In sonnigen Herbstfarben leuchtete der Schwarzwald jenseits des Dreisamstadions beim siebten Heimspiel in dieser Drittliga-Premierensaison. Trotzdem waren am frühen Nachmittag auch schon die Flutlichtstrahler zugeschaltet, um das Spielfeld auszuleuchten – und nach dem Schlusspfiff ebenso jede Menge freudiger Gesichter bei der U23 des SC, die sich mit leidenschaftlichem Einsatz bis zum Schluss den vierten Sieg in dieser Spielzeit erkämpft hatte.

"Wir hatten uns vorgenommen, von der Energie her ein anderes Level als im letzten Spiel zu zeigen. Das ist der Mannschaft sehr gut gelungen, sowohl bei der Arbeit gegen den Ball als auch mit dem Ball", sagte SC-Trainer Thomas Stamm anschließend. "In der ersten Halbzeit haben wir auch sehr klar gespielt, unseren Plan gut umgesetzt und verdient geführt. Nach der Pause war Verl aggressiver, aber wir haben bis zum Schluss gut verteidigt und verdient die Punkte geholt. Deshalb freuen wir uns über diesen Sieg."  

Der SC II begann gegen die Ostwestfalen diesmal mit Ausnahme von Torwart Noah Atubolu ohne Spieler aus dem Profikader und gegenüber der 0:3-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern vor einer Woche auf vier Positionen verändert. Neu in der Startelf standen Enzo Leopold, Sascha Risch, Patrick Kammerbauer und Daniels Ontuzans, der wie Leopold erstmals in dieser Saison zur Anfangsformation zählte.

Bei den Gästen fehlte Kasim Rabihic, der beim jüngsten 5:3-Sieg gegen den TSV Havelse vier der fünf Verler Tore vorbereitet hatte. An diesem Wochenende bereitete er sich stattdessen auf die Geburt seines ersten Kindes vor und war deshalb nicht mit nach Freiburg gereist, erklärte Trainer Guerino Capretti nach dem Spiel. Für den Topscorer der Gäste rückte Tom Baack in die Startelf, in der mit dem im Sommer vom Sport-Club ausgeliehenen Torwart Niclas Thiede auch ein vertrautes Gesicht zu finden war.

Die SC-Leihgabe sah das Spielgeschehen zunächst in die eigene Spielhälfte verlagert. Was am starken Spielauftakt der Gastgeber lag, die durch einen Schuss von Ontuzans (5.) auch zur ersten Möglichkeit kamen.

Der druckvolle Freiburger Start wurde nach einer Viertelstunde belohnt. Nach einem präzisen Pass in die Tiefe von Leopold umkurvte Ontuzans Thiede und schoss zur Führung für den SC II ein (16.).

Für den lettischen Nationalspieler war es zugleich das erste Drittligator und für den Sport-Club die erste Führung seit dem Heimsieg gegen Viktoria Berlin vor fünf Spieltagen. Der Vorsprung hatte jedoch nicht lange Bestand. Schon vier Minuten später gelang Verl der Ausgleich. Bei einem Steilpass von Oliver Schmitt schlug Max Rosenfelder unglücklich über den Ball, den anschließenden Schuss von Leandro Putaro konnte Atubolu noch abwehren, doch im zweiten Versuch traf Lukas Petkov (20.) für die Gäste.

Verl erarbeitete sich anschließend mehr Spielanteile. Weitere Chancen ließ die SC-Defensive bis zur Pause aber nicht mehr zu. Und auch das eigene Offensivspiel kam noch einmal richtig in Schwung.

Nach einer Flanke von Sascha Risch traf zunächst Yannik Engelhardt (37.) mit einem Kopfball zur erneuten SC-Führung. Diese konnte Rosenfelder (41.) sogar noch vor dem Halbzeitpfiff ausbauen. Nach einem Eckball, den die Gäste passieren ließen, flankte Tauriainen in die Mitte, und diesmal überwand der SC-Innenverteidiger Thiede aus kurzer Distanz per Kopf.

Gästetrainer Guerino Capretti reagierte auf den Pausenrückstand mit einem Dreifachwechsel. Tatsächlich fand Verl mit Beginn der zweiten Halbzeit wieder besser ins Spiel und versuchte offensiv Akzente zu setzten. Klare Chancen ließ der SC II, für den Engelhardt noch einmal aus der Distanz verfehlte, trotz der Drangphase der Gäste zunächst nicht zu.

Dass die Ostwestfalen dennoch zum Anschlusstreffer kamen, war vor allem einer starken Einzelaktion von Lukas Petkov zu verdanken. Der Stürmer spielte sich über die linke Seite in den Strafraum durch und bediente mit einem präzisen Pass Leandro Putaro (59.), der nur einzuschieben brauchte.

Danach galt es für den Sport-Club weiter dagegenzuhalten. Eigene Entlastungsangriffe blieben selten. Robert Wagner (68.) scheiterte nach einem solchen mit einem Distanzschuss an Thiede. Auf der Gegenseite parierte in der jetzt wieder offenen Partie Atubolu stark gegen Putaro (73.).

Die Gäste hielten beim Bemühen um den Ausgleichtreffer den Druck zwar bis zum Schluss aufrecht und den Spannungsbogen der Begegnung hoch. Letztlich verteidigte der SC II den Vorsprung aber mit allem Einsatz und ließ nicht mehr viel für den Gegner zu. Eine gute Chance besaß in der Nachspielzeit noch Niclas Thiede. Bei der letzten Ecke der Partie war der Keeper mit nach vorne und zum Kopfball gekommen – Atubolu hielt jedoch sicher.

In einer Woche reist die U23 zum nächsten Auswärtsspiel an die Isar. Im Stadion an der Grünwalder Straße tritt der Sport-Club am Samstag, den 30. Oktober (14 Uhr) beim TSV 1860 München an.

Dirk Rohde

Foto: Achim Keller

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