war vornehmlich mit Defensivarbeit beschäftigt. Und die erledigten die Gastgeber wie schon in den vergangenen Begegnungen konsequent, leidenschaftlich und bis zum Ende so erfolgreich, dass neben dem neunten ungeschlagenen Spiel in Folge zum vierten Mal nacheinander die Null stand.
Zu klaren Chancen kamen die Pfälzer nicht mehr. Ein Schuss von René Klingenburg (80.) wurde geblockt, einen weiteren von Marlon Ritter lenkte Atubolu über die Querlatte. In der Schlussphase bot sich Claudio Kammerknecht nach einem Kopfball von Moutassime noch eine Möglichkeit, doch der SC-Verteidiger kam einen Schritt zu spät. Die letzte Gelegenheit zum Siegtreffer besaß in der Nachspielzeit Enzo Leopold mit einem Freistoß.
Am kommenden Wochenende folgt auch in der 3. Liga eine Länderspielpause. Zur nächsten Auswärtspartie tritt der SC Freiburg II deshalb erst in zwei Wochen am Samstag, den 2. April (14 Uhr) beim SC Verl an.
Dirk Rohde
Foto: Achim Keller
SC Freiburg II: Atubolu – Kammerknecht, Braun-Schumacher, Schmidt (73. Makengo) – Treu, Kammerbauer (83. Barbosa), Tauriainen, Risch – Baur (65. Fahrner), Kehl (65. Moutassime), Lee (73. Leopold) | |
Trainer: Thomas Stamm | |
1. FC Kaiserslautern: Raab – Tomiak, K. Kraus, Winkler – Hercher (85. Schad), Ritter, Zuck – Götze (46. Ciftci), Wunderlich (77. Klingenburg) – Redondo (46. Hanslik), Boyd (77. Kiprit) | |
Trainer: Marco Antwerpen | |
Tore: - | |
Gelbe Karten: Baur, Kammerbauer, Tauriainen, Leopold – Hercher, Tomiak, Zuck | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger (St. Wolfgang) | |
Zuschauer: 9.000 |