SC gewinnt Spektakel bei der TSG

Profis
30.04.2022

Der Sport-Club hat das badische Duell bei der TSG Hoffenheim für sich entschieden und damit in der kommenden Saison einen Platz in einem europäischen Wettbewerb sicher. Beim 4:3 (1:1)-Sieg trafen Roland Sallai (23.), Christian Günter (50.), Lucas Höler (70.) und Wooyeong Jeong (73.) für den SC, Andrej Kramaric (32.), Angelo Stiller (49.) und Georginio Rutter (84.) für Hoffenheim. 

Der zweite Besuch in Sinsheim in diesem Jahr. Nach dem Auswärtsspiel im Achtelfinale des DFB-Pokals, spielte der Sport-Club am 32. Spieltag erneut bei der TSG. Topspiel des Spieltags in der Bundesliga. Und es sollte eines werden. Im Vergleich zur Vorwoche standen Manuel Gulde und Lucas Höler in der Startelf, begannen anstelle von Ermedin Demirovic und Wooyeong Jeong. In der Offensive formierte sich die Elf dementsprechend mit einer Dreierkette, in der Rückwärtsbewegung rutschten Christian Günter und Lukas Kübler mit nach hinten.

Stimmlich war es fast wie ein Heimspiel. Die SC-Fankurve war von der ersten Minute an wieder lautstark zu hören. Auf dem Feld wurden die Gastgeber das erste Mal nach sieben Minuten gefährlich. Aber statt selbst abzuschließen, legte Andrej Kramaric den Ball in die Mitte, wo Nicolas Höfler aufgepasst hatte und klärte. Es war ein ausgeglichener, aber intensiver Beginn, bei dem Schiedsrichter Marco Fritz viel laufen ließ, die Hoffenheimer den SC früh unter Druck setzten und dieser wie gewohnt versuchte, die Situationen spielerisch zu lösen. In der 17. Minute kam der Sport-Club das erste Mal gefährlich vors Tor. Nico Schlotterbeck steckte den Ball zu Roland Sallai durch, der den Ball im letzten Moment von David Raum vom Fuß gespitzelt bekam. 

SC effizient, Hoffenheim ebenso

Bei seiner nächsten Aktion hatte Sallai keinen Gegenspieler. Und es stand 1:0 für den Sport-Club. Eingeleitet von Gulde, behielt Höler im Strafraum den Überblick, legte für Sallai ab, der TSG-Keeper Oliver Baumann keine Chance ließ und mit der ersten richtig guten SC-Möglichkeit die Führung erzielte (23.). "Das Tor war sehr gut herausgespielt", lobte Christian Streich den erfolgreichen Angriff später. Nach dem Führungstreffer blieben die Breisgauer offensiv am Zug, mit einem Angriff über Raum, der den Ball an den Fünfmeterraum flankte und Kramaric einen Schritt schneller war, stand es aber nur neun Minuten später 1:1 (32.). Beide Tore hatten sich zu diesen Zeitpunkten nicht angekündigt, beide Teams bewiesen Effizienz, denn viele Torchancen hatten die Zuschauer bis dahin nicht gesehen. 

Die Intensität bestimmte das badische Duell. Nach einer Chance von Christoph Baumgartner, der das Außennetz traf (39.), war Schlotterbeck nach einem Eckball mit dem Kopf zur Stelle - auch vorbei. Die letzte Möglichkeit im ersten Durchgang hatte Vincenzo Grifo mit einem Freistoß aus zentraler Position und 25 Metern, der übers Tor flog.

Intensiver Start in Hälfte zwei

Die zweiten 45 Minuten begannen mit einem Wechsel, einer taktischen Umstellung und zwei schnellen Toren. Nils Petersen kam für Gulde ins Spiel, der SC spielte nun mit Viererkette, die nach drei Minuten den zweiten Gegentreffer hinnehmen musste. Angelo Stiller traf trocken und für Flekken unhaltbar zum 2:1 (48.). Unhaltbar war zwei Minuten später aber auch Günters Schuss, der ebenso kompromisslos wie zuvor Stiller, zum 2:2 traf. Mit seinem starken linken Fuß ins rechte, untere Eck. "Es war extrem wichtig für uns, dass wir so schnell den Ausgleich erzielt haben", erklärte Streich. Nach den beiden frühen Treffern in dieser umkämpften zweiten Halbzeit dauerte es wieder zehn Minuten bis zur nächsten guten Möglichkeit. Aber die hatte es in sich. Höler rutschte der Ball nach Zuspiel von Petersen freistehend vor dem Tor aber über den Fuß. 

Doppelschlag SC

Vom Kopf rutschte ihm der Ball kurze Zeit später nicht. Direkt vor der SC-Kurve schlug Günter einen Freistoß an den langen Pfosten, wo Höler nur den Kopf hinhalten musste und zur Führung traf (71.). Zwei Minuten später führte der Sport-Club mit 4:2. Gerade für Höler eingewechselt, nahm Jeong den Ball perfekt an und schob ihn an Baumann vorbei ins Tor. Und dann ging es schnell wieder ab in die Kurve, um mit den Fans zu jubeln. Innerhalb von nur drei Minuten hatte der SC die Partie zu seinen Gunsten gedreht, um es in der Schlussphase dann doch nochmal spannend zu machen. 

In der 84. Minute verkürzten die Gastgeber auf 3:4. Erst hatte Flekken den Versuch von Sebastian Rudy noch stark pariert, beim Nachschus von Rutter war er aber machtlos. Die TSG warf im Anschluss alles nach vorne. Und Flekken rettete dem SC den Sieg in der Nachspielzeit. Gegen den Kopfball von Kasim Adams aus kürzester Distanz zeigte er seine wahrscheinlich beste und wichtigste Parade des Spiels. "Wir können einfach glücklich sein, dass wir gewonnen haben. Wir hatten in einem engen Spiel den Hunger und Willen, das Spiel zu drehen", freute sich Torschütze und Kapitän Günter. 

"Es ist außergewöhnlich, wie die Mannschaft nach Rückstand zurückkommt. Eine tolle Mentalität, am Ende waren wir heute die Glücklicheren. Es war kein unverdienter Sieg. Hoffenheim war bärenstark, umso toller ist es, dass die Mannschaft so ein Spiel gewinnen kann", fasste Streich zusammen. 

 

Isabel Betz

Foto: Achim Keller 

Stenogramm

Aufstellung TSG Hoffenheim: Baumann - Kaderabek (89., Bruun Larsen), Vogt, Akpoguma (90., Adams) - Raum, Stiller, Samassékou (72. Skov), Bebou - Baumgartner (65. Rudy), Dabbur (65. Rutter), Kramaric 
Trainer: Sebastian Hoeneß 
  
Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Gulde (46. Petersen), Lienhart, N. Schlotterbeck - Kübler (90.+4, Sildillia), Eggestein, Höfler, Günter - Sallai (72. Demirovic), Höler (72. Jeong), Grifo (88., Schmid) 
Trainer: Christian Streich 
  
Tore: 0:1 Sallai (23.), 1:1 Kramaric (32.), 2:1 Stiller (48.), 2:2 Günter (52.), 2:3 Höler (71.), 2:4 Jeong (73.), 3:4 Rudy (84.) 
Gelbe Karten: Samassékou (45.) 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: 
Schiedsrichter: Marco Fritz 
Zuschauer: 23.627 

 

 
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