40 Punkte - SC schlägt die Hertha

Profis
26.02.2022

Zweiter Heimsieg in Folge. 40 Punkte. Der Sport-Club hat zum Start in die Englische Woche Hertha BSC mit 3:0 (1:0) besiegt. Vincenzo Grifo brachte den SC mit einem Elfmeter in der ersten Hälfte in Führung, Kevin Schade und Lucas Höler trafen nach der Pause. 

Die Zuschauerreihen im Stadion gut belegt, Stimmung, Sonnenschein und eine Änderung in der Startelf. Anstelle von Jonathan Schmid begann Lukas Kübler auf der rechten Defensivseite. Noch bevor Schiedsrichter Sven Jablonski das Duell des 24. Spieltags im Europa-Park Stadion anpfiff, hielten die beiden Mannschaften und Zuschauer für eine Minute inne - in Mitgefühl für die Menschen in der Ukraine und als Zeichen des Friedens. 

Die Anfangsphase ging klar an den Sport-Club. Die Gäste aus der Hauptstadt stellten sich in die eigene Hälfte, überließen dem SC das Spielgeschehen. Der ließ den Ball laufen und hatte in der sechsten Minute die erste gute Chance mit einem Freistoß von Vincenzo Grifo aus 18 Metern, zentraler Position, den Herthas Torwart Marcel Lotka gerade noch über die Latte lenkte. Die nächste hervorragende Torchance war wieder ein Standard. Ein Strafstoß, nachdem Roland Sallai im 16er zu Fall gebracht worden war. Standardspezialist Grifo nahm sich der Sache an und ließ Lotka keine Chance - trocken ins linke obere Toreck. 1:0 für den SC in der zwölften Minute. Beide Trainer gaben nach der Partie aber zu: "Der Elfmeter war strittig. Wir hatten in dieser Situation das Glück auf unserer Seite", fügte Streich an.  

SC dominiert, Berlin mit Nadelstichen

Die Gastgeber hatten das Spiel im Griff. Freiburg spielte, war aufmerksam, in den Zweikämpfen energisch, schaltete in beide Richtungen gut um, ließ den Ball mit wenigen Kontakten laufen. Die linke Seite mit Christian Günter und Grifo funktionierte wieder richtig gut, Berlin wackelte. Es machte Spaß, dem Sport-Club zuzuschauen. "Wir sind gut ins Spiel gestartet", fand auch Streich. Auch Sallai und Wooyeong Jeong machten über die rechte Seite viel Dampf. So auch in der 26. Minute, als Sallai den Ball scharf in den Fünfer brachte, Nils Petersen erst verpasste und Grifos Abnahme am langen Pfosten ans Aluminium knallte. 

Die Hertha hatte ihre erste Torchance nach einer knappen halben Stunde. Nach einer der wenigen Offensivaktionen der Gäste landete der Ball vor den Füßen von Jovetic, dessen Schuss zur Ecke geklärt wurde (28.). Fünf Minuten später waren wieder die Südbadener an der Reihe. Maximilian Eggestein zog aus der zweiten Reihe ab, Lotka lenkte den Ball gerade noch um den Pfosten. Trotz der Überlegenheit stand Peter Pekarik plötzlich völlig frei vor SC-Keeper Mark Flekken. Aber der reagierte fantastisch, machte sich breit und fuhr das Bein aus, blockte damit Pekariks aus kurzer Distanz und verhinderte den Ausgleich (38.). 

Die zweite Hälfte begann mit einer guten Freistoßsituation. Grifo setzte den ruhenden Ball ans Außennetz (50.). Die Überlegenheit aus der ersten Halbzeit war nun aber nicht mehr so groß. "Das Spiel war nach der Pause ausgeglichen", stellte Hertha-Coach Tayfun Korkut fest. Die Berliner standen kompakter und ließen den Gastgebern nicht mehr so viel Raum zum spielen. Grifos Freistoß blieb eine ganze Weile die einzige SC-Chance im zweiten Durchgang. Die Hertha spielte mit und kam in der 63. Minute fast zum Ausgleich. Marco Richter zog aus halbrechter Position ab, Flekken lenkte den Ball übers Tor. 

Zwei Joker treffen

Mit Lucas Höler und Kevin Schade kamen zwei frische Kräfte ins Spiel, das eine Viertelstunde vor Schluss ausgeglichen war. Ohne viele Tormöglichkeiten, aber die Berliner waren mutiger, Freiburg hatte kaum noch Räume, um das Spiel so aufzuziehen wie vor der Pause. Das hatte auch der SC-Coach festgestellt: "Die Hertha war zu diesem Zeitpunkt sehr gut im Spiel." In der 81. Minute hatte Nico Schlotterbeck dann aber doch mal wieder Platz, nahm den startenden Grifo im Strafraum mit. Der Italiener setzte den Ball knapp neben den Pfosten. Zielsicherer war zwei Minuten später Schade. Von der linken Seite kam der Ball von Günter und über Ermedin Demirovic flach in den 16er, Schade nahm die Hereingabe direkt und traf aus sechs Metern zum 2:0.

Kaum saßen die Fans wieder auf ihren Plätzen, sprangen sie erneut auf. Höler traf nach Vorarbeit des kurz zuvor eingewechselten Noah Weißhaupt zwar erst den Pfosten, im Nachschuss aber ins Tor - 3:0 für den Sport-Club. "Mit den Einwechslungen kam bei uns wieder Energie ins Spiel. Wir haben wieder mehr Zweikämpfe gewonnen und uns den Sieg so erkämpft", so Streich, der zufrieden war, aber auch fand, dass das Ergebnis nicht den Spielverlauf wiederspiegelte. Mit dem Sieg hat die Mannschaft die 40-Punkte-Marke erreicht und kann mit einem guten Gefühl in die Englische Woche gehen. Am Mittwoch ist der SC im Viertelfinale des DFB-Pokal zu Gast beim VfL Bochum. 

 

Isabel Betz

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Kübler, Lienhart, N. Schlotterbeck (90., K. Schlotterbeck), Günter - Sallai (64. Schade), Eggestein, Höfler, Grifo (82. Weißhaupt) - Jeong (82. Demirovic), Petersen (64. Höler) 
Trainer: Christian Streich 
  
Aufstellung Hertha BSC: Lotka - Pekarik, Gechter (69. Röcker), Boyata, Björkan - Tousart, Darida (69. Lee), Serdar - Richter (78. Ekkelenkamp), Jovetic, Belfodil (78. Selke) 
Trainer: Tayfun Korkut 
  
Tore: 1:0 Grifo (Elfmeter, 12.), 2:0 Schade (83.), 3:0 Höler (86.) 
Gelbe Karten: Höfler (21.), Jovetic (24.), Björkan (75.) 
Gelb-Rote Karten: - 
Rote Karten: - 
Schiedsrichter: Sven Jablonski 
Zuschauer: 21.000 

 

 
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