Für den SC Freiburg II endet die Englische Woche in der 3. Liga am zehnten Spieltag mit der Auswärtsbegegnung beim FSV Zwickau. Die Partie in der GGZ-Arena am Sonntag beginnt um 14 Uhr (live bei Magenta Sport).
Es gibt in der 3. Liga für den SC Freiburg II viele Auswärtsreisen, die diesen Namen auch verdienen. Wie die letzte nach Meppen zählt auch die kommende nach Zwickau dazu. Rund 580 Kilometer liegen zwischen dem Dreisamstadion und der GGZ-Arena, der im August 2016 eröffneten aktuellen Spielstätte des FSV Zwickau.
Seit jenem Jahr und der Saison 2016/17 spielen die Westsachsen in der dritten Profiliga, wo die Mannschaft von Trainer Joe Enochs nun ihre sechste Spielzeit in Folge bestreitet. Dass der US-Amerikaner, der als Profi zwölf Jahre lang für den VfL Osnabrück spielte, bereits in seiner vierten Saison Chefcoach des FSV Zwickau ist, steht für eine Form von Kontinuität, die nicht an allen Profifußball-Standorten gepflegt wird.
Die erfolgreichste Phase in der jüngsten Vergangenheit erlebte der FSV Zwickau zwischen 1994 und 1998 als Zweitligist. Einige Jahrzehnte früher, noch unter dem Namen ZSG Horch Zwickau, wurde der Klub im Jahr 1950 erster Fußballmeister der DDR. Später kamen noch drei DDR-Pokalsiege und in den 1970er Jahren Teilnahmen am Europapokal dazu.
In der 3. Liga war die bislang beste Platzierung des FSV Zwickau der fünfte Platz in der Premierensaison. Die vergangene Spielzeit endete auf Rang zehn, nach neun Partien in dieser Saison standen die Zwickauer mit acht Punkten auf dem 17. Tabellenplatz.
Thomas Stamm erwartet am Sonntag einen Gegner, der wie Eintracht Braunschweig im Nachholspiel am vergangenen Mittwoch „eher etwas tiefer“ verteidigt. Von daher sei die 0:1-Niederlage am Mittwochabend auch lehrreich für seine junge, erstmals in der 3. Liga antretende Mannschaft gewesen.
„Gegen kompakt verteidigende Gegner Räume zu finden und Chancen herauszuspielen ist mit das Schwierigste im Fußball“, sagt der SC-Trainer. Deshalb habe man das letzte Spiel sehr intensiv nachbearbeitet. „Es wird am Sonntag nicht einfacher werden, aber wir wollen gute Lösungen finden und probieren, dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken.“
Während der SC II mit einem 2:0-Sieg gegen Viktoria Berlin und dem dritten Dreier der Saison in die Englische Woche gestartet war, feierte der FSV Zwickau erst am vergangenen Wochenende mit einem 2:0 beim TSV 1860 München den ersten Erfolg in der laufenden Spielzeit. Ein Heimsieg gelang den Sachsen dementsprechend noch nicht. Allerdings gingen die Zwickauer in allen fünf Partien im eigenen Stadion (drei Unentscheiden, zwei Niederlagen) jeweils mit 1:0 in Führung.
Die Tatsache, dass der SC II in dieser Woche eine Partie mehr als die Gastgeber zu bestreiten hat, könnte sich in der nächsten Begegnung auch wieder in personellen Veränderungen der Anfangsformation niederschlagen. „Davon kann man in dem einen oder anderen Fall ausgehen. Trotzdem haben viele Spieler die Belastungen bisher gut weggesteckt“, erklärte Trainer Stamm.
Neben den bereits zuletzt fehlenden Stefan Ilic, Philipp Treu, Sebastian Mellack (alle Aufbautraining), Claudio Kammerknecht und Enzo Leopold (beide Teiltraining mit der Mannschaft) stand Angreifer Raphael Assibey-Mensah gegen Braunschweig wegen eines grippalen Infekts nicht zur Verfügung. André Barbosa hat im letzten Spiel einen Schlag abbekommen. „Wir werden noch abwarten und dann schauen wie wir es machen“, so Thomas Stamm im Hinblick auf die kommende Partie.
Jenseits des Platzes erwartet er auch in Zwickau ein gut gefülltes Stadion und eine stimmungsvolle Kulisse. Auf dem Rasen zählt der SC-Coach auch die Standards und das Umschaltverhalten zu den Stärken des Gegners: „Das müssen wir wissen, wieder konzentriert verteidigen und auf der anderen Seite diesmal präziser im letzten Drittel agieren um etwas Zählbares mitzunehmen.“
Dirk Rohde
Foto: Achim Keller