Der SC Freiburg II hat sich mit einem 1:1 (0:1) bei Borussia Dortmund II den ersten Punkt nach der Winterpause erkämpft. Für den Sport-Club traf Enzo Leopold (54.) per Elfmeter.
Genau eine Woche war es her, dass im Dortmunder Signal Iduna Park die Bundesligapartie zwischen dem BVB und dem Sport-Club stattgefunden hatte. Gleich nebenan, im Stadion Rote Erde, trafen am 22. Spieltag der 3. Liga ebenfalls zum Freitagabendspiel die U23-Teams von Borussia Dortmund und des SC Freiburg aufeinander.
Das erste Saisonduell der beiden Aufsteiger hatten im vergangenen August noch 5.300 Fans im Dreisamstadion verfolgen dürfen, diesmal fanden unter den aktuellen Corona-Rahmenbedingungen nur 750 Zuschauerinnen und Zuschauer Einlass. Der SC II musste damals mit einem 2:5 am dritten Spieltag die erste Saisonniederlage hinnehmen. Beim zweiten Aufeinandertreffen gestaltete die U23 die Partie wesentlich ausgeglichener und erkämpfte sich einen verdienten Auswärtspunkt.
„Die Platzverhältnisse waren hier nicht so, wie wir sie für unsere Art Fußball zu spielen brauchen. „Wir sind nicht so gut reingekommen und haben uns dann während des Spiels dafür entschieden, mehr mit langen Bällen zu spielen“, sagte SC-Trainer Thomas Stamm. „Ab da wurde es besser und es gehört zum Entwicklungsprozess der Mannschaft dazu, sich den Gegebenheiten anpassen zu können. Das haben die Jungs gut gemacht.“
Der Sport-Club begann gegenüber der 2:3-Niederlage gegen den 1. FC Magdeburg am vergangenen Samstag mit zwei Veränderungen in der Startelf. Im Tor stand diesmal wieder Noah Atubolu. Für den Drittligadebütanten und –torschützen vom vergangenen Spieltag, Mika Baur, der zunächst auf der Bank saß, rückte Patrick Kammerbauer in die Anfangsformation.
Mit einem Schnitt von 20,5 Jahren war das SC-Team am vergangenen Wochenende die jüngste Startelf aller Teams in der aktuellen Drittligasaison gewesen. Die Formation im nasskalten Dortmund war freilich nur unwesentlich älter.
Ähnlich verhielt es sich bei den Gastgebern, die nach einer kurzen Abtastphase früh einen Freiburger Fehler zur Führung nutzten. Ein Pass von Verteidiger Kenneth Schmidt landete statt bei einem Mitspieler beim Dortmunder Christian Viet. Nach dessen Querpass und einer kurzen Drehung traf Steffen Tigges (5.) aus zehn Metern für den BVB II.
Trotz des frühen Rückstands versuchte sich der Sport-Club zurück ins Spiel zu kämpfen. Nach einem Freistoß von Enzo Leopold klärte Soumaila Coulibaly noch vor Yannik Engelhardt zur Ecke (13.). Zunächst blieben weitere Gefahrenmomente auf beiden Seiten aber rar. Tigges (22.) wurde bei einem weiteren Abschluss noch entscheidend gestört. Einen Schuss von Ole Pohlmann parierte Atubolu (26.).
Auf einem tiefen Platz lieferten sich beide Mannschaften ein intensives, temporeiches Duell, liefen früh an und versuchten, trotz des Untergrunds mit spielerischen Mitteln zu agieren. Der SC II erarbeitete sich dabei zunehmend mehr Ballbesitz. Vor dem Dortmunder Tor traten die Gäste bis zur Pause aber noch zu wenig zwingend auf.
Im zweiten Durchgang kam dafür der Sport-Club zur ersten Möglichkeit. Nach einer Flanke von Philipp Treu geriet der Kopfball von Nishan Burkart aber zu unplatziert, der Nachschuss von Kimberly Ezekwem wurde geblockt (51.). Trotzdem drängte der SC II weiter und belohnte sich wenig später mit dem Ausgleich. Nach einem Foul von Coulibaly an Robert Wagner im Fünfmeterraum entschied Referee Patrick Alt auf Strafstoß. Leopold (54.) trat an und verwandelte sicher in die linke obere Ecke.
Mit einem Dreifachwechsel versuchte der Dortmunder Trainer Enrico Maaßen nach einer Stunde frische Akzente zu setzten. Der Sport-Club blieb jedoch gut in der Partie, spielte weiter mutig und nach vorne. Defensiv ließen die Gäste gleichzeitig wenig zu.
Ähnlich wie in der ersten Halbzeit bot auch die zweite Hälfte einen engagierten und engen Schlagabtausch, bei dem klare Torchancen selten blieben. Der weiterhin couragiert auftretende SC II bestimmte auch die Schlussphase, investierte mehr als die Gastgeber und kam durch einen Schuss von Baur (87.) zur nächsten Gelegenheit.
Den letzten Abschluss der Partie präsentierte in der Nachspielzeit Wagner (90.+3) für den Sport-Club. Die Gastgeber waren kurz zuvor nach einer Roten Karte für Verteidiger Lennard Maloney noch in Unterzahl geraten.
„Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit die Zweikämpfe besser angenommen und sind besser ins Gegenpressing gekommen als Dortmund“, sagte Thomas Stamm. „Wir waren dem 2:1 sogar näher, aber wir nehmen den Punkt gerne mit.“ Zumal es nicht nur ein hochverdienter, sondern auch der erste Zähler nach zuvor drei Niederlagen war.
Die erste Auswärtsbegegnung im neuen Jahr war zugleich der Auftakt einer Englischen Woche in der 3. Liga. Zum nächsten Heimspiel erwartet der SC Freiburg II deshalb bereits am kommenden Dienstag, dem 25. Januar (19 Uhr) im Dreisamstadion Türkgücü München.
Dirk Rohde
Foto: Till Henning Andersen
Borussia Dortmund II: Drljaca – Maloney, Pfanne, Coulibaly (59. Finnsson) – Viet (59. Bah-Traoré), Raschl (59. Kamara), Papadopoulos, Pohlmann (76. Fink) – Pherai – Tigges, Taz (68. Njinmah) | |
Trainer: Enrico Maaßen | |
SC Freiburg II: Atubolu – Treu, Kammerknecht, Schmidt, Ezekwem – Leopold (90.+4 Braun-Schumacher), Engelhardt, Wagner – Kammerbauer (77. Baur), Burkart (66. Kehl), Ontuzans (77. Risch) | |
Trainer: Thomas Stamm | |
Tore: 1:0 Tigges (5.), 1:1 Leopold (54., FE) | |
Gelbe Karten: – Kammerknecht, Engelhardt, Wagner, Trainer Stamm | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: Maloney (90.+1) | |
Schiedsrichter: Patrick Alt (Illingen) | |
Zuschauer: 635 |