Der Sport-Club bleibt auch am 9. Spieltag der Bundesliga ungeschlagen. Beim VfL Wolfsburg sorgten Philipp Lienhart (27.) und Lucas Höler (68.) mit ihren Treffern für den dritten Auswärtserfolg der Spielzeit.
„Wir hatten heute das Momentum auf unserer Seite,“ stellte Christian Streich nach dem fünften Saisonsieg fest. „Wir machen das 1:0 und das 2:0 im richtigen Moment. Es war kein unverdienter Sieg, aber ein paar Dinge müssen wir anschauen. Wir haben gegen eine starke Wolfsburger Mannschaft gespielt und hatten das nötige Glück zu gewinnen.“
Verhaltene Anfangsphase
Der Sport-Club ging das Spiel gegen die Wölfe mit einer Änderung im Vergleich zum 1:1 gegen RB Leipzig an: Der wiedergenesene Lukas Kübler rückte für den Debütanten der Vorwoche – Kiliann Sildillia – in die erste Elf. Auf dem satten Grün der Volkswagen Arena formierten sich die Gäste im 3-4-3.
Auf der Gegenseite entschied sich Mark van Bommel nach der 1:3-Niederlage gegen RB Salzburg in der Champions-League zu zwei Wechseln. Für Dodi Lukebakio und Jérôme Roussillon rückten Paulo Otavio und Josuha Guilavogui in die Startelf.
Vor der spärlichen Kulisse von 10.251 Zuschauern dauerte es, bis die Partie an Fahrt aufnahm. Der VfL, seit sieben Pflichtspielen sieglos, war in der Anfangsphase sichtlich darum bemüht, mit ruhigem, seriösen Spielaufbau Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten zu finden. Und auch die in Rot gekleideten Gäste benötigten Anlaufzeit, bevor die Mechanismen der Freiburger Maschinerie nach und nach zu greifen begannen.
Lienharts Jubiläumstor
Die Folge: Bis auf zwei frühe Gelbe Karten gegen die Heimmannschaft passierte in den ersten 25 Minuten wenig. Mit der ersten wirklich gefährlichen Szene des Sport-Club gellte kurz darauf allerdings auch der erste Torschrei aus den Kehlen der knapp 350 mitgereisten Freiburger Fans. Nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo konnte Philipp Lienhart in seinem 100. Bundesligaspiel Wölfe-Keeper Koen Casteels aus kurzer Distanz im zweiten Versuch überwinden (27.). Zwar wurde der Treffer auf Abseits überprüft, die kalibrierte Linie entlastete den Freiburger Innenverteidiger aber – 1:0 für den SC.
Die Partie schickte sich nun an, alles, was sie in der Anfangsphase schuldig geblieben war, nachzuholen. Innerhalb kürzester Zeit folgten gute Chancen auf beiden Seiten. Zunächst köpfte Lukas Nmecha aus sieben Metern in die Arme von Mark Flekken (29.), kurz darauf donnerte der Neuzugang von Manchester City den Ball mit einem satten Linksschuss an die Latte (36.). Für den Sport-Club hatten Lucas Höler der halbrechts vor dem Tor nur knapp vergab (30.) und Vincenzo Grifo – im Eins-gegen-Eins mit Casteels zweiter Sieger – hochkarätige Chancen auf das 2:0 (35.).
Auch Schiedsrichter Tobias Welz stand bereits wenige Minuten nach dem 1:0 ein zweites Mal im Mittelpunkt: Koen Casteels hatte Lukas Kübler im Strafraum umgeräumt. Der Unparteiische entschied sich nach Ansicht der Fernsehbilder aus unersichtlichen Gründen gegen einen Elfmeter (32.). Es blieb beim 1:0 nach 45 Minuten.
Hölers Tor in der Wolfsburger Drangphase
Unverändert ging es in den zweiten Durchgang. Unter dem nun größer werdenden Druck der Gastgeber, tat sich die Elf von Christian Streich und seinem Trainerteam zunächst schwer spielerische Lösungen im Aufbau zu finden. Zu viele Bälle fanden auf dem Weg zum Mitspieler in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff keinen Abnehmer. Da der Freiburger Defensivverbund aber aufmerksam verteidigte, blieben Chancen für die Wölfe lange aus. Einzige Ausnahme bis zur 60. Minute: Ein Flachschuss von Lukas Nmecha, der zwar im Netz landete, aufgrund eines vorangegangenen Handspiels aber zurecht abgepfiffen wurde.
Das 2:0 durch Lucas Höler hatte sich dementsprechend nicht angekündigt und fiel – für den SC strategisch günstig – in einer Phase in der das Spiel zugunsten der Wölfe zu kippen drohte. Mit einem tollen Antritt auf dem linken Flügel und starker Übersicht bei seiner Hereingabe, bereitete Kapitän Christian Günter den Treffer vor. Der angespielte Höler traf freistehend vom Elfmeterpunkt mit dem linken Fuß ins lange Eck (69.).
Vom zweiten Gegentreffer des Tages aus der Bahn geworfen, gelang der Elf von Mark van Bommel gegen aggressive Freiburger nicht mehr viel. Im Gegenteil, der Sport-Club hatte in den letzten 20 Minuten mehr vom Spiel, hielt das Geschehen zu weiten Teilen fern vom eigenen Sechzehner und erarbeitete sich den dritten Dreier in der Fremde der laufenden Spielzeit.
Einer Spielzeit, in der die Breisgauer auch nach neun Spieltagen noch ungeschlagen sind und mittlerweile 19 Punkte auf dem Konto haben. Bevor die Chance besteht diese Serie gegen Greuther Fürth auszubauen (Samstag, 15:30 Uhr) ist der SC am Dienstag (20:45 Uhr) im Pokal zu Gast beim VfL Osnabrück.
David Hildebrandt
Foto: Fabian Bimmer
VfL Wolfsburg: Casteels - Mbabu, Lacroix, Brooks (88., Bornauw), Paulo Otavio (56., Philipp) - Guilavogui (56., Lukebakio), Vranckx, R. Baku, Arnold, R. Steffen (80., F. Nmecha) - L. Nmecha | |
Trainer: Mark van Bommel | |
SC Freiburg: Flekken – Gulde (70., Schade), Lienhart, N. Schlotterbeck – Kübler ( 87., Sildillia), Eggestein, Höfler, Günter – Jeong (78., Demirovic), Höler (78., Petersen), Grifo (87., Haberer) | |
Trainer: Christian Streich | |
Tore: 0:1 Lienhart (27.), 0:2 Höler (68.) | |
Gelbe Karten: Steffen, Guilavogui, Mbabu - | |
Gelb-Rote Karten: - | |
Rote Karten: - | |
Schiedsrichter: Tobias Welz | |
Zuschauer: 10.251 |