Der SC Freiburg II hat sich am elften Spieltag der 3. Liga 1:1 (0:1) vom Halleschen FC getrennt. Den Rückstand durch Michael Eberwein (14.) glich Kiliann Sildillia (83.) aus.
Freundlich und sonnig präsentierte sich in Freiburg der erste Oktoberspieltag. Und auf der Pressetribüne im Dreisamstadion tauschten die Journalisten aus Halle vor dem Anpfiff noch ein paar freundliche Erinnerungen an Ivica Banovic aus. Zwei Jahre hatte der frühere SC-Profi von 2014 bis 2016 für den HFC gespielt, bevor der Kroate in den letzten drei Spielzeiten seiner aktiven Karriere dann noch einmal für die U23 des Sport-Club am Ball war.
Zwei Jahre nach seinem Abschied schaffte die Zweite Mannschaft des Sport-Club erstmals den Aufstieg in die 3. Liga, wo zum sechsten Heimspiel der laufenden Saison mit dem Halleschen FC ein Klub zu Gast war, der bereits seine zehnte Drittligasaison in Folge absolviert. Am Ende teilten sich der Liga-Newcomer und die Gäste aus Sachsen-Anhalt die Punkte.
"Mit der Art und Weise war ich war ich sehr zufrieden, ebenso mit der Leistung der Mannschaft", sagte SC-Trainer Thomas Stamm. "Trotzdem fühlt es sich so an, dass es am Ende zwei Punkte zu wenig sind. Aber in der zweiten Halbzeit haben uns ein Stück mehr Durchschlagskraft und eine bessere Chacenauswertung für den Sieg gefehlt."
Nach dem 0:0 beim FSV Zwickau gab es zwei Wechsel in der Freiburger Startelf. Für Sascha Risch und Vincent Vermeij begannen Noah Weißhaupt und Julius Tauriainen. Außer Weißhaupt kamen aus dem Profikader außerdem wieder Torwart Noah Atubolu, Verteidiger Kiliann Sildillia und Angreifer Nishan Burkart zum Einsatz. Die Gäste tauschten nach dem 3:2-Derbysieg gegen Spitzenreiter Magdeburg einmal. Julian Guttau ersetzte Julian Derstroff.
Thomas Stamm hatte im Vorfeld die Spielstärke der Gäste hervorgehoben. Tatsächlich präsentierten sich die Hallenser von Beginn an mit einer guten Spielanlage, aber auch der SC II vermochte diesbezüglich mitzuhalten.
Jan Shcherbakovski (8.) stellte Atubolu aus der Distanz vor eine erste leicht lösbare Aufgabe. Ärgerlich war es auch angesichts des bis dahin ausgeglichenen Spiels, dass dem Halleschen FC nach einer knappen Viertelstunde durch eine Standardsituation die Führung gelang. Wie im letzten Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig war es ein Eckball, der zum Rückstand führte. Die Hereingabe von Marcel Titsch-Rivero köpfte der am Fünfmeterraum postierte Michael Eberwein (14.) in die lange Ecke.
Fünf Minuten später kam Weißhaupt zu einer ersten guten Ausgleichschance. Sein Schuss ging jedoch knapp am langen Pfosten vorbei. In der Folge erspielte sich der Sport-Club zunehmend mehr Ballbesitz – und weitere Chancen. Eine Flanke von Barbosa verpasste Yannik Engelhardt (29.) um Zentimeter. Unmittelbar darauf parierte Torwart Tim Schreiber einen Schuss von Barbosa per Fußbabwehr.
Auch in der Schlussphase der ersten Halbzeit blieb der SC II druckvoll. Nachdem Schreiber einen Freistoß von Weißhaupt (35.) zur Ecke gelenkt und Burkart einen abgefälschten Barbosa-Schuss knapp verpasst hatte, blieb es zur Pause aber beim knappen Rückstand.
Die Gastgeber starteten auch in den zweiten Durchgang druckvoll. Dem für Burkart ins Spiel gekommenen Vincent Vermeij (49.) bot sich die nächste Ausgleichsmöglichkeit. Nach einer Flanke von Kehrer parierte Keeper Schreiber den Kopfball des SC-Stürmers aber mit einem weiteren starken Reflex. Wenig später verpasste der Niederländer den nächsten Flankenball knapp.
Die Gäste konzentrierten sich vornehmlich auf die Sicherung ihrer Führung und lauerten ansonsten auf Kontergelegenheiten, von denen sich allerdings nur noch wenige ergaben. Denn der SC II bestimmte das Geschehen immer deutlicher. Nach einer Stunde scheiterte Kehrer mit einem Freistoß an Schreiber. Die Führung der Gäste war längst äußerst schmeichelhaft, die Gastgeber agierten bei der Chanenverwertung aber nach wie vor unglücklich.
Vermeij (64.) verpasste das Tor ein weiteres Mal per Kopf. Eine Direktabnahme von Robert Wagner (67.) landete in den Armen von Schreiber, und nach einer Ecke war es Sandrino Braun-Schumacher (76.), der aus kurzer Distanz die Lattenoberkante traf.
Am Ende klappte es aber doch noch mit dem verdienten Lohn in Form von zumindest einem Heimpunkt. Auch der Sport-Club profitierte dabei von einer Standardsituation. Einen Eckball von Tauriainen wuchtete Kiliann Sildillia (83.) per Kopf zum hochverdienten Ausgleich ins Netz..
In den Schlussminuten, in denen bei den Gästen Niklas Kreuzer (90.) noch die Gelb-Rote Karte sah, versuchte der SC II weiterhin mit allem Elan, das Spiel noch ganz zu seinen Gunsten zu drehen. Der nach längerer Verletzungspause erstmals wieder eingewechselte Enzo Leopold scheiterte in der Nachspielzeit jedoch ein letztes Mal an Schreiber.
"Beim Gegentor haben wir nicht gut verteidigt, was ärgerlich war, da wir aus dem Spiel heraus nur wenig zugelassen haben", so Thomas Stamm. "In der zweiten Halbzeit waren Passqualität, Passrhythmus und unsere Verlagerungen besser, auch wenn es nicht zu mehr als einem Punkt gereicht hat. Es bleibt ein Prozess, der uns weiter begleiten wird."
Am kommenden Wochenende ruht der Punktspielbetrieb in der 3. Liga aufgrund der Länderspielpause. Zum nächsten Auswärtsspiel tritt der SC Freiburg II, der jetzt mit 13 Punkten auf dem 15. Tabellenplatz steht, am Samstag, den 16. Oktober (14 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern an.
Dirk Rohde
Foto: Achim Keller
SC Freiburg II: Atubolu – Sildillia, Braun-Schumacher, Rosenfelder – Barbosa, (74. Leopold), Engelhardt, Wagner, Tauriainen – Burkart (46. Vermeij), Kehrer (64. Ontuzans), Weißhaupt
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Trainer: Thomas Stamm | |
Hallescher FC: Schreiber – Kreuzer, Nietfeld, Kastenhofer, Sternberg – Landgraf, Titsch-Rivero (65. Samson) – Shcherbakovski (86. Löder), Eberwein, Guttau (65. Badjie) – Boyd (90.+3 Halangk) | |
Trainer: Florian Schnorrenberg | |
Tore: 0:1 Eberwein (14.), 1:1 Sildillia (83.) | |
Gelbe Karten: Sildillia – Nietfeld, Titsch-Rivero | |
Gelb-Rote Karten: – Kreuzer (90.) | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Christian Ballweg (Mannheim)
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Zuschauer: 1.275 |