Zum 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga empfängt der SC Freiburg den FC Schalke 04 im Schwarzwald-Stadion. Anpfiff der Partie ist am Samstag um 15.30 Uhr (live auf Sky sowie im Ticker in unserem Matchcenter und auf Twitter und als Audioreportage in unserem barrierefreien Fanradio "Sportclub live").
Ein Pleonasmus bezeichnet laut Duden die „Häufung sinngleicher oder sinnähnlicher Wörter oder Ausdrücke“. Dieser Definition kann neben dem oft genannten Beispiel des „alten Greises“ getrost auch das Begriffspaar „unnötige Niederlage“ zugeordnet werden. Schließlich sind „nötige Niederlagen“ ähnlich selten wie ein „junger Greis“. Und trotzdem war das Freiburger 0:1 in Bielefeld eines aus der Kategorie der besonders schwer zu verdauenden Niederlagen.
„Wir sind in der ersten Halbzeit gut reingekommen, haben ordentlich gespielt und gegen die Viererkette von Bielefeld gute Räume gehabt. Leider haben wir den finalen Abschluss nicht gesucht oder im falschen Moment einen Kontakt zu viel gehabt“, resümiert SC-Trainer Christian Streich am Donnerstag in der digitalen Pressekonferenz im Schwarzwald-Stadion. „In der zweiten Halbzeit hatten wir zu wenig Power und offensichtlich auch zu wenig Mut.“ Die Folge: Ein Gegentreffer, der als Eigentor gewertet wurde, und die zweite Auswärtsniederlage innerhalb von sechs Tagen.
Mittlerweile geht der Blick freilich längst nach vorne. Gegen den FC Schalke 04 wartet die nächste Möglichkeit, sich der 40-Punkte-Marke anzunähern. „Wir sind mit den letzten beiden Ergebnissen nicht zufrieden gewesen, insbesondere mit der Leistung in Bielefeld. Ich glaube, dass die Motivation, gegen Schalke ein sehr, sehr gutes Spiel zu machen, sehr hoch sein wird“, sagt Christian Streich. Es gebe immer Phasen, in denen es weniger gut laufe als in anderen, so der SC-Trainer weiter, aber jetzt im Saisonendspurt gehe es darum, „alle Kräfte nochmals zu bündeln, auf dem Platz voll da zu sein und 90 Minuten lang ein für unsere Möglichkeiten gutes Spiel zu machen“.
Auf dem Papier ist der Sport-Club mit 37 Punkten auf der Haben-Seite Favorit für das Duell gegen das Schlusslicht aus Gelsenkirchen. Doch die Momentaufnahme ist trügerisch. Denn bei der Mannschaft um Trainer Dimitrios Grammozis geht der jüngste Trend nach oben. Auf einen starken Auftritt in Leverkusen, bei dem man sich am Ende knapp mit 1:2 geschlagen geben musste, folgte zuletzt ein verdienter 1:0-Sieg gegen den FC Augsburg.
„Die Schalker waren in der Saison noch nie so gut wie jetzt. Das wird ein interessantes Spiel gegen eine richtige Bundesliga-Mannschaft mit einer sehr, sehr ordentlichen Form. Für uns heißt es, gegen Schalke mutig und griffig gegen den Ball zu sein und Fußball zu spielen“, sagt Christian Streich. „Wir müssen uns auf alle Eventualitäten einstellen und das werden wir tun. Wir sind sehr ehrgeizig und werden uns nicht mit dem Erreichten zufriedengeben.“
Dabei kann das Freiburger Trainerteam quasi aus dem Vollen schöpfen. Lediglich hinter dem Einsatz von Vincenzo Grifo steht ein Fragezeichen. Der italienische Nationalspieler ist nach überstandener Corona-Infektion und einer medizinischen Sportfreigabe erst am Donnerstag wieder ins Training eingestiegen.
Sina Ojo