Gerade drei Wochen ist es her, dass die U23 des Sport-Club Richtung Ostwestfalen aufgebrochen war. Damals steuerte die Mannschaft des Trainerteams um Thomas Stamm die Sportclub-Arena in Verl an. Diesmal geht die Reise rund 20 Kilometer weiter in die Schüco-Arena, wo am Samstag das Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld angepfiffen wird.

Der Zweitliga-Absteiger spielte vor der Länderspielpause 1:1 beim FC Viktoria Köln und hat bislang fünf Punkte auf dem Konto. Zum vergangenen Heimspiel der Bielefelder gegen den SSV Jahn Regensburg (1:1) kamen gut 16.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in die Schüco-Arena. Das Westfalen-Derby gegen Preußen Münster (4:0) sahen zuvor sogar 24.000 Fans.

Auch gegen den Sport-Club dürfte wieder eine große Kulisse zu erwarten sein. Zumal in Anlehnung an den Weltkindertag am 20. September Kinder und Jugendliche bis einschließlich 14 Jahre kostenlose Eintrittskarten für die Partie erwerben können. „Das sind Spiele, auf die man sich freut, wenn die Hütte voll und es laut ist“, sagte SC-Trainer Thomas Stamm. Und nicht zuletzt auch, weil man auf der Bielefelder Alm bei einem traditionsreichen Gegner antrete.

Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga, der in der vergangenen Saison erst nach den Relegationsspielen gegen den SV Wehen Wiesbaden feststand, gab es auch bei Arminia Bielefeld einen großen personellen Umbruch. Neuer Trainer wurde Michel Kniat, der zuvor in der 3. Liga den SC Verl betreut hatte. Nach wie vor und bereits seit zwölf Jahren spielt Fabian Klos für die Ostwestfalen. Der Stürmer verkörpert mit 59 Bundesligaspielen (8 Tore), 221 Zweitligapartien (85 Tore) und 106 Drittligabegegnungen (53 Tore) – allesamt im Trikot von Arminia Bielefeld – Erfahrung, Vereinstreue und Abschlussstärke zugleich.

„Ich sehe Bielefeld noch in einem ähnlichen Prozess wie uns“, erklärte Stamm. „Sie haben sehr viele neue Spieler und stecken noch in einer gewissen Findungsphase. Sie wollen dominant Fußball spielen und haben eine klare Idee. Wir wissen, was auf uns zukommt und wir hoffen, dass wir im nächsten Spiel einen Schritt weiter sind als vor der Pause.“

In dieser bestritt der SC II auch ein Testspiel gegen den Schweizer Zweitligisten FC Schaffhausen, das mit einer knappen 0:1-Niederlage endete. „Es war trotzdem ein guter Test für uns“, so der U23-Coach. Nicht dabei waren neben den noch verletzten Spielern auch sechs U23-Spieler, die sich auf Länderspielreisen befanden.

Sowohl Mika Baur (deutsche U20-Nationalmannschaft), Torwart Jaaso Jantunen (U19 Finnland), Joel Bichsel (U21 Schweiz), Pascal Fallmann (U21 Österreich), Lukas Ambros (U21 Tschechien) und Johan Manzambi (U19 Schweiz) sind inzwischen wieder gesund nach Freiburg zurückgekehrt und auch für die Partie in Bielefeld Optionen. Verlassen hat den SC II zwischenzeitlich Guillaume Furrer. Der ehemalige Schweizer Juniorennationalspieler ist in sein Heimatland zum Zweitligisten FC Baden gewechselt.

Der SC Freiburg II, der nach fünf Spieltagen mit zwei Punkten auf dem letzten Tabellenplatz steht, nimmt bei der zweiten Saisonreise nach Ostwestfalen auch einen neuen Anlauf, um vielleicht den ersten Dreier zu landen. „Darauf hoffen wir so bald wie möglich. Wir konnten die engen Spiele bisher nicht für uns entscheiden“, sagte Stamm. „Wenn wir noch mehr Konstanz über 90 Minuten zeigen können, haben wir Chancen, Punkte aus Bielefeld mitzunehmen.“

Dirk Rohde

Foto: Grant Hubbs