Der SC Freiburg II musste sich am dritten Spieltag der 3. Liga erstmals geschlagen geben. Das Aufsteiger-Duell gegen Borussia Dortmund II endete vor diesmal 5.300 Fans im Dreisamstadion mit einer 2:5 (2:3)-Niederlage.
Neue Zuschauerrekorde unter den Bedingungen der Corona-Pandemie stellt in Freiburg derzeit die U23 des SC Freiburg auf. Nachdem zum Saisonstart vor drei Wochen 4.000 Fans ins Dreisamstadion gekommen waren, konnte der Sport-Club zum zweiten Heimspiel gegen Borussia Dortmund II sogar 5.300 Zuschauerinnen und Zuschauer begrüßen.
Mit Torwart Noah Atubolu, Kiliann Sildillia, Kimberly Ezekwem, Kevin Schade standen gegen den Mitaufsteiger aus Dortmund diesmal vier Spieler aus der letztjährigen Aufstiegself in der Anfangsformation. Alle waren vor dieser Saison in den Profikader befördert worden. Aus diesem war außerdem Keven Schlotterbeck dabei, der nach seiner Olympia-Teilnahme Spielpraxis sammelte.
In einer von Beginn an temporeichen Partie begann der Sport-Club mutig. Emilio Kehrer (7.) besaß mit einem Fallrückzieher die erster Möglichkeit. Fünf Minuten später durften die SC-Fans an einem sonnig warmen Freitagabend das erste Freiburger Drittligator bejubeln. Schade (12.) spielte sich in den Dortmunder Strafraum durch und bugsierte den Ball anschließend an Torwart Luca Unbehaun vorbei ins Netz.
Es war der erste von drei Treffern im Zwei-Minuten-Takt. Die beiden nächsten erzielten allerdings die Gäste. Nach einer schnellen Kombination durch die Freiburger traf Marco Pasalic (14.) zunächst zum Ausgleich in die lange Ecke. Wiederum nur wenig später gelang dann Timo Bornemann (16.) die Führung für den BVB II. Nach einem Zuspiel von Pasalic ließ der Stürmer Atubolu mit einem platzierten Schuss ins linke Eck erneut keine Abwehrchance.
„Wir waren am Anfang die bessere Mannschaft, das Spiel hätte auch anders laufen können. Danach haben wir sehr einfache Tore bekommen“, sagte SC-Trainer Thomas Stamm. „Da müssen wir besser verteidigen. Nach dem 1:3 sind wir aber nochmal zurückgekommen. In der zweiten Halbzeit hat dann vielleicht die Durchschlagskraft gefehlt, die wir in der ersten Halbzeit noch hatten."
Die schnellen und spielstarken Westfalen blieben dafür abschlussstark und effizient. Nach einer nicht konsequent geklärten Ecke von der rechten Seite kam der Ball am gegenüberliegenden Strafraumeck zu Richmond Tachie (22.), der mit einem kunstvollen Schlenzer in den langen Winkel zum dritten Mal für Dortmund traf – und zunächst sicher auch für ein wenig Ernüchterung auf den Rängen sorgte.
Auf dem Platz hielt das junge SC-Team dafür unbeeindruckt weiter dagegen. Ein Freistoß von Patrick Kammerbauer (33.) ging zwar über das Tor. Dafür gelang Kevin Schade (34.) unmittelbar darauf der Anschluss. Mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze aus traf der Angreifer in die linke Ecke und zum zweiten Mal in dieser Partie. Obwohl die Gäste immer wieder gefährliche Vorstöße initiierten, versuchte der SC II weiter, selbst mit dem Ball zu agieren und zu Ausgleichschancen zu kommen. Die beste vor dem Pausenpfiff besaß Sildillia, der eine Freistoßflanke von Ezekwem knapp verfehlte.
Langeweile dürfte in der Halbzeit im Dreisamstadion niemand verspürt haben. Eher wohl gespannte Erwartung, wie das Torspektakel weitergehen und ob die gastgebende U23 am Ende auch im dritten Saisonspiel punkten würde. Das dies nicht so war, lag auch an der Spielentwicklung in der zweiten Halbzeit.
"Zunächst war das Spiel nochmal offen", so Thomas Stamm. "Wir haben versucht auf das dritte Tor zu gehen." Der SC II hatte deutlich mehr Ballbesitz und hätte sich nach einer knappen Stunde beinahe mit dem Ausgleich belohnt. Nach einer Ecke ging der Kopfball von Schade (58.) aber knapp am Pfosten vorbei. Praktisch im Gegenzug baute der BVB II seinen Vorsprung nach einem Konter wieder aus. Berkan Taz (59.) traf mit einem platzierten Rechtsschuss unter die Querlatte.
Auch wenn der SC II alles versuchte um erneut heranzukommen – ein Schlenzer von Emilio Kehrer (80.) flog knapp am langen Eck vorbei – reichte es nicht mehr für Zählbares. Nach einem letzten Konter in der Nachspielzeit erhöhte Cebrail Makreckis (90.+5) stattdessen noch einmal für die Westfalen, die das Aufsteiger-Duell der U23-Teams damit klar für sich entschieden.
"Dortmund hat verdient gewonnen, aber vielleicht ewas zu hoch. Wir haben vieles nicht gut verteidigt, deshalb ist das Ergebnis am Ende brutal", konstatierte Stamm. "In den ersten beiden Spielen haben wir nicht so viel verkehrt gemacht gegen den Ball. Daran werden wir alle zusammen sicher noch arbeiten."
Sein Kollege Enrico Maaßen freute sich über den zweiten Saisonsieg. "Kompliment aber auch an die Freiburger. Ich denke, es war ein richtig gutes Fußballspiel von beiden Mannschaften", so der BVB-Coach.
Zur nächsten Auswärtsbegegnung ist der SC Freiburg II am vierten Spieltag (Sonntag, 22. August, 15 Uhr) an der Isar zu Gast und tritt bei Türkgücü München an.
Dirk Rohde
Foto: Achim Keller
SC Freiburg II: Autbolu – Sildillia, K. Schlotterbeck, Schmidt (77. Kehl) – Treu, Wagner, Engelhardt (46. Furrer), Ezekwem (60. Engel) – Kammerbauer (68. Flum), Schade (68. Assibey-Mensah), Kehrer
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Trainer: Thomas Stamm | |
Borussia Dortmund II: Unbehaun – Maloney, Pfanne, Finnsson – Pasalic (63. Makreckis), Raschl, Pherai, Pohlmann (64. Bah-Traore) – Tachie, Bornemann (58. Tattermusch), Taz (86. Kamara) | |
Trainer: Enrico Maaßen | |
Tore: 1:0 Schade (12.), 1:1Pasalic (14.), 1:2 Bornemann (16.), 1:3 Tachie (22.), 2:3 Schade (34.), 2:4 Taz (59.), 2:5 Makreckis (90.+5) | |
Gelbe Karten: Engelhardt, Kehrer, Kehl, K. Schlotterbeck – Pohlmann | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger (St. Wolfgang) | |
Zuschauer: 5.300 |