Ein bisschen dürfte der Name des Duisburger Stadions beim letzten Auswärtsspiel in dieser Saison auch bei der U23 des Sport-Club Heimatgefühle wecken. Die nach einem Reiseveranstalter benannte Arena liegt allerdings gut 500 Kilometer vom Freiburger Hausberg entfernt.

Und auch mit einem Spaziergang in der Höhenluft dürfte die bevorstehende Aufgabe an der Wedau nicht zu vergleichen sein. Was allein die Tatsache unterstreicht, dass sich der Gastgeber MSV Duisburg drei Tage vor dem vorletzten Spiel und nach der 1:3-Niederlage beim SV Waldhof Mannheim am vergangenen Montag noch einmal für einen Trainerwechsel entschied.

Anstelle von Hagen Schmidt, der selbst im vergangenen Oktober auf Pavel Dotchev gefolgt war, sitzt am Samstag Torsten Ziegner als Cheftrainer auf der Bank der Meidericher. Ziegner wiederum war bis zum Oktober des vergangenen Jahres Trainer des FC Würzburger Kickers, gegen den der SC II am fünften Spieltag mit einem 1:0-Erfolg im Dreisamstadion seinen ersten Drittligasieg holte.

Während die U23 inzwischen elf weitere Dreier einspielte und mit derzeit 46 Punkten als Tabellenzehnter in Duisburg antritt, kämpfen die Gastgeber an den verbleibenden beiden Spieltagen noch um den Klassenerhalt, der allerdings aus eigener Kraft zu realisieren ist.

Ein Punkt beträgt der Vorsprung des Tabellensechzehnten auf den FC Viktoria 1889 Berlin, der auf Platz 17, dem ersten Abstiegsrang steht. Die Würzburger Kickers, der TSV Havelse und das aus dem Spielbetrieb ausgeschiedene Team von Türkgücü München auf den folgenden Plätzen stehen bereits als Absteiger fest.    

„Auch wenn es sicher nicht leicht wird, ist unser Ziel, auch in Duisburg drei Punkte mitzunehmen“, sagte Thomas Stamm. Am vergangenen Samstag hatte die U23 mit einem 4:1-Heimsieg gegen den VfL Osnabrück ihren bislang höchsten Saisonsieg gefeiert. Mit einem Heimspiel wird die erste Freiburger Drittliga-Spielzeit am übernächsten Wochenende auch enden, wenn der 1. FC Saarbrücken zum Saisonfinale ins Dreisamstadion kommt.       

„Ein neuer Trainer kann sicherlich noch einmal einen Impuls setzen und wir müssen auf verschiedene Dinge vorbereitet und variabel sein“, so der SC-Coach. „Vor allem aber wollen wir uns auf unser Spiel konzentrieren und darauf, genau die Energie und Intensität auf den Platz zu bekommen wie im Spiel gegen Osnabrück.“ 

In der Defensive steht dafür Claudio Kammerknecht (nach Gelbsperre) wieder zur Verfügung. Ob dies nach muskulären Problemen auch für Angreifer Emilio Kehrer gilt, war noch offen. André Barbosa hat eine erneute Schulteroperation gut überstanden, ist aber in dieser Saison ebenso keine Option mehr wie die nach Operationen noch im Aufbau befindlichen Sebastian Mellack und Yannik Engelhardt. Wieder voll ins Mannschaftstraining integriert ist Stefan Ilic.

Das Hinspiel gegen den MSV Duisburg hatte der SC II im Dezember mit 1:0 für sich entschieden. Enzo Leopold traf per Foulelfmeter in der Nachspielzeit. Ebenfalls auf dem Platz stand damals Vincent Vermeij, der vor der Saison aus Duisburg nach Freiburg gewechselt war und am Samstag das zweite Wiedersehen mit seinem ehemaligen Klub erleben könnte. Der Niederländer, der gegen Osnabrück zweimal erfolgreich war, ist mit elf Treffern bester SC-Torschütze.

„Wir haben noch ein paar Ziele in dieser Saison und genauso wollen wir das Spiel in Duisburg angehen“, bekräftigte Thomas Stamm. Das letzte Freiburger Gastspiel in der Schauinsland-Reisen-Arena bestritten im November 2015 die Profis von Christian Streich. Die damalige Partie in der 2. Bundesliga endete 1:1. Für den SC II folgt am Samstag der erste Duisburg-Eintrag in die Drittliga-Auswärtsstatistik, die bisher in 17 Spielen 17 Punkte verzeichnet.

Der Vorverkauf für die Begegnung läuft, Ticket-Infos gibt es hier.

Dirk Rohde

Foto: Achim Keller