Der Sport-Club hat das Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt dank großer Effizienz und mit etwas Glück mit 2:1 (1:0) für sich entschieden. Vincenzo Grifo erzielte die Führung in der 27. Minute, Nils Petersen sorgte für den Siegtreffer in der 69. Minute. Bei Frankfurt hatte Filip Kostic für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt (54.).
In Frankfurt, das unter der Woche im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League gegen den FC Barcelona 1:1 gespielt hatte, starteten die Breisgauer mit zwei Wechseln in der Startelf. Lukas Kübler lief anstelle von Jonathan Schmid in der Viererkette auf, Ermedin Demirovic durfte im Angriff ran. Nach zwei Minuten musste das Spiel direkt unterbrochen werden, weil zwei Zuschauer aufs Feld liefen und sich an den beiden Pfosten des Eintracht-Tors festbanden. Der Frankfurter Mannschaftsarzt schnitt die Kabelbinder durch, die beiden Männer wurden vom Platz geführt.
Anschließend wurde Fußball gespielt, ein intensiver Beginn. Die Gastgeber versuchten mit steilen Pässen in die Spitze und direktem Spiel vors Freiburger Tor zu kommen, begannen einen Tick offensiver und hatten nach zehn Minuten so auch die erste Torchance. Rafael Borré zog aus halbrechter Position im Strafraum ab, neben das Tor. Der SC agierte abwartend, tauchte in der ersten Viertelstunde kaum vor dem Tor von SGE-Keeper Kevin Trapp auf, hatte im Aufbauspiel auch einige einfache Ballverluste. "Es ist schwer, in Frankfurt zu spielen, auch wenn sie zwei Tage vorher gegen Barcelona gespielt haben. Ich freue mich über den Sieg, aber ein paar Dinge waren heute auch nicht so gut. Einmal haben wir es im Umschaltspiel richtig gut gemacht und machen das Tor", zeigte sich Christian Streich mit den ersten 45 Minuten zufrieden.
Kontertor zur Führung
Die Eintracht spritzte häufig dazwischen und kam damit innerhalb von nur zwei Minuten zu zwei guten Möglichkeiten. Erst probierte es Jens Petter Hauge (15.), dann Ansgar Knauff (16.). Beide Flachschüsse hielt Mark Flekken sicher fest. Der erste gute Angriff gelang dem Sport-Club in der 22. Minute. Vincenzo Grifo steckte den Ball zu Christian Günter durch, der von der Torauslinie in den Rückraum legte. Die Eintracht-Abwehr hatte aber aufgepasst und Demirovic war einen Moment zu spät dran.
Aus einer Doppelchance der Gastgeber entwickelte sich dann ein Konter für den SC. Ein Konter, der perfekt vollendet wurde. Roland Sallai machte die Vorarbeit, legte nach ein paar Metern quer auf Grifo, der anttäuschte und den Ball dann zum 1:0 ins Eck schob (27.). Der Treffer bewegte etwas im Freiburger Spiel, das jetzt offensiver wurde. Demirovic machte in der Spitze viel Dampf und zwang die Gastgeber zu Fehlpässen. Er und Sallai hatten zwei Distanzschüsse, die das Tor jedoch verfehlten (35.). Für Frankfurt hatte Martin Hinteregger fünf Minuten vor der Halbzeit eine weitere Chance, Philipp Lienhart blockte seine Volleyabnahme mit dem Rücken.
Konter zum Ausgleich
Die zweite Hälfte begann zwar ausgeglichen, aber als der Ball nach 52 Minuten im Tor zappelte, wurde es im Deutsche Bank Park kurzzeitig lauter. Jesper Lindström hatte getroffen, stand zuvor aber im Abseits, der Treffer zählte nicht. Noch lauter war es zwei Minuten später. Denn Filip Kostic stand nicht im Abseits, als er zum Ausgleich traf (54.). Wie die Freiburger Führung war auch dieses Tor ein Kontertor. Die Hessen drückten nun aufs Tempo und brachten die SC-Defensive vor allem mit langen Bällen in Bedrängnis. Erneut Kostic (57.) und Borré (58.) sorgten mit ihren Schüssen für akute Gefahr für Flekkens Tor. Frankfurt war jetzt das bessere Team, druckvoller, in den Zweikämpfen aggressiver, gefährlicher rund ums Tor. Lindströms Versuch aus 18 Metern in der 66. Minute verfehlte das Ziel nur knapp.
Effizienz und ein bisschen Glück
Und plötzlich, plötzlich tauchte er wieder auf. Nils Petersen. Sieben Minuten zuvor eingewechselt, erste Torchance, ein Kopfball nach einem Freistoß von der linken Seite ins Tor zur erneuten Führung in der 69. Minute. "...und dann kam er rein und macht das Tor. Das haben wir unter der Woche geübt", sagte Streich zu Petersens Treffer. Frankfurt vergab seine Chancen, der SC bewies sich als enorm effizient. Denn spielerisch war in Richtung Trapps Tor nach der Pause nicht viel los. Fast 80 Minuten waren gespielt, als Wooyeong Jeong - mit Petersen eingewechselt - zum zweiten SC-Abschluss im zweiten Durchgang kam.
Aber es war die Eintracht, die in der Schlussphase ordentlich aufs Gas drückte, den Ausgleich unbedingt noch wollte. Erst hatte der SC Glück, dass der Nachschuss von Ajdin Hrustic nach einem Freistoß vom Innenpfosten wieder aus dem Tor heraussprang (85.). Und nur eine Minute später - als es für einige Sekunden danach aussah, als ob die Hessen einen Punkt in Frankfurt behalten würden, war das Glück wieder auf Seiten der Breisgauer. Beim Kopfballtreffer des eingewechselten Daichi Kamada schaltete sich der Video-Assistent ein und nahm das Tor aufgrund einer knappen Abseitsposition zurück.
Die restliche Spielzeit und die noch folgenden fünf Minuten Nachspielzeit überstand der Sport-Club daraufhin unbeschadet. "In der zweiten Hälfte hat es Frankfurt sehr gut gemacht. Was sie da noch an Power auf den Platz bringen, da muss ich den Hut ziehen. Wir hatten heute auch richtig Glück, wir waren nicht die bessere Mannschaft", gab Streich nach der Partie zu.
Isabel Betz
Foto: Achim Keller
Aufstellung Eintracht Frankfurt: Trapp - Tuta, Hinteregger, Ndicka - Knauff (76. Hrustic), Rode (76. Kamada), Sow (31. Jakic), Kostic - Lindstrom, Hauge - Borré ( 63. Paciencia) | |
Trainer: Oliver Glasner | |
. | |
Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Kübler (81. Schmid), N. Schlotterbeck, Lienhart, Günter - Sallai (62. Petersen), Eggestein, Höfler, Grifo - Demirovic (62. Jeong), Höler (62. K. Schlotterbeck) | |
Trainer: Christian Streich | |
Tore: 0:1 Grifo (27.), 1:1 Kostic (54.), 1:2 Petersen (69.) | |
Gelbe Karten: Hinteregger (45.+3), Demirovic (45.+3) | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych | |
Zuschauer: 47.000 |